Jeden Dienstag- und Freitagnachmittag ist Therese Mischler in dem grossen, hellen Raum anzutreffen. Das Sortiment, ordentlich nach Typ und Grössen sortiert, umfasst aktuelle Damenmode sowie diverse Accessoires wie Taschen, Foulards, Gürtel und Schmuck. Kurz, alles rund um die Frau. Seit Januar 2015 ist auch Mode für Mädchen ab sechs Jahren im Sortiment. Vor zehn Jahren suchte Therese Mischler eine neue Aufgabe. Enttäuscht musste sie feststellen, dass «Frau» für die Arbeitswelt ab 50 Jahren nicht mehr interessant ist. Es galt, eine selbstständige Arbeit, ohne zu grosse finanzielle Belastung, zu finden. Die Idee, einen Laden für Damen-Secondhand-Mode zu eröffnen, bot sich an. Seit sieben Jahren betreibt sie dieses Geschäft nun mit Erfolg, zuerst in Lanzenhäusern und seit 2012 in Schwarzenburg.
Alle Kleider werden in Kommission genommen und bleiben in der Regel drei Monate im Laden. Lieferantinnen erhalten
50 Prozent des Verkaufspreises. Ein kritisches Aussortieren der Ware, im Hinblick auf den Zustand und deren Aktualität, erhöhen die Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf. Ausserdem ist eine saisongerechte Lieferung – Sommerware ab 1. Februar, Winterware ab 15. August – unerlässlich. Am Ende der Saison gehen die nicht verkauften Kleider an verschiedene Hilfswerke.
Gegenpunkt zur Konsumwelt
Mit Überzeugung und viel Engagement setzt sich Therese Mischler für diese Zweitverwertung ein: «Wir leben in einer enormen Konsumwelt und können mit den Secondhand-Läden einen Kontrapunkt setzen. Mit der Wiederverwertung erlebt diese Mode ein zweites Leben!» Die Schwarzen-
burgerin betreibt dieses Geschäft mit viel Herzblut und ist zufrieden, wenn die Betriebskosten gedeckt sind. Sie schätzt den Kontakt mit Menschen aller Altersklassen. «Für den enormen, zeitintensiven Aufwand des Sortierens und der Preisetikettierung entschädigen mich das Vertrauen sowie all die positiven Begegnungen mit meinen Kundinnen. Ich möchte alle Frauen motivieren, mitzumachen, es ist rundum eine gute Sache!»
