Seit dem Fest anlässlich des 100-jährigen Bestehens und der Neuuniformierung sind bereits vier Jahre vergangen. Nun steht für die Musikgesellschaft Rüeggisberg ein weiterer Grossanlass bevor. Am Wochenende vom 12. bis 14. Juni organisiert der Musikverein den Musiktag Rüeggisberg. 16 Gesellschaften aus dem ehemaligen Amt Seftigen machen an diesem Anlass mit. Als Gäste zum Musiktag eingeladen sind die beiden Musikgesellschaften Grasswil und Harmonie Schwarzenburg. Jedes Jahr, ausser der kantonale Musiktag findet statt, organisiert ein Musikverein aus dem Gebiet des Längenbergs oder Gürbetals diesen Musiktag. Ein musikinternes Organisationskomitee ist seit fast einem Jahr daran, dieses Fest auf die Beine zu stellen.
Uraufführung im Gesamtchor
Der Musiktag beginnt am Freitagabend mit Barbetrieb im Festzelt (Eintritt frei). Für Stimmung sorgen «Miriam und Band», die «Voralpen-Brass» und die «Mountain Drummers».
Den Samstagabend dürfen sich Jodlerfreunde nicht entgehen lassen. «Horejodler Diemtigtal», «Jodlerfründe Schwarzwasser», und «Schwyzerörgelifründe Hogergruess» sowie der Jodlerklub Langnau und der Jodlerklub Alpenrösli Schwarzenburg werden mit ihren Vorträgen für heimat-
liche Stimmung sorgen (Eintritt 15 Franken).
Der Sonntag steht ganz im Zeichen des Musiktages. Die Konzertvorträge der einzelnen Musikgesellschaften werden unter Bewertung am Vormittag in der Kirche vorgetragen. Nach dem Mittagessen folgt die Marschmusikdemonstration, auch mit Bewertung, durch das Dorf. Zu beiden Konzertanlässen werden zahlreiche Besucherinnen und Besucher erwartet. Zum Höhepunkt dürften die drei gemeinsamen Gesamtchorstücke werden. Neben dem traditionellen «Berner Marsch» kommt auch das Gesamtchorstück «Ds Stockhorn Liecht» von Mario Bürki zu seiner Uraufführung. Der Ausklang des Musiktages am Sonntagabend wird von den Dorfvereinen aktiv mitgestaltet. An allen drei Tagen ist eine durchgehende Festwirtschaft in Betrieb.
Solidarität für Mithilfe ist da
Für die 58 Musikantinnen und Musikanten der Musikgesellschaft Rüeggisberg bedeutet dieser Musiktag zusätzlichen Aufwand. Einerseits müssen die Musikstücke geübt und ausgefeilt werden. Andererseits muss jedes Mitglied organisieren und am Anlass mithelfen. «Unser Verein ist mit Jungen, Junggebliebenen, aber auch Älteren sehr gut durchmischt. Für alle ist es ein Hobby, bei dem aber etwas geleistet werden muss», erklärt OK-Präsident Rudolf Pulfer. Selbst bei den Jungen habe er keine Abneigung gegenüber des Musiktags gespürt. Alle seien bereit, tatkräftig mitzuhelfen. «Der Musiktag ist Tradition und an dieser hängen wir», macht Pulfer klar. Neben den vereinseigenen Helfern braucht es für diesen Grossanlass zusätzliche Hilfe von anderen Dorfvereinen. Und die wird auch kommen. «Die Solidarität, bei Grossanlässen mitzuhelfen, funktioniert hier in Rüeggisberg sehr gut. Darum sind wir guten Mutes, dass wir die Leute auch zusammenbringen», so der Vereinspräsident Hanspeter Hyler.
Musikalische Herausforderung
Der Musiktag hat einen hohen Stellenwert und stellt für die Gesellschaften den jährlichen Höhepunkt dar. Lange zum Voraus werden die Musikstücke einstudiert. So hat jeder Verein seine musikalischen Herausforderungen. «Dieses gemeinsame Schaffen fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl, und das wird auch von unserem musikalischen Leiter Sepp Ochsner mitgetragen», sagen Hyler und Pulfer. Und: «Wir sind eine Clique, die neben dem Musizieren noch viel anderes macht, das Spass bereitet und uns zusammenhält.» Vorbildlich sei auch der Ehrgeiz aller, musikalisch etwas zu erreichen. Und das wird von der Bevölkerung beim Besuch von Anlässen auch immer wieder honoriert.