«Kann der Hund auch Ski fahren?»

«Kann der Hund auch Ski fahren?»

Er gilt als Klassiker, der nachfolgende Witz, der bereits zu Zeiten von Bundeskanzler Kreisky und Präsident Mitterand erzählt wurde.

Lässt sich locker mit den Herren Kurz und Macron aktualisieren. Wie auch immer: Der Österreicher ist auf Staatsbesuch in Paris, der Gastgeber weiss, dass Sebastian Kurz gerne auf Treibjagd geht. Und so stehen eines Morgens die beiden Herren am Waldrand beim Bois de Boulogne, warten darauf, dass ein Fuchs von Hunden gejagt wird. Das passiert einige Minuten später. Im Tempo des gehetzten Affen rennt ein Fuchs an ihnen vorbei, von einem Hund verfolgt. Macron ist galant, wie immer, er lässt Kurz den Vorrang: «A vous!» Doch dieser macht keinen Wank, es fällt kein Schuss. Die Szene wiederholt sich kurz darauf, dieses Mal wird ein Fuchs von 2 Hunden gehetzt. Dieses Mal ist es Kurz, der zu Macron schaut, mit der Bemerkung: «Zwa Wuh!»

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Und auch Adolf Ogi (oder war es Ruedi Minger? Gewisse Intermezzi sind zeitlos.) bekam sein Fett ab, als er sich einmal vom päpstlichen Nuntius in Bern verabschiedete: «Saluez moi le Pape, la Papesse et toute la papeterie…»

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Item. Ich war wieder einmal in Vercorin, wo ich meine Krimis schreibe. Ja, Sie haben Recht: Ich schreibe nicht nur, dann und wann gehe ich zum Apéro in eine Beiz, genauer gesagt, diesmal in die Brentaz. An diesem Tag sitzt eine hübsche Frau an der Bar, ungefähr 30 Jahre alt, spricht mit Céline, der Serviceangestellten. Neben der Frau – sie stellt sich später als Amanda vor, ursprünglich aus Brasilien – liegt ihr Hund, keine Ahnung was für verschiedene Rassen Vater und Mutter waren. Nach einigen Minuten kommen 3 Herren rein, Deutschschweizer, Zürcher, wie sich aus ihrem Gespräch, respektiv ihrem Dialekt herausstellt. Sie erblicken die Südamerikanerin. Weil sie offensichtlich allein unterwegs ist (zwischen ihr und mir stehen 3 leere Barhocker), geht es los. Man(n) will sie anbaggern, nur ist man sich noch unsicher, welches Vorgehen zielführend ist.

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Einer der Mannen – alle um die 30 – versucht es mit der indirekten Masche, nämlich via Hund. «Kann der Hund auch Ski fahren?», will er wissen. Céline und Amanda unterbrechen ihre Konversation und schauen in Richtung des Trios. Er wiederholt seine Frage, die Frauen schütteln den Kopf, ich schmunzle. Der Grund: Das Français des Zürchers ist pauvre, très pauvre. Zum 3. Mal (!) die gleiche Frage. Ich lache grediuse: «Myner Herre, wenn Sie schon auf Aufriss machen: Das heisst ‹Il peut skier, le chien?›. Sie haben ‹Il peut chier, le chien?› gesagt. Das heisst ‹Kann der Hund scheissen?›.» Stille in der Runde. Ich erkläre mich hingegen den beiden Damen, mit dem Hinweis, dass die Zürcher zuvor gewettet hatten, wer bei ihnen landen kann. Jetzt ist es an ihnen grediuse z’lache. Die Herren finden das überhaupt nicht lustig, bezahlen und verziehen sich. Später, auf meinem Weg nach Hause, begegne ich ihnen, schmunzle nur, schüttle den Kopf.

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In einem früheren Leben habe ich bei «Hotelplan» gearbeitet, in den 70ern. Dort gab es regelmässig auch Veranstaltungen für Agenten, wobei mit diesem Ausdruck nicht die Geheimdienste gemeint sind, sondern jene Reisebüros, die unter anderem «Hotelplan»-Reisen anbieten, Wiederverkäufer. Einmal in Genf: Der «Hotelplan»-Verkaufs­chef erklärt der Meute die neuen HP-Reiseprogramme, unter anderem Reisen nach Nepal, wobei er dummerweise von «Naples» spricht, womit unklar wird, weshalb der Trip derart teuer ist, Neapel liegt doch gar nicht so weit weg… Der Verkaufschef weiss sich aber noch zu steigern. Bei einem anderen Angebot streicht er den günstigen «Ab-Preis» hervor, en français «Le prix de base». Ungeschickterweise spricht er vom «Prix de baise», wobei «baiser» bumsen bedeutet. Die Heiterkeit ist total.

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Aber auch ich kann mitreden. Vor vielen Jahren gab es in unserer Gemeinde ein tragisches Ereignis, als eine junge Schweizerin in Irland ums Leben kam. Eine breite Öffentlichkeit interessierte sich dafür, nicht nur in der Schweiz, auch in Irland. In diesem Zusammenhang erhielt ich einen Anruf des Gemeindepräsidenten, mit der Bitte, bei ihm vorbeizukommen. Grund des Gesprächs: Er wusste, dass zur Beerdigung viele Journalisten aus Irland anreisen würden, nebst Schweizer Medienschaffenden. Weil dreisprachig aufgewachsen (D/F/E) und als seinerzeitiger Mediensprecher der «Migros Aare» tätig, bat er mich, die Journis zu betreuen, was ich angesichts der Umstände gerne tat. Vor der Abdankung erhielt wiederum Hannes Heldstab vom «Blick» von mir einen Anruf, auf was ich bei der Abdankung achten müsse, damit nichts aus dem Ruder läuft. «Stäbli», wie er von den Kollegen genannt wurde, konnte mit vielen guten Tipps aufwarten, die ich alle umgesetzt habe. Es wurde eine würdige Trauerfeier. Nur auf einen Bock hatte Hannes keinen Einfluss: Mit ernster Miene habe ich die Medienschaffenden mit «I would also like to welcome the journalists from England…» begrüsst, was zu unüberhörbaren Kommentaren der Iren führte. Peinlich.

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