Noch im vergangenen Frühling stand neben dem Heli-Übungsgerät ein wahrhaftiger Flugzeug-Simulator. Jetzt nicht mehr. Was ist passiert? Alfred von Niederhäusern: «Im Bereich der Hydraulik standen grössere Revisionsarbeiten an. Sehr teure. Zu teure, für mich.»
Keine Lizenz als Ausbildner
Aus diesem Grund hat sich Alfred von Niederhäusern schweren Herzens vom Fluggerät getrennt (er hat es vor fünf Jahren selber gebaut und unterhalten) und konzentriert sich heute auf den professionellen Helikopter-Simulator, mit dem man auf
4000 Flugplätzen weltweit abfliegen kann. So natürlich auch aus Belpmoos. Woher das Interesse an der Fliegerei? Er schmunzelt, erzählt davon, dass er bereits als Bueb in die Fliegerei vernarrt war, entsprechend auch Ausbildungen absolviert und später sowohl Flugzeuge als auch Helikopter geflogen ist. Heute beschränkt sich die Fliegerei auf den Heli-Simulator.
Kann man offiziell das Fliegen eines Helikopters bei ihm erlernen, auf diesem Profigerät, das entsprechend eines richtigen Fluggeräts Vibrationen erzeugt und wo im Kopfhörer das
Rauschen der Flugverbindungen zu hören ist? Nein, das kann man nicht. Weil Alfred von Niederhäusern keine Lizenz dazu besitzt. Nicht bloss eine Frage des Geldes und der Bewilligung durch das Bundesamt für Luftverkehr, dem BAZL. «Auch die administrativen Aufwendungen stünden in keinem Verhältnis zu meinen Möglichkeiten.» Wenn also keine Ausbildung möglich ist – wer fliegt dann im Keller herum? Es sind Berufs- und Hobby-Piloten; Flugschüler, die zusätzliche «Flugstunden» zu ihrer Ausbildung absolvieren wollen; Väter mit ihren Söhnen, Pensionierte, Flugfaszinierte, Freunde und Kollegen. Und was kostet eine «Trockenstunde» in Schwarzenburg? «Da ich keine offizielle Ausbildung anbiete, gibt es auch keine Listenpreise», sagt er mit Überzeugung. Immerhin: Einen Zustupf fürs Kafikässeli oder an den Unterhalt der Anlage gibt es in den meisten Fällen.
Alfred-Dampf-in-allen-Gassen
Die Instrumente, die es zu bedienen gilt, sind identisch mit einem «Jet Ranger», einem optimalen Trainingshelikopter, der Bildschirm ist übergross und während des supponierten Fluges durchquert man fast reale Landschaften, lässt den Gurten unter sich, überfliegt Köniz, geht auf Erkundungsreise nach Schwarzenburg und Umgebung. Fantastisch!
Das Kellerlokal ist nicht sehr gross, schätzungsweise 20 Quadratmeter. Und darin ist nicht bloss der Helikopter-Simulator zu finden, sondern auch noch das Sendestudio von Guggi-TV und Radio Gantrisch, beides von Alfred von Niederhäusern zusammen mit seinem Compagnon Karl Schönenberger betrieben. Wenn die beiden Herren von ihren TV- und Radiobeiträgen erzählen, von ihren Plänen berichten, ist das Herzblut spürbar, mit dem die beiden an ihre Beiträge herangehen.
Und als ob das nicht bereits genug wäre, realisieren die beiden Herren mit www.klar-blick.ch auch noch Homepages und Werbebeiträge für KMUs in der Region. Allein bei einer nachfolgenden kurzen Diskussion mit dem Schreibenden entstehen innert weniger Minuten realisierbare und kostengünstige Ideen, für die Marketing- und Werbeleute sehr, sehr viel Geld verlangen würden. Also, liebe Manager: In einem Keller zu Schwarzenburg liegt eine verborgene Schatztruhe…