Essensreste, Windeln oder Verpackungsmaterial – aus dem Gebührensack gerissen, verteilt auf der Strasse, auf dem Trottoir, vor dem Hauseingang: ein unschönes Bild. Darauf machte auch ein Leser aufmerksam, der sich an diese Redaktion wandte. «Immer wieder gehen bei uns Hinweise auf verstreuten Abfall ein», bestätigt Katja Jucker. Die Dienstzweigleiterin Abfallbewirtschaftung und Deponie ist mit ihrem 22-köpfigen Team zuständig für die Abholung der bereitgestellten Abfälle. Es sind hauptsächlich wilde Tiere wie Krähen, Elstern oder Füchse, die sich am Buffet der Kehrichtsäcke bedienen, dazu kommen Profiteure wie Hauskatzen. Dabei wäre es gar nicht so schwierig, dem Treiben vorzubeugen: «Am besten stellt man die Kehrichtsäcke erst am entsprechenden Abfuhrtag nach draussen», so Jucker. Auch Container oder ein über den Sack gestülpter Korb können Tiere abhalten. Mit Plakat- und Flyeraktionen informieren die Verantwortlichen die Bevölkerung über die korrekte Bereitstellung – leider kommt die Botschaft nicht immer an. Und Essensreste? Müssen die wirklich im Gebührensack entsorgt werden? «Unsere Grünabfälle landen nicht in einer Biogasanlage», erklärt die Abfallexpertin, «sondern werden durch Könizer Landwirte an den Feldrändern kompostiert.» Das Seuchengesetz verbiete Rüstabfälle und Essensreste im Kompost. «Studien haben gezeigt, dass in Haushaltsabfällen erschreckend viel Foodwaste zu finden ist – längst nicht nur Verdorbenes», weiss sie. Und fügt nachdenklich an: «Eigentlich wäre dies ja zum Verzehr da, nicht zum Entsorgen.»
INFO: Teil 2 zu illegal deponiertem Abfall folgt in der nächsten Ausgabe