Menschen kommen ohne Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente nicht aus. Diese sind essenziell, um Zellen aufzubauen, Blutkörperchen sowie Knochen zu bilden und ebenfalls, damit die Zähne gesund bleiben. Der Stoffwechsel funktioniert nicht ohne, Nerven und Muskeln können nicht richtig kommunizieren, wenn wir sie nicht mit der Nahrung aufnehmen. Der Körper ist nicht fähig, einige dieser Stoffe herzustellen und Gemüse sowie Obst bieten sich als besonders gute Quellen an.
Ballaststoffe treffen wir beinahe nur in Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft an. Diese Fasern werden nicht oder nur bruchweise verdaut. Sie helfen uns dabei, länger satt zu bleiben, und sind daher besonders beliebt, wenn es um die Körpergewichtsreduktion geht. Das ist aber noch nicht alles. Ein hoher Ballaststoffkonsum hat in der Regel einen niedrigen Cholesterinspiegel im Blut zur Folge, was positiv für die Blutzuckerwerte ist. «Neben der potenziellen Abnahme des Herz-Kreislaufrisikos wirken Ballaststoffe sich auch positiv auf die Gesundheit der Verdauungsorgane aus», schreibt Dr. Patrick Wilson in «Der Darm trainiert mit». Ballaststoffe fördern die Darmtätigkeit und haben dadurch positive Effekte auf die Verdauung. Verstopfung, Divertikulose und Hämorrhoiden kann dadurch entgegengewirkt werden.
Für den leckeren Duft und das bunte Aussehen der Obst- und Gemüsearten sind die sekundären Pflanzenstoffe verantwortlich. Lange wussten Wissenschaftler nicht genau, welche Funktion diese haben. Mittlerweile sind jedoch rund hunderttausend sekundäre Pflanzenstoffe bekannt. Sie sehen nicht nur toll aus und versüssen uns den Konsum, sondern haben antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Dies kann dazu beitragen, dass das Risiko für einige Krebsarten und Herz-Kreislauferkrankungen gesenkt werden kann.
Zahlenspiele
2019 beliefen sich die durchschnittlichen Ausgaben pro Kopf für Gemüse auf 36,03 Franken und für Obst auf 27,90 Franken pro Monat. Im Jahr 2020 wurden in der Schweiz durchschnittlich rund 105,5 Kilogramm Gemüse aller Arten je Kopf der Wohnbevölkerung verzehrt. Seit 2010 hat sich damit der jährliche Pro-Kopf-Konsum von Gemüse in der Schweiz um insgesamt 1,7 Kilogramm netto reduziert. Die beliebteste Gemüsesorte ist laut statista.com hierzulande die Karotte mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von rund 8,9 Kilogramm. Auf Rang zwei folgen die Tomaten (6,1 Kilogramm) vor den Peperoni (5,3 Kilogramm). Im Jahr 2017 gaben 21,5% der Schweizer Bevölkerung an, fast täglich mindestens fünf Portionen Früchte und Gemüse zu konsumieren (Quelle: obsan.ch). Diese Statistik zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung also definitiv noch Potenzial nach oben hat, wenn es um die Empfehlung von Ärzten und Ernährungswissenschaftlern geht.
Eine Portion entspricht einer Handvoll ganzer Früchte, wie beispielsweise einer Birne oder zubereiteten Hülsenfrüchten. Wenn Sie die Portion über Beeren, Salat oder zerkleinertem Gemüse zu sich nehmen möchten, sind es zwei Hände voll. Von getrockneten Früchte sollte nur eine halbe Handvoll verzehrt werden.
Was ist mit dem Zucker?
Da Früchte einen hohen Anteil an Fruchtzucker haben, ist es für Personen, die ihr Gewicht halten oder senken möchten, sinnvoll, die Früchte während der ersten Tageshälfte zu sich zu nehmen und danach eher zum Gemüse überzugehen. Denn Zucker verbrennen wir vor allem dann, wenn wir körperlich aktiv sind. Nicht verbrannten Zucker lagern wir dann im Körper in Form von Fett ein. Konsumieren wir Zucker also in der ersten Hälfte des Tages, haben wir noch genügend Zeit, ihn bis zum Abend, wenn wir uns nicht mehr viel bewegen, abzubauen.
Nehmen Sie also Ihre Gesundheit in die Hand und achten Sie auf genügend Farbe in Form von Obst und Gemüse auf ihrem Teller.
Valeria Moser, «Schneider Gesundheit»