«Wir haben Zeit… für unsere Kunden» steht in oranger Farbe neben dem 30-Jahre-Logo an den Schaufenstern von «Kollervelo» an der Seftigenstrasse 226 in Wabern. «Unser Firmenmotto leben wir nicht erst im Jubiläumsjahr. Auf die Kundschaft eingehen und im Gespräch deren Bedürfnisse herausfinden ist das Wichtigste für die nachhaltige Kundenzufriedenheit», erklärt der 55-jährige Geschäftsinhaber Anton Koller. Im kleinen Schaufenster mit dem grossen, leuchtgelben Prozent-Zeichen ist während des Jubiläumsjahres jede Woche ein anderer Veloartikel zu finden, der mit einem Rabatt von 30 Prozent zum Verkauf angeboten wird.
Im hellen und einladend eingerichteten Geschäft arbeitet Geschäftsinhaber Anton Koller zusammen mit seiner Frau Gabriela. Sie ist für das Büro mit Bestellwesen und Buchhaltung, die Dekoration und die Reinigung des Geschäftes zuständig und arbeitet auch im Verkauf. Tatkräftig unterstützt werden die beiden durch René Strahm, der als Freelancer von Frühjahr bis Herbst je nach Auftragslage in der Werkstatt arbeitet. «René bringt viele gute und realisierbare Ideen ein», lobt Koller seinen langjährigen Mitarbeiter. «Mit Ausnahme des Dreirades bieten wir die gesamte Palette der Zweiradmodelle an. Vom Kindervelo über Mountain-Bikes, City-Bikes, Rennräder, E-Bikes und Kinderanhänger», sagt Gabriela Koller.
Standortwechsel mit Perspektiven
Anton Koller absolvierte die vierjährige Lehre als Velo- und Motorradmechaniker und erweiterte anschliessend bei verschiedenen Firmen und Velogeschäften in der Region seine Berufskenntnisse. Im Alter von 26 Jahren übernahm er am 1. Februar 1988 das Velogeschäft von Franz Feierabend an der Seftigenstrasse 83 in der Schönegg. Seine Frau Gabriela, gebürtige Venezuelanerin, lernte er als Kundin kennen. Als die Papeterie Paputik an der Seftigenstrasse 226 in Wabern ihre Tore schloss, machten Kollers den strategisch bedeutsamen Schritt als Nachfolgemieter. Dies bot ihnen neue Perspektiven, wie ein grösseres Platzangebot im neu renovierten Laden in stark frequentierter Lage. «Die Differenz zum bisherigen nur rund ein Kilometer entfernten Geschäft war wie Tag und Nacht. Die Kundenfrequenz in Wabern ist wesentlich höher. Dazu beigetragen hat sicher auch die Überbauung im Bächtelenpark und die Verdichtung in der Nessleren», stellt Koller fest. «Wir haben Kundschaft aus Kehrsatz und dem Gürbetal und uns besuchen in Wabern auch heute noch treue Stammkunden aus der Gründungszeit unseres Geschäftes», ergänzt Gabriela Koller. Das Einvernehmen mit den Geschäftsnachbarn sei sehr gut. «Wabern ist ein Dorf. Man spürt das Dorfleben, im positiven Sinne», so Koller. Vereinzelt gilt es auch, ein Rad an einem Kinder- oder Einkaufswagen zu befestigen, was das Team von «Kollervelo» gerne ausführt. «Das ist Werbung, die wenig bis nichts kostet», sagt Koller.
Zu den Schwierigkeiten im Detailhandel und zum Verkauf über das Internet hat Anton Koller eine pragmatische Haltung. «Klar spüren wir die Konkurrenz, allerdings ist sie in Wabern nicht so stark wahrnehmbar. Wir versuchen, dem mit einer kompetenten Beratung und einem guten Service zu begegnen. Den Verkauf über das Internet will er zurzeit nicht forcieren. «Ich habe lieber den persönlichen Kontakt mit den Leuten.»
In der Freizeit schwingt sich Anton Koller gerne auf sein Motorrad. «Dies ist seine grosse Leidenschaft», sagt Gabriela Koller nicht ohne Stolz. Von Frühling bis Herbst fährt er zudem mit dem E-Bike vom Wohnort Mühlethurnen der Gürbe entlang nach Wabern. «Frühmorgends unterwegs, erlebe ich so eine eindrückliche Zeit in der Natur», sagt er. Seine Frau betreut mit Hingabe ihre beiden Katzen und befasst sich intensiv mit der Archäologie. Ihr Hobby hat sie schon in die Türkei, Pakistan und den mittleren Osten geführt.