2003 war Bauunternehmer Karl Boss auf der Suche nach Lagerraum für seine Firma. Er erwarb das Gebäude der alten Milchsiederei in Schwarzenburg. Aber er änderte seine Pläne und baute alles um. Es entstand ein rege genutztes Mehrzweckgebäude mit Coiffeursalon, einer Brocki und einem Mehrzweckraum. Dieser dient für Tanzkurse, Konzerte, Anlässe aller Art und Ausstellungen. Aus der ehemaligen Werkstatt wurde die «Siedi-Bar», die seit 2014 als Vintage-Bar für Events vermietet wurde und seitdem nicht mehr öffentlich ist. Das ehemalige Büro- und Wohngebäude war der Ursprung für das heutige Restaurant «Siedi». Nach einer sanften Renovierung wurde das «Irish Pub» wieder eröffnet. Die Gäste können in dem Pub, das an eine Bar in der irischen Hauptstadt Dublin erinnert, gemütlich ein Guiness und andere Bierspezialitäten trinken. Aber nicht nur die Bier-Liebhaber kommen auf ihre Kosten, sondern auch die von Zigarren und Whisky. So kann man nun gemütlich auf der Couch in der Lounge sitzen und eine Zigarre sowie Whisky geniessen. Dabei werden unter anderem exklusive kubanische Zigarren neben den bekannten Marken wie «Cohiba» verkauft. Im Sommer können die Gäste auf der überdeckten Terrasse zusammensitzen.
Freizeitangebot
«Es gibt hier nicht wirklich Freizeitangebote für Jugendliche oder Junggebliebene. Das wollte ich ändern. Ich finde es besser, wenn sie Billard spielen als im Dorf rumzuhängen», sagt Boss. So gibt es vergünstigte Tarife für Familien, damit diese etwas gemeinsam machen können. «Ich möchte Generationen zusammenführen. Es soll ein Ort sein, an dem Ältere und Jüngere Zeit miteinander verbringen können. Die Älteren können etwas von den Jüngeren mitnehmen und umgekehrt», erzählt der Bauunternehmer über seine Beweggründe. Und so gibt es neben fünf Billardtischen auch drei Dartautomaten und Tischfussball. Sportereignisse werden auf zwei Grossbildschirmen übertragen. Für den kleinen Hunger gibt es Snacks. Neu im Angebot sind die Pizzen von der Schwarzenburger Gasser AG: «Es ist mir wichtig, regionale Unternehmen zu unterstützen, daher versuche ich nach Möglichkeit, diese zu berücksichtigen.»
Oldtimerfahrten
Dreimal war Karl Boss schon in Kuba. Die Reisen brachten ihn auf die Idee, Oldtimer für alle zugänglich zu machen. Seine Leidenschaft trug zur Entstehung von «Old but gold» bei. «Ich möchte Leuten die Chance geben, gemütliche Fahrten auf Nebenstrassen fernab von Hektik, Verkehr und Stress geniessen zu können. Das wirkt sehr beruhigend, man kann die Seele baumeln lassen und es versetzt einen in eine andere, in eine gemütliche Zeit», erklärt Karl Boss. Er ist stolzer Inhaber von einem 1965er-MGB und einem 1958er-Super Buick Coupé, das er aus Amerika importieren und liebevoll restaurieren liess. Zudem besitzt er einen 1968er-Triumph Spitfire MK III und einen Chrysler Le Baron aus dem Jahr 1989. Nun kann man die Oldtimer für Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen und andere Events buchen und sich chauffieren lassen. Als Fan der 1950er-Jahre möchte er diese den Kunden näher bringen: «Billard und Irish Pubs passen sehr gut in diese Zeit. Jetzt will ich das mit den Oldtimern verbinden. Unter anderem sind Oldtimer-Treffen geplant, ‹Rockabilly›-Abende und im August beim Bachfest ein Treffen mit alten Autos. Ab dem nächsten Jahr möchte ich das dann gross aufziehen. Das bringt alles frischen Wind in die alte Siederei», erläutert Karl Boss sein Herzensprojekt.