Das herrliche Wetter lockte am ersten Frühlingstag zahlreiche Ausflügler auf den Gurten. Die Gurtenbahn transportierte 5254 Gäste, was einem stark frequentierten Sonntag entspricht. Viele von ihnen besuchten auch das astronomische Observatorium, ein 2,5 Meter hohes und 15 Quadratmeter grosses blau-weisses Kuppelgebäude, in dem das interessierte Publikum künftig den Nachthimmel bestaunen kann. Ballons mit Sonne, Mond und Sternen wiesen ihnen den Weg an den Standort direkt hinter dem Gurtengärtli. Aus Solidarität mit der Ukraine war der Eingang zum Festzelt für die geladenen Gäste mit gelben und blauen Ballons geschmückt. Die Kinder konnten sich zu Planeten, Kometen oder Sternschnuppen schminken lassen oder am Glücksrad versuchen, Preise zu gewinnen.
Sarah Kreienbühl, Mitglied der Generaldirektion des Migros Genossenschaftsbunds sowie «oberste Hüterin» des Migros Kulturprozents, und Hans Traffelet, Geschäftsführer von «Gurten – Park im Grünen», durchschnitten das bordeauxfarbene Band. Danach erklärte Dr. Jos Kohn, Gründer und Inhaber von «Astro Events», die Funktion des Teleskopes. Anschliessend wollten alle einen Blick durch das Teleskop ins All werfen, sodass sich zuweilen eine lange Warteschlange bildete. An mehreren mobilen Teleskopen erklärten Fachleute von «Astro Events» den Interessierten die Funktionsweise der optischen Instrumente und an verschiedenen Stationen erfuhren die Besuchenden viel Wissenswertes über die Astronomie.
Geschenk vom Monte Generoso
Das Observatorium, das zur Beobachtung der Sonne, der Sterne und des Universums dient, stammt vom Monte Generoso (TI) und ist ein Geschenk der Ferrovia Monte Generoso SA an den «Gurten – Park im Grünen». 1996 vom Migros Kulturprozent gesponsert, stand es auf dem Monte Generoso 25 Jahre im Einsatz. Da der Botta-Neubau auf dem 1700 Meter hohen Ausflugsberg über keine Hotelzimmer mehr verfügt und die «Monte Generoso Bahn» keine Abendfahrten anbietet, waren die Besucherzahlen stark rückläufig, sodass man sich für den Rückbau des Observatoriums entschied.
So kam es zum Projekt «Sternwarte auf dem Gurten», das im Sinne des Kulturprozent-Engagements der Genossenschaft Migros Aare zusammen mit vielen involvierten Stellen realisiert wurde. «Bei der ‹Züglete› gab es einige Probleme zu lösen. So wurde das Observatorium in zwei Teile zerlegt und jeweils mit einem ‹Super Puma-›Helikopter auf den Gurten geflogen. Dazu mussten Wetter und Sicht optimal sein. Zudem benötigten wir Bewilligungen von verschiedenen Instanzen. Wir mussten die Flüge ein paarmal wetterbedingt verschieben und das ganze Bewilligungsprozedere begann von neuem», erklärt Kreienbühl.
Astronomie und Gastronomie
«Der ‹Gurten – Park im Grünen› will die Astronomie mit Gastronomie verbinden und so ein Erlebnis bieten. Jeden Dienstagabend bietet das Restaurant Gurtners das ‹Stärne-Zischtig-Menu›, ein 3-Gang-Menü, an», betont Martin Geiger, Leiter Marketing, Sales und Kommunikation. Auf Anfrage ist die Sternwarte für Gruppen wie Vereine, Firmen oder Schulen an anderen Abenden geöffnet. «Der ‹Gurten – Park im Grünen› organisiert bereits seit sechs Jahren regelmässig Astroabende. Die neue Sternwarte ist somit die ideale Erweiterung des familiengerechten Angebotes auf dem Gurten und auch für den niederschwelligen Einstieg in die Astronomie geeignet», betont Hans Traffelet.