«Manche kommen wegen der Rösti»

«Manche kommen wegen der Rösti»

Vom 13. bis 26. November findet die 20. Guggershörnli-Meisterschaft statt. Hans Zwahlen hat die erste Meisterschaft 1999 ins Leben gerufen, nach 10 Jahren übergab er sein Amt als OK-Präsident an Martin Zbinden. So beliebt die Meisterschaften auch sind, die Militärschützen Guggisberg, die den Anlass durchführen, leiden unter Nachwuchssorgen.

Die Militärschützen Guggisberg gibt es seit 1898. Sie waren bis 1999 ein Verein für 300 Meter-Schützen. Danach wurde die 10-Meter-Sektion gegründet. Hans Zwahlen, der bei den Militärschützen 300 Meter schiesst und Mitglied der Pistolenschützen Gambach ist, brachte den Verein auf die Idee, eine Meisterschaft für Luftgewehr- und Luftpistolenschützen zu veranstalten: «Wenn wir eine 10-Meter-Sektion aufbauen möchten, dann brauchen wir etwas, das uns repräsentiert.» Gesagt, getan. Zwahlen übernahm auch das Amt des OK-Präsidenten, betonte aber von Anfang an, dass er dies nur für 10 Ausgaben tun würde. Er hielt Wort und so wurde Martin Zbinden 2009 das Oberhaupt des Komitees. Er wolle länger als zehn Jahre amten, angestrebt sei, mindestens noch die 25. Austragung als Präsident zu erleben, erklärte Zbinden.
Es gibt etliche Meistershaften in der Schweiz, die der in Riffenmatt ähneln, aber der Erfolg der Guggershörnli-Meisterschaft ist beispiellos. Während sich viele andere Veranstalter über sinkende Teilnehmerzahlen beschweren, seien ihre gestiegen, sagt Martin Zbinden. Rund 250 Teilnehmende waren es in den letzten Jahren, bei der 10. Ausgabe sogar 300. Denn alle 5 Jahre bei einer «Jubiläumsmeisterschaft» wird das Preisgeld erhöht. «Nach Zwahlens Rückzug ist Aufhören ein Thema gewesen und jetzt sind weitere 10 Jahre vorbei», lacht der OK-Präsident. Zum Erfolg beigetragen hätte auch die «Schützenstube». In dem kleinen «Beizli», das von Anfang an Teil der Meisterschaften war, gibt es Rösti in verschiedenen Variationen und man sitzt gesellig beisammen. «Unsere ‹Schützenstube› ist weit bekannt im Umkreis. Viele Schützen sagen, sie kämen nicht wegen des Erfolges hierher, sondern wegen der Rösti», lacht Zbinden.
Zuschauer sind bei den Meisterschaften vom 13. bis 26. November willkommen, aber der OK-Präsident weiss, dass der Wettkampf in der Zivilschutzanlage kein Publikumsmagnet ist. Meist seien es andere Schützen, die zum Zusehen vorbeikommen. Wer trotzdem mal Reinschnuppern oder eine Rösti geniessen will, kann dies in den 2 Wochen unter der Woche zwischen 17.30 und 22 Uhr, an den beiden Sonntagen (17. und 24. November) zwischen 10 und 16 Uhr sowie am Samstag, 23. November, von 9 bis 17 Uhr machen. Am Samstag, 16. November, und Dienstag, 19. November, finden keine Wettkämpfe statt. Ein spezielles Programm rund um die Jubiläumsmeisterschaften wird es nicht geben. Zuerst sei ein «Schaukampf» geplant gewesen, aber aufgrund des eng getakteten Zeitplans sei dies nicht möglich, so Zbinden.
Neben dem klassischen 10-Meter-Schiessen gibt es seit der Saison 2015/16 auch das Auflageschiessen bei den Guggershörnli-Meisterschaften. Dies ermöglicht Schützen ab 55 Jahren, ihren Sport länger auszuüben. Da es ab einem gewissen Alter für viele physisch zu anstrengend wurde, übernahm die Schweiz aus Deutschland, dass man das Gewehr ab einem gewissen Alter auf einem «Auflageböckli» ablegen darf. So muss man nicht wie in den anderen Kategorien mit gestrecktem Arm schiessen. «Da wir keine Zeit verlieren wollten, haben wir es 2015 in der ersten Saison gleich eingeführt. Das Auflageschiessen ist sehr beliebt, da es physisch einfacher ist», sagt Martin Zbinden.
Einer der Gründe für die rasche Einführung war auch, dass man möglichst viele Schützen bei der Meisterschaft dabeihaben wollte. Denn was den Nachwuchs angeht, harze es doch etwas. Dabei sei ab 10 Jahren jedes Kind willkommen. In den 10-Meter-Disziplinen können zwar schon 8-Jährige teilnehmen, das hält man bei den Militärschützen aber für zu früh. Es ist jedoch eine Ermessensfrage, es hänge von deren körperlichen Voraussetzungen ab und auch davon, wie lang sich ein Kind konzentrieren könne. Von Oktober bis März führen die Militärschützen an jedem Mittwochabend einen Juniorenkurs durch, in dem die Kinder ausgebildet werden. Denn die Sicherheitsvorkehrungen werden in Riffenmatt ernst genommen, auch wenn es sich nicht um echte Patronen handelt. Die Erwachsenen bereitet Martin Zbinden von Mitte September bis zum Saisonstart Ende Oktober vor. Während der Saison, die Anfang März mit den Einzel-Schweizermeisterschaften endet, trainieren die meisten individuell. Bei Interesse kann man sich unter hc.niweulb@nednibzunit melden.

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