Aufmöbeln – Reparieren – Upcyceln

Aufmöbeln – Reparieren – Upcyceln

Vor bald 222 Tagen hat der «einzigArtige Laden» am Thangässli eröffnet und lädt nun zur gemeinsamen Feier ein.

Wissen Sie, wie eine selbst-
gefertigte «Tête-à-Tête»-Bank aussieht oder ein «Tatzelwurm» aus alten Bratpfannen? Möchten Sie ein Element aus Ihrer alten Wohnwand aufpeppen, sodass es sich in ein buntes Regenbogenmöbelstück verwandelt? Oder suchen Sie einen Salontisch mit Geheimfächern, entstanden aus alten Weinkisten? Dann sind Sie im «einzigArtigen Laden» an der richtigen Adresse.

Idee und Entstehung
Anfang November letzten Jahres haben Prisca Schwarz und ihr Vater Heinz Wenger den Laden eröffnet. «Wir peppen alte Möbel auf, reparieren alles, was möglich ist und durch die Werkstatt-Türe passt und verkaufen upcycelte Waren», bringt es die 45-jährige Mutter von zwei Teenagern auf den Punkt. Schon seit Jahren betreibt sie an der Milkenstrasse ein Kreativatelier. Daneben fanden alte Möbel von Wohnungsauflösungen oder direkt vom Stras-
senrand den Weg zu ihr, um für den Eigengebrauch aufgepeppt zu werden. Von Vater Heinz, der auch mit 70 Jahren immer noch einen Reparaturladen in Niederscherli betreibt, hat sie schon als Kind das Interesse für recycelbare und alte Stücke mitbekommen. Im «einzigArtigen Laden», den er schmunzelnd «seine Zweigstelle» nennt, unterstützt er sie mit Rat und Tat.

Bedeutung upcycelter Ware
Entsteht aus einer benutzten Petflasche wieder eine Petflasche, so wurde diese «recycelt». Entsteht aus einer benutzten Petflasche eine (Petflaschen-)Lampe, sodass sich die Wertigkeit steigert, nennt sich dies «upcyceln». Vieles stellen die beiden Idealisten selbst her. Weil ein Laden aber nicht nur über ein einzigartiges, sondern auch vielfältiges Warensortiment verfügen sollte, ergänzen sie ihr Angebot mit Arbeiten aus Sozialwerken (z.B. Kirschsteinsäckli der Quellenhofstiftung, Winter-
thur, oder Bücher und Hefte aus alten Schallplatten der Zürcher Stiftung für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge, ZSGE). Ebenso können andere Re- und Upcycler Schrankflächen mieten, um ihre Waren anzubieten und zu verkaufen.

Berufung gefunden
Prisca Schwarz lernte ursprünglich Dekorateurin, bevor sie nach dem Seminar als Lehrperson arbeitete. «Auch im Werken und Gestalten konnte ich meiner Kreativität etwas Raum geben», erinnert sie sich. Daneben schloss sie eine Ausbildung zur Wohnberaterin ab. «In den letzten Jahren wurde mein Wunsch, vollberuflich auf meine Kreativität zu setzen, immer stärker», bekennt sie. Ab August bietet Prisca Schwarz am Mittwochnachmittag Upcycling-Workshops an
(z.B. Schalentierdekos, Pet-Garten, Korkzapfen-Upcycling). Ihre Teilzeitstelle als Lehrperson ist gekündigt, Priorität hat nun der Laden. «Ein mutiger, ungewisser, aber der richtige Schritt», ist sie überzeugt und fügt lächelnd hinzu: «Im Moment steckt vor allem viel Idealismus dahinter.»

«Unser Anliegen ist es, die Abfallberge auf kreative Art und Weise schrumpfen zu lassen und gleichzeitig unsere Mitmenschen für ein umweltschonendes Einkaufen zu sensibilisieren», betont Prisca Schwarz. Sie freut sich über das Interesse der Kunden, weiss aber, dass sie von Bemerkungen wie «eine geniale Idee» oder «richtig gemütlich hier» keine Rechnungen wird zahlen können. «Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen auf unser einzigartiges Konzept aufmerksam werden. Was in unserem Laden zu finden ist, hat seinen besonderen Grund!»

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