Abgeschafft, aber ausgebaut

Abgeschafft, aber ausgebaut

20 Jahre alt ist das Politikum. Genau so alt sind die Fronten zwischen jenen Parteien, die das Spez-Sek-Angebot am Gymnasium Lerbermatt aufrecht erhalten wollen und jenen, die es zugunsten eines Ausbaus und einer Stärkung dieser Angebote an den Oberstufenzentren abschaffen wollen. Die Zeit war reif, zu entscheiden.

So reif, wie eine Traube, die schon erste Runzeln hat und einen süsslichen Geschmack entfaltet. Dennoch, diese alte Frucht zu pflücken, war erneut kein leichter Entscheid. «Mir fehlt jedes Verständnis, wieso dieses Angebot weg muss, wir verlieren Bildungsvielfalt», fand Erica Kobel-Iten (FDP) klare Worte.

Aus Sicht von Claudia Cepeda (SP) sei aber genau dieser Entscheid eine «Bildungsvielfalt für alle, durch die Abwanderung der Besten an die Lerbermatt seien Niveaugruppen an allen Schulen nur beschränkt möglich.» Dass die Spez-Sek-Angebote an den Oberstufen in allen Gemeindeteilen gestärkt und ausgebaut werden, auf Kosten der Lerbermatt, war mehrheitsfähig. Neben der SP, sagten auch die glp, die EVP, die Mitte und die Grünen mehrheitlich ja. Sie bildeten eine Mehrheit von 20 zu 14 Stimmen.

Knapper war der Entscheid, ob dieser Beschluss noch vors Volk soll. Dieser Punkt kam schon mal zur Abstimmung und es läuft eine Unterschriftensammlung, um die Lerbermatt zu erhalten. Casimir von Arx (glp) plädierte aufgrund dieser Vorgeschichte auf eine Delegation an das Volk. Das sah selbst die SVP nicht so, die noch wenige Monate früher dafür eintrat, das Volk entscheiden zu lassen. «Die Situation hat sich geändert. Wir sind der Meinung, dass das Initiativkomitee auf gutem Wege ist», erklärte David Burren. «Es ist nun Zeit, Farbe zu bekennen», resümierte Dominic Amacher (FDP). Vors Volk sollte der Entscheid nicht kommen, das lehnte das Parlament mit 15 zu 19 Stimmen ab.

Farbe hingegen bekennen die Politikerinnen und Politiker, indem sie das durchlässige System von Angeboten an den jeweiligen Oberstufen wollen. Ob man damit Geld spart oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Gemeinderat Thomas Brönnimann (glp) meinte: «Wir sind vorsichtig mit einer Schätzung, aber sparen kann man.» Mindestens 130’000 Franken lautet die Prognose. Dies, obwohl zusätzlicher Schulraum benötigt wird, was die Bürgerlichen wiederum anzweifeln. Das Parlament hat entschieden, die Spez-Sek am Gymnasium Lerbermatt soll abgeschafft werden, das Angebot an den Oberstufen ausgebaut.

Gepflückt ist diese alte Traube aber noch nicht. Die Frist für die Unterschriftensammlung der Initiative, die das Angebot am Gymnasium beibehalten will, läuft noch.

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