Bereits 1998 gab es in Bösingen einen Eishockey-Club. Nach dem Zusammenschluss mit dem «EHC Kriechenwil» stieg man bereits 1999 in die 3. Liga auf. Fortan führte der Verein zwei Teams, je eines in der 3. bzw. 4. Liga. Aufgrund der sportlichen Zusammenarbeit mit dem «EHC SenSee Future» – ehemalige Eishockey-Nachwuchsbewegung im Sense- und Seebezirk – wurde der Name anno 2008 in «EHC SenSee» geändert. Der Club feierte während fast zehn Jahren etliche Erfolge: 2008 den Aufstieg beider Teams in die nächsthöhere Spielklasse und 2011 wurde die 1. Mannschaft Gruppensieger und Vize-Westschweizer-Meister in der 2. Liga sowie die 3. Liga-Mannschaft Cupsieger. Ende der letzten Saison machten schwindende Zuschauerzahlen und fehlende Spieler die Weiterführung zweier Mannschaften sinnlos. Ausserdem gaben vier der fünf Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt bekannt. Schweren Herzens bestimmte die ausserordentlich einberufene Generalversammlung im März 2017 die Auflösung der 1. Mannschaft. Fabian Zurkinden, Thomas Schweizer und Patrik Neuenschwander, drei Mitglieder des ehemaligen Vereins, bekundeten trotzdem Interesse, ein Team in der 3. Liga aufrecht zu erhalten. Durch die Zugänge von Thomas Fasel, Daniel Riedo und Philippe Clerc war die Leitung gesichert. Obwohl die sechs Neuland betraten, bildeten sie zusammen mit dem verbliebenen Matthieu Aebischer den neuen Vorstand und lancierten einen Neustart. Dieser wurde aufgrund der guten Basis, die der ehemalige Club erarbeitet hat, und der positiven Kasse erleichtert. Trotzdem galt es, innert kürzester Zeit wichtige Entscheidungen zu fällen. Sponsorenverträge mussten abgeschlossen, Spieler gesucht, ein neuer Name und ein Logo bestimmt werden. «Die Sponsoren zeigten sich kulant; einige konnten übernommen und sogar neue dazugewonnen werden», erklärt Patrik Neuenschwander, Präsident und Torhüter.
Geschichtsträchtiges Logo
Man einigte sich auf den neuen, alten Namen «EHC Bösingen SenSee». Nach einigen Recherchen fand man heraus, dass während der Römerzeit an der heutigen Stelle der Dorfkirche ein Gutshof, der wahrscheinlich vom 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. bewohnt war, stand. Mit den Römern assoziieren die meisten einen Gladiator. «Zurück zu den Wurzeln, irgendwo zu Hause sein», so lautet das Motto des neuen Vereins.
Das Logo ist überaus durchdacht und bedeutungsschwer. Der Schriftzug kommt in römischer Schrift daher. Der Legionärskamm steht für Teamzusammengehörigkeit; der Umhang für Stil, Selbstbewusstsein, Ehre und Stolz; der Schild mit dem Ortswappen von Bösingen – dem Heimatort des Clubs – für den überlegenen Kampf; das Schwert für tatkräftige Entscheidungsfähigkeit.
Teamgeist
Der aus 24 Spielern bestehende Kader ist vom Alter her gut durchmischt. Der 19-Jährige hat sich ebenso verpflichtet, im Training und an den Spielen präsent zu sein und Leistung zu zeigen, wie der 36-Jährige, selbst wenn «nur» in der 3. Liga gespielt wird. Die Beteiligung während des Sommertrainings, das von Marc Hayoz geleitet wurde, war daher äusserst erfreulich. Weil den Jungs einmal pro Woche nur gerade eine knappe Stunde Trainingszeit auf dem Eis zur Verfügung steht, versuchen sie unter Trainer Marcel Gross mit Einsatz und Effizienz immer das Optimum herauszuholen. Die Heimspiele und Trainings finden in der Eishalle Düdingen statt. «Der Zusammenhalt im Team ist einfach ‹geil›! Das Niveau ist phänomenal und ausgeglichen; so macht Fighten und Siegen Spass», sagt der Oldie im Team, Thomas Fasel, begeistert. Er ist Verantwortlicher der Technischen Kommission und ein erfahrener Stürmer. «Als Motivationsspritze darf derjenige, der nach dem Spiel zum besten Spieler gewählt wird, den eigens dafür konzipierten Römerhelm tragen», fügt er noch schmunzelnd an.
Helfer und Sponsoren gesucht
Daniel Riedo ist verantwortlich für den reibungslosen Spielbetrieb und Mädchen für alles. Für die Heimspiele braucht es freiwillige Helfer: Zeitnehmer, Schreiber, Speaker und Kommentator. «Ich kann auf einige treue Helferinnen und Helfer zählen. Wenn sich noch ein paar weitere zur Verfügung stellen würden, wäre das optimal», meint der ehemalige, während 25 Jahren aktive Schiedsrichter. Selber hat Riedo allerdings nie Eishockey gespielt. Der Verein steht momentan auf gesunden finanziellen Beinen, trotzdem sind Sponsoren jederzeit willkommen. «Toll wäre auch, bei den Heimspielen noch mehr Zuschauer und Fans, die genau so viel Spass an der tollsten Sportart der Welt haben, wie wir, auf der Tribüne zu sehen», sind sich die drei einig.