Die erste Frage, die sich beim Betrachten der Baustelle am Tulpenweg 120 stellt: Was ist mit den bisherigen Bewohnenden im «tilia» passiert, seit der ersten Rückbauphase? Sie alle wurden im April 2014 die ersten Bewohnenden im Zentrum Schönberg in Bern, das für diesen Zweck von der «tilia-Stiftung für Langzeitpflege» gemietet wurde. Im Frühling 2017, wenn das neue Pflegezentrum in Köniz (wieder)eröffnet wird, können sich die Bewohnenden in Bern die Frage stellen: Will ich nach Köniz zügeln oder gleich in Bern bleiben? Eine Frage, die sich heute noch nicht stellt.
Für die Bewohnenden
Weshalb überhaupt ein Neubau? Arthur Rappo, Bauherren-Vertreter (Bau/Innovation «tilia») stellt richtig: «Es ist kein Neubau, nur eine komplette Aushöhlung, wenn Sie so wollen.» 1973 wurde das Pflegeheim Tilia eröffnet, mit damals 161 Betten, im Frühjahr 2017 werden es 138 sein. Es sind dabei auch zwölf Betten für an Demenz erkrankte Menschen vorgesehen. Wie steht es mit deren Sicherheit? Arthur Rappo: «Wir werden die allerneuste Elektronik installieren, damit niemand ‹verloren› geht, aber die totale Sicherheit gibt es auch hier nicht, und eine Ein-, respektive Wegschliessung kommt nicht in Frage, wir sind keine Anstalt.»
Und was war bis jetzt die grösste Herausforderung? Die Logistik mit der Planung abzustimmen. «Mit der Zeit spielt sich das ein», gibt der Bauherren-Vertreter zu verstehen. Im Laufe des Gesprächs merkt man: «tilia» ist zielgerichtet auf die künftigen Bewohnenden fokussiert, ihnen soll der Alltag vereinfacht werden, verschönert. Das zeigt sich beispielhaft beim künftigen Eingangsbereich, der sozusagen in die Gartenanlage integriert wird. Und, und, und…
Minergie-Standard
Das ganze Gebäude wird nach Minergie-Standard realisiert (diese Kosten zahlen sich erst später aus, beim Energieverbrauch), und es wird ein zusätzliches Stockwerk aufweisen. Alles dazu… erdbebensicher. Wenn wir schon von Kostenoptimierung sprechen, wie steht es mit der Auftragsvergabe? Dazu gibt Bauleiter Thomas Stucki von Eberhard Bauleitungen Auskunft: «In der heutigen Zeit ist es wohltuend, dass ‹tilia› die Auftragsvergabe wie folgt regelt: Zuerst lokal, dann erst regional, national und international.»
Und wie steht es mit dem Zeitplan? Beide Herren sind zuversichtlich – nicht zuletzt auf Grund des heutigen Zwischenstandes – dass die Eröffnung wie geplant im Frühjahr 2017 stattfinden kann. «Es liegt sogar eine kleine Sicherheitsreserve drin», schmunzelt Rappo, «damit wirklich alle Sektoren bezugsbereit sind. Wir wollen nicht, dass die Bewohnenden am Anfang in eine Baustelle einziehen müssen.»
Was ist mit dem Mehrwert für die künftigen Bewohnenden, verglichen mit dem bisherigen,
40 Jahre alten Pflegeheim?
Arthur Rappo bringt es auf den alles entscheidenden Punkt: «Mehr Lebensqualität!» Dem gibt es nichts anzufügen.