Mehr als ein halbes Leben mit Musik

Mehr als ein halbes Leben mit Musik

Am 10. März stand die Pöschenhalle ganz im Zeichen der Musik. Dem gemeinsamen Nenner von Menschen, die in unserer schnelllebigen Zeit ihrem Hobby über Jahrzehnte treu geblieben sind.

Die Musikgesellschaft «Harmonie» Schwarzenburg war Gastgeberin für die Mittelländischen Veteranen, eine Ehre, die ihr letzmals vor 20 Jahren zu Teil wurde. Organisiert hat den Anlass Hansruedi Messerli, der ehemalige Betriebsleiter der Pöschenanlage, seines Zeichens Beisitzer im Vorstand der Veteranen-Vereinigung Bern-Mittelland. Er ist seit 46 Jahren musikalisch aktiv und seit 1998 Ehrenmitglied der «Harmonie». Zunächst erlernte er das Es-Horn, danach die Trompete und seit 2015 spielt er Waldhorn. Bereits das 50. aktive Jahr feiert seine Frau, die ihn ursprünglich zur Musik gebracht hatte. Die Frauen stellen in der «Harmonie» übrigens eine deutliche Mehrheit der 42 Mitglieder, wie Präsidentin Marianne Guillebeau stolz konstatiert.

Traktanden ohne Diskussion
Natürlich zog sich die Musik als roter Faden durch den Tag: Die Bläsergruppe der «Harmonie» eröffnete den Reigen, das Veteranenspiel Bern-Mittelland mit Dirigent Urs Hofmann begleitete das Mittagessen und die Ehrungen, und wiederum die heimische «Harmonie» schloss die Begegnung mit einem Konzert unter Leitung von Werner von Niederhäusern. Dazwischen reihten sich Grussworte von Ehrengästen aus Musik und Politik und die offizielle Tagung. Die Traktanden gaben keinen Anlass zu Diskussionen: Die Jahresrechnung, der Mitgliederbeitrag und auch die Wiederwahl von Präsident Peter Wiedmer und seinem Vorstand wurden durch Akklamation bestätigt. Emotionen weckte die Verabschiedung von Kurt Hunziker nach 16 Jahren im Vorstand und 12 Jahren als Obmann der Berner kantonalen Veteranen.

Veteranen werden jünger
Thomas Bieri, der Präsident des Bernischen Kantonal-Musikverbandes, erörtete während seiner Grussworte die rhetorische Frage: «Wieso heisst es: Musik hält uns jung?» Jung ist in diesem Zusammenhang natürlich relativ. Der älteste der Anwesenden hatte bereits den Jahrgang 1925. Aber Veteran zu sein hat nicht nur mit dem Lebensalter zu tun, sondern hauptsächlich mit der aktiven Zeit im Musikverein. Eine kleine Regelkunde des Veteranenwesens in der Musik: Nach 30 Jahren gehört man in Bern zu den kantonalen, nach 35 Jahren zu den eidgenössischen Veteranen. Nach 50 aktiven Jahren wird man kantonaler Ehrenveteran, nach 60 Jahren CISM-Veteran (eine internationale Auszeichnung) und nach gar 70 Jahren eidgenössischer Ehrenveteran. Einst konnte man die Aktivzeit erst mit 16 Jahren beginnen. Nach einer Änderung des Reglements zählt heute die Zeit bereits ab der Übergabe des Instrumentes. Zudem wird neu eine erste Ehrung ab 20 aktiven Jahren diskutiert.

Nächster Gastgeber: Oberbalm
1100 Köpfe umfasst die Veteranenvereingung Bern-Mittelland derzeit. Die Zahl der Tagungs-Besucher hat laut Hansruedi Messerli in den letzten Jahren eher abgenommen. 300 Personen waren es vor einem Jahr in Wattenwil, gut 200 Musiker und Musikerinnen kamen an diesem stürmischen Sonntag in Schwarzenburg zusammen. Als Grund vermutet Messerli: «Heute gilt man früher als Veteran und fühlt sich vom Alter her noch gar nicht angesprochen». Eine Faustregel lautet: Je länger die Aktivität, desto anwesender die geehrten Gäste. Die Zahl der Jubilare für 60 Jahre musika­lisches Engagement zum Schluss der Veranstaltung war auf jeden Fall beeindruckend. «Auch die Organisation des Anlasses ist im Wandel», bemerkt Messerli. Immer weniger Gemeinden besitzen die Infrastruktur, um einen solchen Event durchführen zu können. Der nächste Tagungsort ist jedoch bereits bestimmt: Die Musikgesellschaft Oberbalm wird die mittelländischen Veteranen am 8. März 2020 willkommen heissen. 

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