In Freiburg wird die Zukunft entworfen

In Freiburg wird die Zukunft entworfen

Unter dem Titel «Perspektiven» schenkte das Forschungszentrum «Smart Living Lab» in Zusammenarbeit mit der «EPFL», der «Universität Freiburg» und der «Hochschule für Technik und Architektur» Einblick in aktuelle Projekte rund um den Wohn- und Lebensraum der Zukunft.

Innovation bedeutet etwas Neues einzuführen, um etwas Altes zu ersetzen, heisst es im «Larousse». Ersetzt werden könnte dank verschiedener Projekte aus Freiburg in Zukunft einiges. Etwa die Müllbeseitigung, der Gebäudebau oder die Verwendung von Wasser. Um all die Ideen aus dem Elfenbeinturm in die Praxis zu bringen, braucht es Unternehmen, die Pilotversuche unterstützen. Davon gibt es in unserer Region eine Vielzahl. Ihnen verdanken die Forscher Echtzeitversuche, anderseits profitieren die hiesigen Firmen von einem Wissensvorsprung und neusten Möglichkeiten. Die Symbiose à la Freiburg hat schweizweit einen Vorbildcharakter. Martin Gonzenbach, Direktor des «Smart Living Lab», spricht von einem «Transfer zwischen Forschung, Schule und Firmen.»

Wertvolle Trümmer
Projektleiter präsentierten ihre Arbeiten, weitere stellten ihre Innovationen aus. Darunter einige, die bereits in Zusammenarbeit mit Firmen entstanden sind und aufgrund der Erfahrungen gute Chancen haben, realisiert zu werden. Eines davon hat die EPFL lanciert: Gebäude werden oft abgerissen, um Neues zu bauen. Das alte Material wird abtransportiert und neues herbeigeschafft. Doch was wäre, wenn man das alte Material wiederverwerten könnte? Noch dazu an derselben Stelle? Ein Projekt fertigt aus den Trümmern tragstarke Raster an, die als Baubasis für neue Gebäude verwendet werden können. Das Konzept ist modular und dadurch stets anpassbar.

Heizen und Kühlen vereint
Wasser ist seit jeher ein gern genutzter Stoff für das Heizen wie für das Kühlen. Ein Projekt der Ingenieurschule kombiniert nun die beiden Zyklen des Wärmens und Kühlens. Die Umgebung kühlt oder heizt, je nach Wetter und Jahreszeit. Zeitverzögert speichert und speist das System das Wasser ein und kann somit beides in einem realisieren. Eine Firma hat dieses System nun als neue Form von Wärmetauscher mit zeitverzögerter Abgabe und Speichermedium umgesetzt.

Abfall clever entsorgen
Die Kehrrichtsammlung ist ein seit Jahrzehnten wenig verändertes Prinzip, das unter der Hoheit der Gemeinden betrieben wird. Ein Projekt will dieses System nun nachhaltiger und effizienter gestalten. Die Idee ist, die Entwicklung von neuen Sammelkonzepten. Diese basieren auf innovativen und vor allen Dingen kleineren Fahrzeugen sowie Behältertypen, die auf die jeweilige Gemeinde zugeschnitten sind. Um das ideale Konzept der Gemeinde zu eruieren, bietet das Projekt Unterstützungstools, die auf der Anwendung von mathematischen Optimierungsmodellen basieren. Kleinere Fahrzeuge verbrauchen nicht nur weniger Treibstoff, sondern sind in den Quartieren auch schneller und effizienter, vor allen Dingen dank massgeschneidertem Konzept. Weil der Prozess in einer Gemeinde für eine Änderung lang und steinig sein kann, bietet die Projektgruppe auch eine Begleitung auf dem politischen Weg an.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten individuell und doch gemeinsam an einer nachhaltigeren Zukunft. Die Lösungen aus Freiburg verlassen den Elfenbeinturm früh und werden offen kommuniziert. Dadurch profitieren Forschung, Schule und die Unternehmer der Gegend gleichermassen. Diese Symbiose ist der Nährboden, auf dem die konkreten Technologien der Zukunft gedeihen. Nicht virtuell, nicht in der Theorie, sondern ganz real. So verwundert es nicht, dass Professorin Stephanie Teufel, Direktorin am Internationalen Institut für Management und Technologie, meint: «Ich bin erfreut zu sehen, was hier alles entsteht, um nicht zu sagen ein wenig stolz.»

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