Kann die Katze das Mausen wirklich lassen?

Kann die Katze das Mausen wirklich lassen?

Mit dem zweiten Playoff-Finalspiel gegen den BTV Aarau Volleyball im Kampf um den Meistertitel in der zweithöchsten Spielklasse hat eine grosse Karriere ihr Ende gefunden. Céline Ackermann, seit rund 20 Jahren fester Bestandteil und Captain des Fanionteams von Volley Köniz, hat zum letzten Mal das Könizer Spiel orchestriert und die Bälle übers Netz geschmettert.

Weil die Könizerinnen nach der knappen 2:3-Auswärtsniederlage als Favoritinnen in den Match stiegen, erwartete niemand, dass die schillernde Karriere der Könizer Spielmacherin bereits an diesem Abend zu Ende gehen würde. Selbst der Vorstand, dem Céline Ackermann weiterhin angehören wird, war überrascht, denn die Übergabe des wohlverdienten Blumenbouquets war für das nächste Heimspiel geplant. Allzu tragisch ist dies nicht, denn noch hat sich die Nummer 9 von Köniz nicht entschlossen, ob der 30. März 2025 wirklich als der Tag ihres letzten Spiels in die Geschichte eingehen wird.

«Im Moment sehr glücklich» 

«Im Moment bin ich sehr glücklich, endlich einmal frei entscheiden zu können, was ich tun und lassen will», sagt sie, die in Bälde ihren Master an der Berner Fachhochschule abschliessen wird und im Scherzhaus in Köniz als Kommunikations-Managerin tätig ist. «Es geht mir gut, ich bereue den Entscheid nicht, doch es bleibt die Frage, welche Gefühle ich im kommenden Herbst empfinde, wenn wieder gespielt wird. Spüre ich, dass es ohne Volleyball nicht geht, werde ich vielleicht wieder einsteigen.» Möglich deshalb, dass es weise Voraussicht war, dass die Klubleitung mit dem Überreichen von Blumen noch zugewartet hat…

Die Dreifachbelastung

Seit einigen Jahren hat Céline Ackermann mit der Dreifachbelastung Beruf/Studium/Volleyball zurechtkommen müssen. «Zu Beginn der Saison machte ich mir noch keine Gedanken zurückzutreten und ich bin auch jetzt noch nicht zu 100 % überzeugt, dass der Entscheid richtig war. Nach und nach habe ich den Findungsprozess abgeschlossen und mich immer mehr darauf gefreut, einmal spontan ein paar Tage verreisen zu können und meinen Hobbies zu frönen.» Zusammen mit ihrer bereits vor einem Jahr wegen Kniebeschwerden zurückgetretenen Schwester Michelle will Céline vorderhand zum Plausch Badminton spielen, Yoga betreiben und im Winter Skifahren, all das tun, was in den letzten zwanzig Jahren nicht möglich war. Doch als Trainingsgast und Leiterin des Kids Days wird sie weiterhin in der Halle anzutreffen sein. Auch in beruflicher Hinsicht könnten sich nach dem Masterabschluss weitere Türen öffnen – Céline Ackermann kann sich vorstellen, in Zukunft junge Volleyballerinen zu betreuen.

Das schwierige letzte Spiel

Beim zweiten Finalspiel gegen den BTV Aarau Volleyball zeichnete sich schon früh ab, dass die Karriere an diesem Abend ein Ende finden würde. Die als Favoritinnen in den Match gestiegenen Könizerinnen erreichten nicht das gewohnte Leistungsniveau und mussten die Überlegenheit der Aarauerinnen anerkennen – mit 0:3-Sätzen fand die Partie ein schnelles Ende. «Vor dem Spiel war ich noch sehr gelassen, weil ich dachte, es gehe weiter, doch am Schluss wurde ich von den Emotionen überwältigt. Meine gesamte Verwandtschaft sass in der mit rund 700 Zuschauenden gut gefüllten Halle, meine Mutter, die mich genauso wie mein Vater stets unterstützt haben, meine Schwester und viele Freundinnen und Kollegen hofften vergebens, dass die Serie und damit meine Karriere noch um ein Spiel weitergeht.»

Neben Céline Ackermann ging auch die Könizer Zeit anderer Spielerinnen zu Ende. Christi Burri, bei Köniz gross geworden, wagt den nächsten Schritt und spielt nächste Saison in der Nationalliga A, auch Melissa Stewart wird sich weiter oben versuchen. Julia Grossenbacher hat ihre Karriere beendet und Lora Erni verlässt den Klub.

 

Céline Ackermann
Wurde am 6. Januar 1999 in Bern geboren. Sie spielte von Kindesbeinen an für Volley Köniz und war jahrelang Captain des Fanionteams. An der Berner Fachhochschule schliesst sie demnächst mit dem Master ab. Im Scherzhaus ist sie für Kommunikation zuständig. Ihre Mutter, Anita Ackermann, geborene Rosijska, war eine Weltklassespielerin und führte während der grossen Zeit von Volley Köniz das Team zu zahlreichen Meistertiteln und Cupsiegen. Vater Beat Ackermann war jahrelang Präsident und VR-Delegierter von Volley Köniz.

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