50-Jahre «Garde alter Mühleberger»

50-Jahre «Garde alter Mühleberger»

Die Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit sowie die Besinnung der örtlichen Herkunft und Verbundenheit zur Gemeinde. Diese Kriterien, aber auch noch weitere, muss erfüllen, wer als Gardist in der «Garde alter Mühleberger» aufgenommen werden will. Dieses Jahr kann die Garde ihr 50-jähriges Bestehen feiern.

«Wenn einer der ‹Garde alter Mühleberger› angehört, liegen die Tage seiner Jugend längst im verklärten Dämmerschein gelegentlicher Rückblenden. Auch die Jahre des optimalen Einsatzes im beruflichen oder öffentlichen Bereich sind bereits Vergangenheit. Die Zeit des reifen Alters ist angerückt und mit ihr das Bedürfnis der selbstkritischen Würdigung dessen, was wie ein abgeerntetes Saatfeld hinter uns liegt.» Diese Zeilen stehen in den Gardeakten, die der damalige Standeshauptmann Hans Beyeler im Jahre 1987 verfasst hat. Die Teilnahme an Beerdigungen einstiger Nachbarn und Bekannten, aber auch lieber Schul- und Vereinskameraden genügten einigen Mühlebergern nicht mehr. Die Freude des gelegentlichen Wiedersehens, fanden sie, kann man einander nur zu Lebzeiten bereiten. Dies führte schliesslich zur Gründung der «Garde alter Mühleberger».

Mittlerweile kann die Garde auf das 50-jährige Bestehen zurückblicken. Damals im Jahre 1969 haben sich einige ältere Mühleberger zusammengefunden und beschlossen, sich zur Pflege der Freundschaft, Geselligkeit und Kameradschaft jährlich zu treffen. Im Weiteren sollen die gemeinsame örtliche Herkunft und die Aufrechterhaltung der Beziehung zur Gemeinde Mühleberg im Sinne geistiger Anteilnahme an deren Aufgaben und Problemen im Blickpunkt stehen. Und schliesslich treffen sich die Gardisten, um einen verstorbenen Kameraden zur letzten Ruhe zu begleiten. Früher auf dem Schulweg oder bei Spaziergängen, dann auch bei Ausflügen, wurde der geographische Horizont der Menschen erweitert. Umso mehr wird später die Liebe zur Heimat wahrgenommen. Gewachsen sind plötzlich Gefühle für die Bedeutung des Vaterlandes und der Stolz, ein Schweizer zu sein. Die Gardisten sind Heimweh-Mühleberger, die sich gerne an längst vergangene Zeiten zurückerinnern. An den Gardistentagungen werden aus vielen Nostalgie-Geschichten kostbare Erinnerungen wach.

Jährlich treffen sich die Gardisten zur ordentlichen Tagung. Traditionsgemäss und aus Verbundenheit zur Gemeinde wird der jeweilige Gemeindepräsident eingeladen. Er orientiert die Anwesenden über die aktuelle Gemeindepolitik. Weiter wird in einem feierlichen Akt die Fahne und die 2 Hellbarden unter Musikbegleitung der neuen Obmannschaft übergeben. Der Geselligkeit zollend wird gemeinsam zu Mittag gegessen. Die ersten Tagungen wurden in einer Hütte im Spilwald abgehalten. Dann über viele Jahre traf man sich im Schützenhaus Mühleberg. Das gab jeweils viel Arbeit für die Frauen, die das Mittagessen zubereiteten. Darum wurde später in ein Restaurant der Gemeinde gewechselt. Die diesjährige Jubiläumstagung findet im Restaurant Bahnhof in Rosshäusern statt. Auch wird ein jährlicher Ausflug der Gardisten mit deren Partnerinnen organisiert. Zum 50-Jahre-Jubiläum sind keine weiteren Anlässe geplant.

Im Jahre 1984 ist ein längst gehegter Wunsch der «Garde alter Mühleberger» in Erfüllung gegangen. In einer feierlichen Zeremonie konnte nach dem Entwurf von Alt-Schreinermeister Fritz Salvisberg die neue Fahne enthüllt werden. Es wurde der Wunsch geäussert, dass das neue Banner künftig als Symbol der Verbundenheit zur alten Heimat an bleibende Werte erinnern möge.
Die Führung der Garde obliegt Kurt Herren als Standesobmann und dem Aktuar Alfred Marti. Ihre Amtsdauern sind unbeschränkt. Für weitere Aufgaben gibt es die Obmannschaft mit 3 Gardisten. Diese wird jährlich neu gewählt.

Der Gesamtbestand ist auf 36 Gardisten beschränkt. Mitglied kann werden, wer in der Gemeinde Mühleberg aufgewachsen oder ansässig ist, sich mit der Gemeinde identifizieren kann und das 65. Lebensjahr erreicht hat. «Ein zukünftiger Gardist muss in irgendeiner Form etwas für die Gemeinde geleistet haben. Die Einladung an einen Kameraden darf erst erfolgen, wenn feststeht, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind», erläutert der Aktuar Alfred Marti. Wer die Einladung annehme, werde erstmals zur ordentlichen Tagung eingeladen und als Gardist aufgenommen. «Die Zugehörigkeit erlischt mit dem Tod oder Austritt», so der 75-Jährige. Wer also zum Mitglied der «Garde alter Mühleberger» wird, kann sich geehrt und stolz sowie als gestandener Mühleberger fühlen.

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