Manchmal fehlt das nötige Gespür

Manchmal fehlt das nötige Gespür

20 Jahre «Gantrisch-Biking». Präsident Hansueli Zwahlen erklärt, weshalb der Verein gegründet wurde, welche Aufgaben er heute innehat und mit welchen Problemen der Bike-Sport zu kämpfen hat.

Hansueli Zwahlen, «Gantrisch-Biking» feierte sein 20-jähriges Bestehen. Sind Sie stolz auf dieses Jubiläum?
Ja, wir sind sehr stolz darauf, dass wir auch nach so vielen Jahren diese Trägerschaft aktiv am Leben halten können. Und nicht nur das. Wir stellen sogar fest, dass «Gantrisch-Biking» an Beliebtheit zulegt.

Wie viele Mitglieder zählt «Gantrisch-Biking»?
Rund 70 Privatpersonen und zehn Restaurants und Institutionen.

Was macht «Gantrisch-Biking» eigentlich alles?
«Gantrisch-Biking» ist verantwortlich für die ausgeschilderten Bike-Wege und -Routen im Gantrischgebiet. Zudem helfen die Mitglieder beim Unterhalt dieser Wege mit. Daraus ergaben und ergeben sich tolle Freundschaften. Mittlerweile fahren wir auch jeden Donnerstagabend ab Mengestorf gemeinsam eine Tour – meist in zwei Stärkeklassen. Und einmal im Monat wird an einem Samstag oder Sonntag von einem Mitglied eine Ausfahrt organisiert.

«Gantrisch-Biking» ist also nicht nur für sportlich ambitionierte Biker?
Wir sind kein Sportverein im eigentlichen Sinn, sondern eine Gruppe von Gleichgesinnten, die regelmässig etwas zusammen machen. Es gibt auch Mitglieder, die nicht des Bikens wegen, sondern aufgrund unseres Engagements Mitglied bei «Gantrisch-Biking» sind.
Aber ein Feierabend-Verein ist er auch nicht?
Nein, denn wir sind eines der ersten Bike-Gebiete schweizweit, das mit seinen lokalen Routen bei «Mobil Schweiz» aufgenommen wurde. Wir werden zudem als Vorzeigegebiet für das Neben-
einander von Bikern, Wanderern und Grundeigentümern vorgestellt. Als Präsident bekomme ich öfters Anfragen, wie wir das genau hinkriegen.

Und wie kriegen Sie das hin?
Wir haben frühzeitig auf den Bike-Sport reagiert. Vor 20 Jahren sassen alle Betroffenen im Schloss Schwarzenburg an einem Tisch zusammen und besprachen die Situation. Daraus entstand «Gantrisch-Biking».

Trotzdem, man hört immer wieder von Konflikten zwischen Bikern und beispielsweise Wanderern…Was sagen Sie dazu?
Ja, die gab es und wird es weiterhin geben. Mittlerweile wurden jedoch vielerorts Konflikt-
situationen entschärft, da mit einer Beschilderung die Wege vorgegeben werden, wo die Biker fahren dürfen. Heute sind es vor allem Einzelfälle, die manchmal hohe Wellen verursachen. Also, wenn einzelne Biker oder Gruppen das nötige Gespür vermissen lassen und keine Rücksicht auf die Natur nehmen – beispielsweise, wenn sie in Wäldern ohne Rücksprache einfach «geile» Hindernisse ­bauen. Allerdings gilt dies nicht nur für Biker, sondern auch bei anderen Outdoor-Aktivitäten. Wanderer, Hundehalter oder Reiter verhalten sich manchmal ebenfalls so, als würde alles ihnen gehören.

Sie haben eine eigene Routenkarte herausgegeben. Können Sie die Strecken einfach selber festlegen?
Zu Beginn waren es acht ausgeschilderte Routen im Gantrisch-Gebiet. Mit der Aufnahme ins offizielle Routen-Register von «Schweiz Mobil» mussten wir uns aus Kostengründen auf die heutigen fünf offiziellen Routen konzentrieren. Die Routenwahl erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Forst, der Wildhut, den Berner Wanderwegen sowie Grundeigentümern. Gerade bei Letzteren war und ist es zum Teil recht schwierig, herauszufinden, wer der Ansprechpartner ist. Da gab und gibt es zwischendurch Diskussionen…

Also hat «Gantrisch-Biking» auch eine politische Seite?
Ja, das zeigt sich, indem zwischen «Gantrisch-Biking» und den betroffenen Gemeinden reger Kontakt besteht. Ohne Einverständnis der Gemeinden passiert nichts. Von diesen werden wir auch ganz toll unterstützt.

Was fasziniert Sie am Biken?
Dass ich mich draussen in der Natur bewege und relativ weite Strecken zurücklegen kann und dabei immer wieder neue Gebiete in ihrer wirklichen Tiefe kennenlernen darf. Zudem pflege ich Freundschaften mit Gleichgesinnten beim Biken. Ausserdem ist es eine tolle Art, sich fit zu halten und gesund zu bleiben. Und auch der Nervenkitzel fehlt nicht, vor allem, wenn ich eine Abfahrt auf einem Naturpfad bewältigte.

Das Jubiläum ist gefeiert. Was wünschen Sie sich für «Gantrisch-Biking»?
Dass wir die gute Zusammenarbeit und die grosse Akzeptanz in der Region so weiterführen können. Zudem hoffe ich auf weitere Mitglieder, die mit ebenso gros-
ser Begeisterung den Bike-Sport im Gantrisch-Gebiet pflegen, fördern und unterstützen.

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