Am Informationsanlass vom
19. Oktober zum Thema «Mobilität und Sicherheit für ältere Menschen in Köniz» standen Christian Burren, Gemeinderat und Vorsteher der Direktion Planung und Verkehr, Daniel Matti, Leiter Abteilung Verkehr und Unterhalt, Tanja Hug, Leiterin des Programms «Fuss Velo Köniz» und Rahel Huber, Altersbeauftragte der Gemeinde, Rede und Antwort.
Altersfreundliche Gemeinde
Mehr als ein Drittel der Könizer Bevölkerung ist über 65 Jahre alt. Die Legislaturziele der Gemeinde geben denn auch vor, die Bedürfnisse dieser Altersgruppe beim Bau und Unterhalt der Infrastrukturen im Verkehr zu berücksichtigen. Seit letztem Jahr wird das «Konzept für eine altersfreundliche Gemeinde Köniz» umgesetzt.
Verschiedene Bedürfnisse
Für die Abteilung «Verkehr und Umwelt» der Gemeinde ist es eine Mammutaufgabe, überall hindernisfreien öffentlichen Raum zu schaffen, die vielen ÖV-Haltestellen behindertengerecht zu gestalten (Perronkanten, Randsteine), geteilte Verkehrsflächen für Auto / Velo / E-Bike / Fussgänger zur Verfügung zu stellen, Lösungen für den Mischverkehr zu finden und mit einem allgegenwärtigen Winterdienst es allen Leuten recht zu machen. Juristische Hürden und personelle Einschränkungen (z.B. bei starkem Schneefall) beeinträchtigen die Planung immer wieder. Fussgängerinseln in der Strassenmitte etwa müssen über einen
6 cm hohen Absatz verfügen, damit Sehbehinderte sich mit ihrem Stock daran orientieren können. Fussgänger mit Rollatoren hingegen erleben sie als Hindernisse. In diesem Beispiel prüft die Gemeinde unter anderem den Ansatz, eine Hälfte der Insel flach zu gestalten.
Massnahmen und Rücksicht
Weitere bauliche Massnahmen beinhalten die Erhöhung von Perronkanten an Bushaltestellen, damit sie sich auf Höhe des Fahrzeugbodens befinden. Bei geteilten Verkehrsflächen für Fussgänger und Velofahrer muss genug Platz geschafft und für gute Sicht gesorgt werden. Investitionen in diesem Bereich sind günstiger als Ausbauten im öV und Autoverkehr. Ziel der Strassenreinigung ist es, im Herbst nasse Blätter wegen Rutschgefahr sofort zu entfernen und im Winter Gehbereiche bei Schneefall schwarz zu räumen. Es ist aber unumgänglich, dass die Benutzer aufeinander Rücksicht nehmen. Velofahrer müssen ihre Tempi reduzieren und den aktuellen Verhältnissen anpassen.
Vorgestellt wurden zudem die Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit, Anlaufstellen in den Ortsteilen oder Rikscha-Ausflüge für mobilitätseingeschränkte Personen. Weitere Informationsveranstaltungen der «Senioren Köniz» sind in Planung.