Michael Probst aus Mittelhäusern hat in den letzten Monaten praktisch jede freie Minute auf dem Eis verbracht. Der Lohn: Gemeinsam mit seinen Teamkollegen holte er an der Weltmeisterschaft in Estlands Hauptstadt Tallinn (28. Februar bis 8. März) die Silbermedaille. Den grössten Erfolg konnte Michael Probst vor einem Jahr verbuchen: Im März 2014 gewann er mit dem «Team Schweiz» an den Junioren-Weltmeisterschaften in Flims die Goldmedaille.
Alles muss perfekt stimmen
Auch in Tallinn sah es zunächst danach aus, als könnten die jungen Curler den Coup aus dem Vorjahr wiederholen. «Wir haben eine sehr gute WM gespielt», betont Michael Probst. Obschon sie das Finalspiel gegen Kanada mit drei zu sechs verloren, hätten sie durchaus Chancen gehabt, die Nordamerikaner zu schlagen. Am Ende habe aber auch das nötige Quentchen Glück gefehlt. «Um eine WM zu gewinnen, muss alles zu 100 Prozent stimmen», fasst er zusammen. Dennoch hätten sie eine sehr gute Leistung gezeigt.
Nach ein paar Tagen habe die Freude an Silber die Enttäuschung über das verpasste Gold überwogen. «Schon dass wir überhaupt teilnehmen konnten und zwei Mal hintereinander eine Medaille geholt haben, ist grossartig», so der sympathische Sportler. «Wir sind mental ein sehr starkes Team. Wenn wir in Rücklage sind, kämpfen wir uns wieder heran und fighten bis zum Schluss», sagt der 19-Jährige über das Potenzial der Mannschaft. Was noch fehle, sei die Konstanz, um stets zu gewinnen.
Weshalb gerade Curling?
Curling kommt ursprünglich aus Schottland und hat eine lange Tradition in Europa und der Schweiz. Weshalb er leidenschaftlich gerne Curling spielt, kann Michael Probst in drei Worten zusammenfassen: «Es macht Spass.» Darüber hinaus gefalle ihm der Spirit, der in diesem Sport vorherrsche. «Wir sind wie eine grosse Familie, dies sogar bis über die Landesgrenze hinaus», fügt er an. Ein guter Mix aus taktischem Verständnis, Ausdauer, Kraft und mentaler Stärke sind Eigenschaften, die es gemäss Probst im Curling braucht, um weit nach vorne zu kommen.
Flexibler Ausbildungsbetrieb
Curling und Ausbildung bringt Michael Probst dank seines flexiblen Ausbildungsbetriebs «railtour suisse sa» unter einen Hut. «Ich absolviere meine Ausbildung in einem Teilzeitpensum, daneben trainiere ich.» Seine (wenige) Freizeit gehört… ebenfalls dem Sport: «Biken, Squashen und Krafttraining», zählt er seine Hobbys auf.
Sprung in Top Sechs
In den nächsten Jahren will er den Sprung vom Nachwuchs an die Spitze im Erwachsenencurling schaffen. «Es ist realistisch, dass wir nächste Saison in die Top Sechs der Schweiz aufsteigen», schätzt Michael Probst die Chancen ein. «In dieser Saison haben wir bereits ein Turnier in der europäischen Topelite absolviert», freut er sich. Gut möglich, dass man in Zukunft in Zusammenhang mit Curling also noch öfter den Namen Michael Probst lesen wird.