Das diesjährige Benefizkonzert hat am 22. Mai, kurz vor Erscheinen dieser Zeitung, für die Bewohnerinnen und Bewohner der Berner Stiftung für Menschen mit einer geistigen Behinderung und weitere Gospelmusik-Interessierte in der Thomaskirche Liebefeld stattgefunden. Ein weiterer Jubiläums-Event findet am Samstag, 9. Juni, zwischen 11 und 15 Uhr statt. Der Gospelchor Liebefeld wird mit je einem Flashmob an drei Standorten in der Stadt Bern auftreten.
Mit Randall Hutchins und Noreda Graves konnte der Vorstand zwei internationale Gospelgrössen als Stargäste gewinnen. «Zusammen mit den beiden werden wir vom
5. bis 8. November in einem Workshop Songs, die Hutchins und Graves mitbringen, erarbeiten und diese dann zusammen mit ‹Repertoire-Highlights› der letzten 20 Jahre am Novemberwochenende vom 9. bis 11. November in der Thomaskirche präsentieren», sagt Vizepräsidentin Claudia Bühr. «Dies wird sowohl für uns als Chor wie für das Publikum ein ganz besonderes Erlebnis sein», betont Bettina Scheuter Inderbitzin, seit 2010 Präsidentin des Gospelchors Liebefeld.
Wechselnde Chorleitung
Der Gospelchor Liebefeld ist 1998 aus einer kleinen musikalischen Projektgruppe unter der Leitung von Pfarrer Hansueli Ryser entstanden. Daraus entwickelte sich in den nächsten Jahren ein Chor mit an die 50 Mitgliedern. Seit 1999 gehören die Novemberkonzerte in der Thomaskirche zur Tradition und zu stets gut besuchten Gospelevents. Ab 2005 leitete Dirk Raufeisen während fünf Jahren den Chor. 2010 übernahm der heute 44-jährige Kent Stetler, Kanadier aus Toronto, die Chorleitung. Nach zwei Jahren verlagerte er seinen Lebensmittelpunkt für drei Jahre nach Brasilien. Während dieser Zeit leitete Matthias Hochstrasser den Chor. Seit 2016 ist Kent Stetler erneut Chorleiter. Musikalisch begleitet wird er von den Bandmitgliedern Tom Gisler (Piano), Timothy Narendra Lalvany (Bass) und Martin Stadelmann (Schlagzeug).
Rückblickend waren für Scheuter Inderbitzin neben den Jahreskonzerten auch das Benefizkonzert im Frauengefängnis Hindelbank im Jahr 2011 sowie das Projekt «Classical meets Gospel» zusammen mit Chorlife Steffisburg und dem Jugendorchester Köniz im 2014 sehr eindrückliche und berührende Veranstaltungen. Dazu zählen auch die Chorweekends einmal im Jahr im September mit intensiven Proben und einem guten Rahmenprogramm.
Im Chor singen rund 55 engagierte Sängerinnen und Sänger im Alter von 28 bis 70 Jahren. «In den letzten Jahren verzeichneten wir erfreulicherweise Zuwachs von jüngeren Personen», sagt die Präsidentin. «Was wir insbesondere benötigen, sind mehr Männer für den Tenor und den Bass. Notenlesen können ist bei uns keine Bedingung, dafür eine engagierte Teilnahme an den Proben und an möchlichst vielen Auftritten. Der Chor tönt jedoch auch gut mit weniger Stimmen. Und wir sind konfessionsneutral.» Einige Chormitglieder stammen von weiter entfernten Orten. Die Präsidentin und Vizepräsidentin sowie weitere Mitglieder wohnen in Wohlen bei Bern. Und Melanie Reiling, Chormitglied seit 2006, reist jeweils aus Cudrefin an. Der Chor bietet ihrer Meinung nach nicht nur viel Spaß beim Singen, sondern auch sonst eine entspannte und kameradschaftliche Atmosphäre, die den weiten Weg auf jeden Fall lohnt.
«Singen macht glücklich», sagt Präsidentin Bettina Scheuter Inderbitzin und liefert dazu auch gleich die Erklärung. «Singen ist eine ganzheitliche Botschaft bei der auch die Bewegung des Körpers im Rhythmus dazugehört. Es löst ein starkes Empfinden, Kraft und Dynamik und erwiesenermassen auch ‹Glückshormone› aus, gleichzeitig hat es etwas Entspannendes.»