Die Familien in der Gegend hatten früher vor allem vom Fischfang gelebt. Durch den aufkommenden internationalen Gross-Fischfang ging vor rund 40 Jahren die Haupteinnahmequelle der Menschen drastisch zurück und eine Landflucht drohte.
Hin zum Vorzeigeort
Im Laufe der Jahre war der Verein mit den Mitgliederbeiträgen, den Einnahmen aus Konzerten im Spiegel und weiteren Beiträgen, namentlich aus der Kirchgemeinde, in der Lage, den Bau einer eigenen Schule zu unterstützen. Ferner trug der Verein zur Schaffung eines Schulrestaurants bei, zur Pflege von Musik und Tanz in der Schule, ermöglichte einer Frauengruppe, durch traditionelle Handarbeit ein Nebeneinkommen zu generieren, und trug zum Funktionieren eines eigenen Gesundheitspostens bei. Vor rund 20 Jahren ermöglichte ein Vermächtnis eines Mitglieds von rund 240’000 Franken dem Verein und durch diesen der Dorfgemeinschaft von La Playa einen weiteren, entscheidenden Entwicklungsschritt. Es galt, in der Region den Fischfang durch eine den tropischen Verhältnissen angepasste Landwirtschaft zu ergänzen. Eine Spezialisierung auf eine auf die einzelnen Familien verteilte Hühnerzucht mit einem überregionalen Verkauf von Eiern erwies sich jedoch als nicht machbar und die Anstrengung konzentrierte sich auf den Ausbau der Schule zu einer regionalen Ausbildungsstätte für biologischen Landbau unter tropischen Verhältnissen, verbunden mit einem entsprechenden Musterhof. Ihre ersten Absolventen und Absolventinnen konnten letztes Jahr mit Bachelorabschluss entlassen werden.
Im vergangenen Sommer wurde eine mit Mitteln des Vereins finanzierte Aula für die Schule eingeweiht, die gleichzeitig als Begegnungs- und Veranstaltungsort für die ganze Dorfgemeinschaft dient.
Am Anfang war ein Brief
Wie kam die Verbindung zwischen dem Spiegel und dem fernen Salahonda zustande? Wie Theodor Abelin, emeritierter Professor für Sozial- und Präventivmedizin an der Universität Bern sowie Mitgründer und Präsident des Vereins Salahonda, erklärt, entstand dieser in der Folge eines Studiensemesters (Sabbatical), das die Universität Bern ihren Professoren nach jeweils 7 Jahren Tätigkeit ermöglicht. 1978/79 nutzte er diese Möglichkeit, um sein erstes Sabbatical als Gastprofessor an der Universität der Stadt Cali in Kolumbien zu verbringen, wo er aus seiner Zeit in den USA mit 2 kolumbianischen Kollegen in Kontakt stand.
In einem Neujahrsbrief berichtete seine Frau Freunden in der Schweiz von ihrer Tätigkeit als Voluntärin in einem Kinderspital für die ärmste Bevölkerung. Einer der Empfänger, Robert Schweingruber, Lehrer an der Sekundarschule Spiegel, las den Brief seinen Schülern und Schülerinnen vor. Die beeindruckte Klasse besprach, wie man bedürftigen Menschen in diesem fernen Land helfen könnte, und Robert Schweingruber hatte die Idee, im Spiegel zu diesem Zweck mit interessierten Familien und Bekannten einen Verein zu gründen. Auf Umwegen entstand ein Kontakt mit stark engagierten Ordensschwestern, die in La Playa, vor allem im Rahmen der Schule, tätig waren und in den folgenden 40 Jahren den Kontakt des Vereins mit der Schule und der Bevölkerung des kolumbischen Dorfs gewährleisten konnten. Bis zu seinem Tod 2012 war Robert Schweingruber die treibende Kraft im Verein, wobei es sein Wunsch war, der Dorfgemeinschaft so lange zu helfen, bis sich dort nachhaltige Strukturen entwickelt haben.
Auflösung dank Happy End
Anfang des Jahres fand mit Theodor Abelin (Präsident), Markus Braun (Vizepräsident), Christiane Ragaz (Sekretärin) und Daniel Sprunger (Kassier) die letzte Vorstandssitzung des Vereins Salahonda statt. «Schon in den letzten Jahren hatte sich abgezeichnet, dass die Ziele unseres Entwicklungsprojekts bald erreicht sein würden, und nun konnten wir mit Freude über das Erreichte den Verein formell auflösen», fasst der Präsident zusammen. «Unser Dank gilt allen Beteiligten für die fantastische Unterstützung und Zusammenarbeit in den letzten 4 Jahrzehnten.»