Berghoch und -runter mit Karacho

Berghoch und -runter mit Karacho

Die «Formel Seifenkiste» beherrschte am 1. September das Geschehen. Im friedlichen Wettbewerb bretterten 11 Teams mit ihren aus Holz, aus recycelten Bauteilen oder gar aus Hightech-Material gefertigten «Boliden» bergab. Aber nicht nur: Eine «Schikane» bestand aus einer kurzen Bergaufpassage.

Allein schon die kreativ-lustigen Namen der Teams verraten, dass beim 1. Laupener Junioren-Seifenkistenrennen für Teilnehmer bis 16 Jahre nicht das Einheimsen von irgendwelchen Meisterschaftspunkten dominierte, sondern Plausch und Familienerlebnis. Angeführt wurde die Rang­liste von der Equipe «Die vier Fragezeichen», gefolgt von den beiden Teams «Dragon Racer» und «Chroslenflitzer». Eveline Stooss (Laupen) vom Siegerteam verriet: «Das war so super. Wir sind nächstes Jahr auch wieder dabei!» «Gut geschoben, gut gesteuert und aufs Podest gefahren», sagte Peter Christen (Wünnewil) von der zweitplatzierten Crew. Positiv äusserte sich auch die Familie Fankhauser (Laupen) von der drittplatzierte Gruppe: «Es hat grosse Freude gemacht, als Römer verkleidet mit Pferd und Streitwagen vor so viel Publikum zu fahren.» Klassiert wurden zudem die Mannschaften «YBster Car», «Berner Munis», «Bats Team», «Speedfire», «Die Schweisser», «Emoij-Express», «Speedy Gonzalez» und «Team Maulwurf». Rangiert wurde aufgrund der Kriterien Tempo, Originalität von Gefährt und Team sowie Geschicklichkeit. «Wir wollten ein etwas anderes Seifenkistenrennen lancieren. So bekam das Publikum phantasievolle, eigenhändig gebastelte Fahrzeuge zu sehen», erklärt Organisator Kurt Hardegger. Seine Tochter Sandy Hardegger ergänzt: «Ziel war es, die Familien zusammenzubringen und anzuspornen, die Zeit miteinander zu verbringen, gemeinsam zu basteln und Spass zu haben, aber nicht nur am Renntag, sondern auch in den Wochen zuvor beim Bau der Seifenkisten.»

Eine lange Seifenkiste bändigen
Etwas durchzogen fiel ­Philipp Holzers Fazit für das «Bats Team» (Liebistorf) aus: «Wir hatten eine lange Seifenkiste zu bändigen und folglich war der Kurs nicht auf uns zugeschnitten. In den langgezogen Kurven schlich sich das Batmobil zwar souverän durch den Parcours, aber in den engeren Kurven stockte es gewaltig.» Fabienne Rüedi vom Team «Speedfire» (Laupen) bezeichnete das Rennen insgesamt als «sehr cool» und es habe Spass gemacht. Der Anlass war eindeutig das Zusammenspiel vieler Beteiligten: So stellte zum Beispiel die Gemeinde diverse Dienstleistungen wie Kehrichtabfuhr und Signalisationen zur Verfügung und übernahm die Publikationen im Anzeiger.

Runterfahren ist im Seifenkistensport eigentlich die Regel. Doch auf dem Laupener Strohballen-Zickzack-Kurs musste auch noch eine kurze Aufwärtspassage bewältigt werden – diese «Schikane» war dann die Herausforderung für die Anstosser. Als weitere Besonderheit gab es noch eine kleine Geschicklichkeitsaufgabe zu lösen. Abgesehen von einem Rad, das sich auf dem Kopfsteinpflaster plötzlich selbständig machte, kam es bei der Premiere zu keinerlei unerwünschten Vorkommnissen.

«Ein kunterbuntes Erlebnis»
Zufrieden mit dem Tag war auch Monique Prankl, Vorstandsmitglied von Tourismus Region Laupen: «Ein kunterbuntes Erlebnis zog die Kinder mit ihren originellen Seifenkisten sowie deren Familien und Freunde ‹ins Stedtli›. Mehr als 500 Menschen genossen einen fantastischen Spätsommer-Anlass.» Vorausgesetzt, es melden sich im Jahr 2020 genügend freiwillige Helfer, sollte einer 2. Austragung nichts im Wege stehen, nicht einmal Strohballen.

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