Beinahe ein Jahrhundert ist es her, seit in den legendären Golden Twenties Showgrössen wie Marlene Dietrich oder Fritzi Massary mit glamourösen Auftritten und eingängigen Melodien ihren Zuschauern die Köpfe verdrehten. In ihrem ersten Duoprogramm schlüpfen die beiden ausgebildeten Sängerinnen Martina Felber und Therese Stuber, genannt «Thes», in die Rolle zweier Frauen aus den Zwanzigern, die gegensätzlicher nicht sein könnten: die eine ein zurückhaltendes Mauerblümchen, die andere ein selbstbewusster Vamp. Stereotypen, Klischees und Gegensätze werden dabei fröhlich mit bekannten deutschen Schlagern gemischt. Ein bisschen Marlene Dietrich, serviert mit einem Schuss «Comedian Harmonists».
Auf einer Wellenlänge
Das Geschichten- und Liederprogramm «Lola, Erna und die Liebe» ist das erste gemeinsame Projekt von Felber und Stuber. Durch Zufall lernten sie sich an einem Gartenfest kennen und merkten rasch, dass sie beide die Leidenschaft für Gesang teilen. Trotz vollen Terminkalendern fand sich eine Gelegenheit, um ein erstes Mal gemeinsam zu singen. Schnell war klar, dass sich die Sängerinnen nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch musikalisch wunderbar verstehen. Für die Proben an ihrem Programm liessen sich Martina Felber und Thes Stuber reichlich Zeit. «Wir haben keine Abgabetermine oder Fristen einzuhalten», erklärt Felber, «wenn wir Zeit und Musse haben, arbeiten wir daran.» Im November des letzten Jahres, rund ein Jahr nach Probenbeginn, war es für die beiden Liebefelderinnen soweit. Das Stück «Lola, Erna und die Liebe» feierte in «Stef’s Kultur Bistro» in Ostermundigen Premiere. Volles Haus, positive Rückmeldungen – ein gutes Gefühl. Nach wie vor harmonieren die zwei Sängerinnen gut. Die Geschichte rund um die bekannten Schlager haben die beiden selber geschrieben, musikalisch gibt Martina Felber jeweils den letzten Schliff und was im Büro anfällt, erledigt Thes Stuber: «Wir ergänzen uns gut.»
Vielseitige Projekte
So harmonisch es klingt: Als freischaffende Sängerinnen und engagierte Familienmütter ein weiteres Projekt im hektischen Alltag unterzubringen, verlangt viel Organisationsgeschick. «Ohne meinen Mann könnte ich das nicht», ist sich Stuber bewusst, «er hilft, am Karren zu ziehen.» Sie leitet mehrere Chöre gleichzeitig, unter anderem in Oberscherli, sowohl den Kinder- als auch den Erwachsenenchor, und gibt im Liebefeld Gesangsunterricht. Die Arbeit mit einer ganzen Gesangsgruppe ist herausfordernd. Man sei ein halbes Jahr oder länger in ein Projekt eingebunden, so Stuber. Als Chorleiterin wählt sie Stücke aus und stellt das Programm zusammen. Der Austausch mit den Sängerinnen und Sängern liegt ihr dabei aber sehr am Herzen, denn «am Schluss müssen alle zusammen hinstehen und präsentieren». Wichtig sind jeweils die Erwartungen des Chors. In welche Richtung soll die musikalische Reise gehen? «Vieles passiert im Gespräch», weiss auch Felber. Sie leitet in Olten das Frauenensemble «Meinklang», ist als Sängerin und Arrangeurin tätig und führt Eltern-Kinder-Singen im Quartiertreff Zwischenraum in Weissenbühl durch. «Volks- und Kinderlieder gehen verloren, es wird nicht mehr gesungen in der Familie», bedauert sie. Sie unterstützt in ihrem Angebot Eltern und Kinder dabei, gemeinsam die Freude an der Musik und am Gesang zu entdecken. Ohne Druck und Erwartungen. Bis zu zehn Familien nehmen jeweils teil, da kann es schon mal chaotisch werden. «Es geht nicht in erster Linie darum, schön und richtig zu singen», erklärt die ausgebildete Jazzsängerin, «sondern darum, die Klänge wirken zu lassen.»
Die Musik im Kopf
Den Auftakt zum Klostersommer macht Mike Müller am 6. Juli mit seinem mittlerweile dritten Soloprogramm «Heute Gemeindeversammlung». Er ist bekannt aus der SRF-Krimiserie der Bestatter oder der Late-Night-Show «Giacobbo-Müller».
Am 7. Juli gibt der Sagenwanderer Andreas Sommer seine rabenschwarzen Sagen aus längst vergangenen Tagen zum Besten. Er präsentiert sein Programm «Jensyts» zusammen mit der Musikgruppe «Schellmery», die auf mittelalterlichen Instrumenten spielen. Ein musikalischer Leckerbissen wird der «Blues-Aabe» am 10. August mit «MGM extended». Die drei Gitarrenpieler werden im Laufe des Abends durch Schlagzeug, Bass und die Sängerinnen Freda Goodlett und Sandee unterstützt. Am 11. August sind «Jobert & Pancetta» mit ihrer Theaterkomödie «Heimspiel» zu Gast.
Am Abschlusswochenende treten beim «Kloster Tatoo» die «Mountain Drummers» aus Rüeggisberg/ Oberbalm, der Tambourenverein Frutigland, die «Brass Band Emmental» und die «City of Berne Piping Society» auf. Den Abschluss macht am 18. August traditionellerweise die «Irish- & Celtic-Night». Auf der Bühne stehen nacheinander die Bands «Toe for Toe» und «Koenix».