Seit 77 Jahren im Eigentum der Familie Friedli

Seit 77 Jahren im Eigentum der Familie Friedli

1939 kam das Restaurant zur Waage in den Besitz der Familie Friedli. «Eine Erbschaft hatte es Elisabeth und meinem Grossvater Karl Friedli ermöglicht, die Liegenschaft zu erwerben», so Mitbesitzer Karl Friedli. Nach deren Tod (1947 bzw. 1948) führten Werner Friedli, seine Frau Margrit sowie seine Schwester Liseli den Betrieb; bis 1974, danach übernahmen Katharina und Gion Willi-Friedli die Wirtschaft und führten das Restaurant bis Ende 2010. 2011 wurde das Restaurant erstmals verpachtet.

Die Liegenschaft ist über 135 Jahre alt. Ursprünglich war das Gebäude ein Gewerbe- und Wohnhaus mit verschiedenen Nutzungen. Nebst dem Restaurant, einer Wohnung und einem kleinen Laden war im östlichen Teil des Gebäudes vor allem die damalige Poststelle von Flamatt untergebracht. Zudem zeugen die Räume im Mittelteil von seiner Vergangenheit als Post-Pferdestation für die damals verkehrenden Postkutschen. Den Namen erhielt die Wirtschaft von der gegenüber auf der anderen Strassenseite liegenden öffentlichen Waage. Diese war noch bis 1974 in Betrieb. Vis-à-vis, am Standort der ehemaligen Eisenwarenhandlung Saner, stand früher ein Schopf mit einem Unterstand für die Kutschen und Fuhrwerke der Waage-Kunden. Im Geschoss darüber hatte es einen Saal, der zum Restaurant gehörte. Dieser wurde bei besonderen Anlässen genutzt.
Die erwähnte Poststelle wurde später zu einer kleinen Wohnung umgebaut. In dieser wohnte die Familie Friedli, bevor sie die Waage übernehmen konnte. Später wurde das Erdgeschoss dieser Wohnung einige Zeit auch als Goldschmiedeatelier und als Blumenladen genutzt. Karl sen., der als Käser in Ostpreussen in der Wirtschaftskrise seine Stelle verloren hatte, hielt zu diesem Zeitpunkt seine Familie als Eierhändler und Gemüsemarktfahrer über Wasser. Margrit und Werner Friedli führten dies als Nebenerwerb bis in die 1960er-Jahre aufrecht. Sie betrieben einen Marktstand an der Kesslergasse (heute Münstergasse) in Bern. Das Schaufenster rechts vom Eingang des Restaurants zeugt übrigens immer noch von dieser Vergangenheit, es erlaubte damals den Blick in das angegliederte Gemüse- und Eierlädeli, das bis in die 1950er- Jahre betrieben wurde.

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