Nachdem im Juni 2013 die Schwarzenburger Stimmbevölkerung die Vorlage für die Sanierung des Gemeindehauses und einen daran anschliessenden Neubau abgelehnt hatte, beschloss der Gemeinderat bereits im Herbst 2013, einen neuen Anlauf für die Instandsetzung des sanierungsbedürftigen Gemeindehauses zu nehmen. Er setzte dafür eine Arbeitsgruppe ein mit dem Auftrag, ihm die notwendigen Grundlagen für einen Variantenentscheid für eine «Neulösung Gemeindehaus» vorzulegen.
Die Haupterkenntnisse aus dem Ende 2014 von der Arbeitsgruppe vorgelegten Bericht war, dass die zentrale Lage des Gemeindehauses im Dorf von Schwarzenburg der ideale Standort für die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ist, das Haus aber entsprechend saniert und umgebaut werden muss. Mit Blick auf den hinter dem Gemeindehaus liegenden Parkplatz hat die Arbeitsgruppe vorgeschlagen, mit einer vorgängigen Testplanung die Rahmenbedingungen für die definitive Nutzung des Gemeindehauses und das nicht überbaute, gemeindeeigene Areal zu erarbeiten. Nach Abschluss der Testplanung wurde dann klar, dass die Sanierung des Gemeindehauses und die Entwicklung des dahinterliegenden Areals als voneinander unabhängige Projekte weitergeführt werden können. Letzten Dezember genehmigte die Gemeindeversammlung einen Planungskredit in der Höhe von 532’000 Franken, damit die Sanierung vorangetrieben werden kann. Das Gemeindehaus verfügt über eine gute Grundsubstanz und konnte so seine Funktion über 100 Jahre ohne umfassende bauliche Erneuerungen erfüllen. Unübersehbare Altersabnutzungen und funktionelle Mängel bezüglich Zugang für Kundinnen und Kunden machen eine Gesamtsanierung aber unumgänglich. «Sorgfältig saniert und erneuert kann das Gemeindehaus seine Zweckbestimmung für mehrere Generationen weiter erfüllen», schreibt die Gemeinde.
Zur Verbesserung der inneren Erschliessung wird ein Lift eingebaut, der es allen Besuchenden erlaubt, sich hindernisfrei im Gebäude zu bewegen. An der Gebäudehülle werden Dach, Fenster, Storen, Anstrich und Sockel erneuert. Im Aussenbereich wird der Eingang zur Schalterhalle durch eine neue Rampe ebenerdig gestaltet, womit der schwellenlose Zugang insbesondere für Menschen mit Beeinträchtigungen gewährleistet wird. Im Inneren werden Böden, Wände und Decken vollständig wiederhergestellt und überarbeitet. Die gesamte Gebäudetechnik wird ausgetauscht, die sanitären Anlagen vollständig erneuert. Im Erdgeschoss wird eine Schalterhalle als zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung eingerichtet. Die Wohnung im Dachgeschoss wird aufgehoben und als Aufenthaltsraum und Büros für die Gemeindeverwaltung nutzbar gemacht.Der augenfälligste Unterschied zum 2013 abgelehnten Projekt ist der Verzicht auf irgendwelche Anbauten. So wird zum Beispiel auch der Lift vollständig im Inneren eingebaut, was dem Gebäude zusätzliche Stabilität verleiht. Im Kredit von 5,2 Mio. Franken sind rund 4,3 Mio. Franken für die eigentliche Sanierung und 375’000 Franken für die Auslagerung der Gemeindeverwaltung während des Baus sowie für Büromobiliar vorgesehen. Weiter müssen auch die bereits bewilligten Projektierungs- und Planungskosten für die Erneuerung des Gemeindehauses und die Testplanung des benachbarten Areals von 532’000 Franken eingerechnet werden.
Die Schwarzenburger Stimmbevölkerung wird am 9. Februar 2020 an der Urne über den Kredit befinden können. Interessierte können sich vorgängig an einer Informationsveranstaltung in der zweiten Januarhälfte 2020 in die Details der Sanierung einführen lassen. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Sanierung im Herbst 2020 beginnen. Ein Jahr später wird die Bevölkerung die Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung im sanierten Gemeindehaus beziehen können.


