Nach dem erfolgreichen Falkensteiner Abteilungslager 2019 zum 70-Jahr-Jubiläum in Plaffeien ziehen im kommenden Sommer die Pfadi wieder getrennt und einheitsweise ins 2-wöchige Zeltlager und die Wölfe in der ersten Sommerferienwoche in ein Ferienhaus. Traditionsgemäss sind die «Pios» mit den Velos in Korsika unterwegs. In der Pfadi gibt es ganz unterschiedliche Lagerformen, im kleineren Rahmen in der Einheit, zusammen mit einer anderen Einheit, mit der ganzen Abteilung, mit dem ganzen Kanton oder mit allen Schweizer Pfadi im Bundeslager (Bula). Dieser Wechsel ist beabsichtigt: Während in «Grosslagern» die Kontakte zu vielen anderen Pfadi im Mittelpunkt stehen und gemeinsame Programmteile mit viel Aufwand organisiert werden, stehen in andern Lagern die Gruppe sowie die Verwirklichung der eigenen Projekte im Zentrum.
Das erste Bundeslager des Pfadfinderbundes (SPB) fand 1925 auf der Berner Allmend statt, es folgten 5 weitere. Der Bund Schweizerischer Pfadfinderinnen (BSP) führte nationale Lager 1949 im Gotthardgebiet (UR), 1957 bei Münster im Goms (VS) und 1969 im Bleniotal (TI) durch. Das BULA 80 in der Grafschaft Greyerz (BE/FR/VD) war ein gemeinsames von SPB und BSP. Dieses Lager trug viel dazu bei, dass die beiden Pfadibünde 1987 zur Pfadibewegung Schweiz (PBS) fusionierten, welche die Bundeslager 1994 «Cuntrast» im Napfgebiet (BE/LU) und 2008 «Contura» in der Linthebene (SG,SZ,GL) organisierte. Seit dem Bula 1956 in den Freibergen bei Saignelégier war die Pfadi Falkenstein bei allen nationalen Lagern dabei.
Bundeslager 2021 im Oberwallis
Für das Bula 21werden rund 25’000 Pfadis aus der ganzen Schweiz im Goms erwartet. Unter dem Motto «mova» dreht sich alles rund um das Thema «Bewegung». Die grosse logistische und organisatorische Herausforderung nehmen die Lagerleitung und die zahlreichen Helfenden gerne an, denn dieses Lager wird wie in den bisherigen Bula der Höhepunkt in vielen Lebensgeschichten von Pfadis: Kinder und Jugendliche lernen die Vielfalt der Schweiz kennen, können Grenzen ausloten, bewegen sich bei Spiel und Sport in der Natur und schliessen Freundschaften fürs Leben. Das Lager findet vom
24. Juli bis zum 7. August 2021 statt, in der 4. und 5. Woche der 6-wöchigen Könizer Schulferien. Die «Wölfe» werden nur eine Woche teilnehmen.
Zentral oder dezentral?
Seit Beginn der Planung des Bundeslagers 2021 hatten die PBS-Verantwortlichen die Vision eines Lagers, das die Pfadi auf einem zusammenhängenden Lagerplatz zusammenbringt, damit die Einheit der Pfadibewegung Schweiz gelebt und gezeigt werden kann. Folglich ist die Wahl auf den Lagerort im Oberwallis gefallen, der die Umsetzung dieser Vision am besten ermöglicht. So sind auch einzelne Aktivitäten mit allen Teilnehmenden möglich, zum Beispiel die Eröffnungsfeier und die Lagerabschlusszeremonie. Dieses Lagerformat ist typisch für internationale Lager, ist aber in der jüngeren Geschichte eine Premiere für die PBS. Das Gommertal mit seinen Landschaften und seiner zur Verfügung stehenden Infrastruktur ist der ideale Ort für ein so grosses Lager an einem Ort. Im Gegensatz dazu waren die Bundeslager seit 1956 dezentral mit mehreren Unterlagern organisiert. Am stärksten ausgedehnt war das BULA 80, bei dem die Unterlager von der Iffigenalp über das hintere Simmental bis zum Greyerzersee verteilt waren.