2. Rang und Kranzgewinn am Freiburger Kantonalschwingfest. 3 Teilnahmen an Berner Gauverbandsfesten und jedes Mal mit Kranzauszeichnung heimgekehrt. Am Emmentalischen Schwingfest stand er gegen Curdin Orlik sogar im Schlussgang. Dann am Bergschwinget Schwarzsee der tolle 4. Rang und dadurch Bergkranzgewinner mit 4 gewonnenen und 2 gestellten Gängen. Makellose Erfolge in dieser Saison, die es zu würdigen gilt. Mit seiner physischen und psychischen Topverfassung, aber auch der positiven Einstellung und einer gehörigen Portion Intelligenz hat der Guggisberger enorme Vorteile. Einerseits macht das in der Schwingerszene überall enorm Freude. Andererseits ist erfolgversprechender Nachwuchs aufgrund von Rücktritten einiger Schwingergrössen dringend nötig. Michael Wiget vom Schwingklub Laupen, der wegen Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde, und eben Fabian Staudenmann, können für den Mittelländischen Schwingerverband in Zukunft einiges bewirken.
Dabei steht der 19-Jährige erst am Anfang seiner Karriere. Eben hat er die Lehre als Automatiker erfolgreich abgeschlossen. An der Aushebung wurde er als «Gerätli-Mechaniker» am Standort Thun eingeteilt. Es besteht jedoch eine leise Hoffnung, dass Staudenmann in die Sportler-Rekrutenschule in Magglingen eingeteilt wird. Entscheidend wird das Abschneiden am Eidgenössischen Schwingfest in Zug sein. «Wenn das doch noch klappen würde, wäre das eine super coole Sache. Schwingen ist halt für die meisten ein Amateursport. Während der RS wäre ich Profisportler», erklärt Fabian Staudenmann. Diese Zeit würde ihn sicherlich weiter vorwärtsbringen.
Staudenmann kann auf die Unterstützung seiner Familie, die in Guggisberg verwurzelt ist, zählen. Gleich gegenüber seinem Elternhaus wirten seine Grosseltern im Restaurant Sternen. Hier geht er ein und aus, als wäre es sein Zuhause, und mit den Gästen gibt es meistens einen Schwatz am Stammtisch. Mittlerweile zieren mehrere seiner gewonnenen Trychlen und Glocken die Gaststube. Guggisberg sei für ihn heile Welt, wo er sich sehr wohl fühle. Hier ist er mit der Bevölkerung verbunden und kann immer Kraft tanken.
Der Trainingsaufwand, den der junge Schwinger betreibt, ist enorm. Er ist sich bewusst, dass zuerst investiert werden muss, bevor etwas zurückkommt. Wenn der Sportler Talent mitbringt, sei das gut und recht. Aber irgendwann bringe ihn das auch nicht mehr weiter. «Was es braucht ist hartes und regelmässiges Training. Woche für Woche über die Stunden verteilt trainieren», macht der Spitzenathlet klar. Bereits als 13-jähriger Jungschwinger nahm ihn der Gatte seiner Gotte, Stefan Riesen aus Rüschegg, in seine Obhut. Heute trainiert Staudenmann 2 bis 3 mal in der Woche beim ehemaligen Spitzentriathleten. Das Training mit Kraft, Ausdauer und Schnellkraft sei jeweils der Jahreszeit entsprechend und streng, aber vielseitig. Dazu kommt das Training im Schwingklub Schwarzenburg. «Die Trainings mit Martin Rolli aus Riggisberg, dem technischen Leiter im Klub, sind hart, aber wir sind eine kollegiale, coole Truppe und wollen das so. Immerhin stellen wir im Moment den stärksten Klub im Verband. Es wird sehr viel ins Schwingen investiert und so stimmen plötzlich auch die Resultate», untermauert der erfolgreichste Schwinger im Klub. Mit Staudenmann und Rolli stellten sie zweimal den Schlussganggegner an einem Verbandsfest. Wobei Rolli am Freiburgischen Sieger 1b wurde. Bis jetzt holten die Schwarzenburger in der laufenden Saison 17 Kränze.
Weiter besucht Staudenmann einmal in der Woche in Altenberg das Training des Mittelländischen Verbandes. Dazu kommt alle 14 Tage ein Kadertraining des Kantonalen Schwingerverbandes. So kommt Staudenmann zu 5 bis 6 Trainings in der Woche. «Wenn die Resultate stimmen, motiviert das zusätzlich», erklärt der junge Mann. Absolut beeindruckend, was er ins Schwingen investiert. Seine Zielstrebigkeit verbunden mit Fleiss und Wille, aber auch Freude werden den sympathischen jungen Mann ohne Zweifel noch weiterbringen. Das Bernische Kantonale in Münsingen und das Eidgenössische in Zug werden es weisen.