Berghaus Grön – das Schöne ist ganz nah

Berghaus Grön – das Schöne ist ganz nah

Viel Umschwung, Bäume und Berge direkt vor der Haustüre: Das Berghaus Grön eignet sich Sommer wie Winter insbesondere für Gruppenaufenthalte in der Natur. Leider gerät das «Grön» aber zunehmend in Vergessenheit. Zwei junge Männer wollen das nun ändern...

Das Berghaus «Grön» liegt im Naturpark Gantrisch auf gut 1’500 m ü.M an idyllischer Lage: Am Südhang der Schüpfenfluh, wo sich ein imposanter Blick auf die gesamte Gantrischkette bietet. Rund ums Haus hat es Wald und Wiesen, wo es sich ungestört herumtoben lässt. Im Sommer bietet die Hütte einen idealen Startpunkt für zahlreiche Wanderungen. Mit der nahe gelegenen Loipe des Langlaufzentrums Gantrisch eignet sich das «Grön» aber auch für einen Aufenthalt im Winter. Langlauf-Ausrüstung und Schneeschuhe können im Gurnigel-Berghaus gemietet werden. Romantikern empfiehlt sich nachts ein Blick in den Himmel. Dieser wird wohl insbesondere Städter verzaubern, denn dank der Abgeschiedenheit von jeglichen Lichtquellen funkeln die Sterne wie Juwelen.

Zu bequem geworden?
Der Vorteile nicht genug: Erwachsene zahlen in einer Gruppe ab zehn Personen 15 Franken pro Nacht. Dennoch scheint die preiswerte Unterkunft nicht mehr gefragt zu sein: Als diese 1948 eingeweiht wurde, hätten 200 Personen teilgenommen, erinnert sich Heinz Muhmenthaler von der Hüttengemeinschaft Köniz an die Erzählungen seines Vaters. Heute kämpft der Verein mit Überalterung, Mitgliederschwund und sinkenden Übernachtungen. Das Durchschnittsalter der rund 40 Mitglieder liegt bei über 65 Jahren. «Die Leute sind wohl bequemer geworden», vermutet Heinz Muhmenthaler. «Oder es ist mittlerweile zu wenig bekannt, dass die Unterkunft gemietet werden kann.»

Frischer Wind
Dies soll sich nun ändern: Gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern haben der 18-jährige Kim Muhmenthaler aus Zimmerwald und sein 17-jähriger Cousin Luca Oberli aus Belp eine Projektgruppe gegründet. «Wir möchten die Unterkunft wieder vermehrt ins Bewusstsein der Leute rufen, aber auch junge Leute animieren, sich der Hüttengemeinschaft anzuschliessen», erklären sie.

Nebst Mund-zu-Mund-Propaganda soll demnächst ein Plakat bei der Loipe auf die Unterkunft aufmerksam machen, zudem wird derzeit die Homepage überarbeitet. «Das Berghaus gibt es seit über 65 Jahren. In dieser Zeit wurde es tadellos in Stand gehalten», anerkennen die jungen Männer das Engagement der langjährigen Mitglieder.
Als Kind und später als Familienvater von Kim verbrachte Heinz Muhmenthaler zahlreiche Ferien im «Grön». Er erinnert sich an viele schöne Erlebnisse: «Einmal kämpften wir uns mit Schneeschuhen durch den Tiefschnee. Es war sehr kalt und schneite in alle Richtungen», erzählt er. Lediglich die Stirnlampen warfen ein Licht in die sonst stockdunkle Umgebung. Umso mehr hätten sie dann die Wärme und das Licht in der Hütte genossen, betont er.

Auch Kim und Luca kennen den Ort seit Kindheit an. Heute noch nutzen sie die Hütte oft, in der Abgeschiedenheit lasse es sich z.B. wunderbar feiern, störe doch die laute Musik niemanden. «Das ‹Grön› eignet sich für Gruppen, die eine stadtnahe, preiswerte Unterkunft suchen», sind sich die drei einig. «Die Hütte ist zudem der ideale Ort für alle, die eine Auszeit vom Alltag suchen.» Keinen Fernseher, dafür aber viel Natur und der leuchtende Sternenhimmel. Die Bedingungen sind zweifellos da, um zu entschleunigen. Jetzt muss das Angebot nur noch genutzt werden…

Yvonne Mühlematter

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