Investorensuche für Gantrisch-Arena

Investorensuche für Gantrisch-Arena

Die Vision einer «Gantrisch-Arena» konkretisiert sich. Für den Neubau, der die marode Eisbahn ersetzen soll, haben die Verantwortlichen des Grossprojektes ein Kostendach von 15 Millionen Franken definiert. Wie das Geld zusammenkommt, ist derzeit noch offen.

Die 1997 erbaute Kunsteisbahn Schwarzwasserbrücke ist seit Jahren in einem technisch schlechten Zustand. «Insbesondere bei wärmeren Temperaturen bringen die Kühlaggregate zu wenig Leistung. Zudem haben die Kühlrohre im Boden nicht genug Durchfluss. Dies führt dann zu weichem Eis mit Bildung von Wasserlachen», erklärt Thomas Scheuner, Präsident des Heimklubs EHC Schwarzenburg. Im letzten Herbst musste der Verein Kunsteisbahn Schwarzwasser (VKS), der die Eisbahn ehrenamtlich betreibt, die Saisoneröffnung um mehrere Tage verschieben. Auch dieses Jahr schaffte man das Eis auf Saisonstart hin erst in letzter Minute. «Unsere Eismeister machen eine Superjob bei den schwierigen Betriebsbedingungen», so Scheuner.

Die Gemeinden Schwarzenburg und Köniz haben das Kunsteisbahnareal samt Eisbahn-Restaurant «Wanne Träff» im Sommer 2011 vom damaligen Besitzer des Restaurants Schwarzwasserbrücke gekauft, um den Fortbestand des rege genutzten Eislauf­angebotes für ihre Bevölkerung zu sichern. Andreas Kehrli, Vizepräsident des Gemeinderates von Schwarzenburg und zuständig für Hochbau und Raumplanung, erwähnt den optimalen Standort der Eisbahn, unmittelbar bei der BLS-Haltestelle «Schwarzwasserbrücke» der Linie S6. «Dies ermöglicht den Besuchern die Anreise per ÖV von Köniz und von Schwarzenburg.»

Im Bangen um die Zukunft der Eisbahn ist im Verein Kunsteisbahn Schwarzwasser in den letzten Jahren die Vision zum Bau einer neuen, überdachten Arena entstanden. Bei zunehmender Klimaveränderung garantiere dies Eissicherheit. In der Vorsaison und während der Nebensaison könne die Halle als Sport- und Eventlocation, für Ausstellungen und Feste genutzt werden, was zusätzliche Einnahmen generiere. «Zudem müssten die Eissportvereine in der Vorsaison nicht mehr am Abend nach Kandersteg, Lyss oder Zuchwil zum Training fahren, was ein ökologischer Unsinn ist und die jungen Spieler, die in der Ausbildung stehen, zusätzlich belastet», sagt Scheuner. Der EHC Schwarzenburg gibt pro Saison zwischen 30’000 und 40’000 Franken für Trainings auf fremden Eis aus.

Naturschutz und Landerwerb
Die «Gantrisch-Arena» grenzt an das Naturschutzgebiet Sense-Schwarzwasser – einem Auenschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Zusätzlich ist der gesetzlich vorgegebene Waldabstand einzuhalten. Die Projektverantwortlichen haben alle Interessierten wie Landschafts- und Naturschützer, Landschaftsarchitekten und Energiebeauftragte von Beginn an ins Boot geholt und in einer Projektstudie die erforderlichen Kriterien zum Bau der Arena ermittelt. Daraus resultierte, dass diese nicht zu dominant sein darf und optimal in die Landschaft integriert werden soll. «Deshalb muss man in die Tiefe bauen und die Parkplätze unterirdisch anlegen», so Kehrli. «Die neue Anlage soll im MINERGIE-Standard mit hoher Eigenstromproduktion erstellt werden. Durch den Bau der Arena wird auch die nächtliche Lichtimmission der Eisbahn zum nahen Wald abnehmen, was die Tierschützer besonders begrüssen. Die Gemeinden Schwarzenburg und Köniz sowie die involvierten Parteien stehen hinter dem Vorhaben», betont Kehrli.

Beide Gemeinden und der VKS möchten zur Erweiterung des Eis­angebotes und für den Eislauf unter freiem Himmel neben der Arena ein zusätzliches Eisfeld erstellen. Dazu bedarf es des Landerwerbs, auf dem sich zurzeit das Transportunternehmen Zbinden Transporte AG befindet. «Da wir den Eisbahnbetreibern im Weg stehen und aufgrund weiterer Faktoren, suchen wir einen neuen Standort. Deshalb prüfen wir momentan verschiedene Alternativen und Möglichkeiten», sagt Geschäftsinhaber Rolf Zbinden auf Anfrage.

Investorensuche
Damit man mit der Investorensuche starten kann, gibt es aus dem VSK die Projektgruppe «Gan­trisch Arena», in der von verschiedenen Klubs und Personen Finanzierungs- und Betriebskonzepte, sowie Planentwürfe erarbeitet werden. «Wir sind dabei, einen Rechtskörper in Form einer Aktiengesellschaft zu gründen, mit Backoffice und allem was dazugehört. Dies soll in den nächsten 2 bis 3 Monaten abgeschlossen sein. Dann können wir auf die Suche nach Investoren und Sponsoren gehen», erklärt Scheuner. Der Betrag für die Gründung der AG stehe in Aussicht. Mehr lässt sich Scheuner nicht entlocken. «Das Kostendach von 15 Mio. Franken ist aufgrund der Betriebskosten und der budgetierten Eisvermietung realistisch. Wir rechnen damit, dass sich Bund und Kanton mit Subventionen von bis zu 30 Prozent beteiligen werden. Ideal wären je 5 Millionen Franken aus Subventionen, Sponsoring und Fremdkapital.»

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