Markus Sohn, Präsident der «Wirtschaftsvision Gantrisch», konnte an der 13. Ausgabe des «Gantrisch Forums» wiederum zahlreiche Interessierte begrüssen. Angesichts des Themas kein Wunder: «Zukunft Schweiz – Chancen, Risiken, Rezepte». Referent Reiner Eichenberger, seines Zeichens Professor für Theorie der Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg, verblüffte mit seinen Aussagen die Anwesenden im Konferenzzentrum Kreuz in Belp.
So beschrieb Eichenberger die wirtschaftliche Situation der Schweiz nicht nur als ausgesprochen gut, er erklärte klipp und klar, dass wir in einem Schlaraffenland leben. «Der starke Schweizer Franken macht uns reicher», war eine seiner Aussagen, die er auch gleich mit Argumenten stützte. So verzeichne die Schweiz die höchsten Exportüberschüsse. «Wir arbeiten etwas weniger, konsumieren aber massiv mehr und sparen auch mehr. Der hohe Franken ist also eine gute Sache», fasste er zusammen.
Auch in der Überalterung sieht der Wirtschaftsprofessor Chancen. «Es ist nur ein institutionelles Problem», glaubt er. Denn die alten Menschen könnten gemäss Eichenberger durchaus länger arbeiten, bevor sie Rente beziehen. Dafür müssten einfach die richtigen Anreize geschaffen werden, beispielsweise durch eine höhere Rente oder tiefere Steuern. Damit würde im Gegenzug auch wieder mehr Wohlstand für die Schweiz geschaffen. «Alte Menschen nehmen nicht einfach den Jungen die Arbeit weg, sondern helfen vielmehr, neue Arbeitsplätze zu schaffen.» Doch dafür müssten die Politiker endlich den richtigen Weg einschlagen und sich vom Holzweg wegbewegen, konterte Eichenberger zweifelnde Blicke aus dem Plenum.