Lockpfosten statt Hagpfosten

Lockpfosten statt Hagpfosten

Seit 20 Jahren gibt es sie. Die weissen Pfosten unweit der Bauernhöfe, die Informationen zu Tieren, Herstellung und Umgebung geben. Die Idee dahinter ist so simpel wie genial: Transparenz. Die Betriebe informieren die Konsumenten.

Flugplatz, Eiertanz, Hackordnung, Nagelprobe oder Milchschnitte. Die Titel der Lockpfosten machen Lust nachzulesen. Etwa wie ein Kartoffelacker betrieben wird oder weshalb eine Wiese nicht nur aus Gras besteht. 381 mal tauchen sie in unserem Verteilgebiet auf und die Nachfrage der Landwirte nach dieser Möglichkeit steigt stetig an. «So viele Anfragen wie in diesem Jahr hatten wir noch nie», zeigt sich Therese Schenker vom Landwirtschaftlichen Informationsdienst LID erfreut. Rund 80 Betriebe pro Jahr dürfen sich melden, um kostenfrei diese Infotafeln aufstellen zu können. Die Idee vom LID ist es, dass Spaziergängerinnen und Spaziergänger mehr über die Landwirtschaft erfahren. Eingebettet ist dieses Projekt in die Kampagne «Schweizer Bauer von hier, von Herzen». Es geht also noch um etwas mehr als nur zu informieren. Das Bewusstsein über die Erzeugnisse in der Region und was es braucht, damit die Kartoffel zum Raclette mundet oder das Ei mit gutem Gewissen gegessen werden darf. Der Pfosten lockt an und bietet dem Konsumenten die Hand. Die Vision ist ein regionales Bewusstsein für die Lebensmittel und ein gegenseitiger Respekt. Es sind im übertragenen Sinne also Wegweiser. Nicht um aufs Guggershörnli zu gelangen, sondern um den eingeschlagenen Weg der Landwirtschaft zu verstehen. Die Produzenten sollen sich öffnen und zeigen was sie tun, statt sich abzuschotten. Wenn man also auf einem Acker ohne Tiere eines Tages Pfosten stehen sieht und sich fragt, was die da sollen, dann könnten dort Informationen auf den Betrachter warten. Lockpfosten statt Hagpfosten.
Sacha Jacqueroud

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