Ein Töfffahrer, der eine extra laute Maschine im Wohnquartier stark beschleunigt.
Zugreisende,
die ihre TikToks ohne Kopfhörer und bei voller Lautstärke zelebrieren. Und immer wieder: Raucherinnen und Raucher, die ihre Emissionen gern mit allen ringsherum teilen. Warum so rücksichtslos?
Das frage ich mich immer wieder. Bestimmt verhalte auch ich mich manchmal so, dass es andere beeinträchtigt. Wenn ich es merke, will ich mich gern bessern. Bei vielen Mitmenschen jedoch erkenne ich nicht den geringsten Willen dazu. Es würde mir niemals einfallen, in einem Fussballstadion einen Match zu schauen, inmitten von anderen, und dabei aus einem Behälter giftige Gase ausströmen zu lassen. Doch manche Raucherinnen und Raucher können dort anscheinend problemlos 90 Minuten lang immer wieder einen glühenden Glimmstängel in der Hand halten. Ihre gelegentlichen Züge daran sind ihnen so wichtig, dass das Nonstopverqualmen vieler Reihen hinter, neben und vor ihnen höchstens achselzuckend in Kauf genommen wird. Warum?
Manchmal wäre es so einfach, sich rücksichtsvoll zu verhalten: Jemandem den Vortritt lassen, umsichtig fahren. Sich bedanken, grüssen, ein Kompliment machen oder ein Lächeln schenken. Ich selbst nehme mich hier nicht aus. Umso mehr freue ich mich, wenn mir jemand mit Aufmerksamkeit begegnet.
Das kann durchaus auch mal ein nerviger lauter Töff sein, dessen Besitzer mir auf dem Velo den Vortritt lässt und mir freundlich zuwinkt. Oder eben eine Raucherin, die sich beim Anstehen für eine YB-Forever-Wurst entschuldigt und einen Schritt zur Seite geht, damit ich nicht im Rauch stehe. Ein kleiner Schritt für sie – aber ein grosser für etwas mehr Rücksicht und Miteinander.