Danke von Herzen trotz höllischen Schmerzen

Danke von Herzen trotz höllischen Schmerzen

Was für die meisten glücklicherweise ein Albtraum bleibt, wurde für eine vierköpfige Bauernfamilie bittere Wirklichkeit. Ein Brand. Eine ganze Existenz geht in Flammen auf. Zurück bleiben Trümmer am Boden und Trauer im Körper.

Ungewiss sei sie, die Zukunft, meint ein gezeichneter Alfred Hinni. Der bärtige Landwirt wird seinen Betrieb wiederaufbauen, weiss aber im Moment weder, wie viel Geld ihm dafür zur Verfügung stehen wird, noch welche Betriebsform am meisten Sinn macht. «Ich bin 55-jährig und es geht jetzt schon darum herauszufinden, was meine Kinder einst möchten», erklärt er. An Ideen mangelt es den beiden Mädchen nicht. Wenigstens ein klein wenig Heiterkeit in einem Alltag, der ansonsten im Moment von viel Improvisation lebt. Langsam aber heilen die Brandverletzungen der Kühe und der Schmerz über den Verlust des Hundes, der in den Flammen sein Leben liess.

Rettende Hilfe
Mit ganz erstaunlicher Kraft rappeln sich die Vier wieder auf. Diese verdanke man zu einem grossen Teil der Nachbarschaftshilfe. Aus diesem Grund ereilte die Redaktion ein Telefonanruf der Familie Hinni. Sie möchten sich bei allen bedanken, die ihnen in dieser schweren Zeit beistehen und dafür sorgen, dass der Familienbetrieb weitergehen kann. «Worte reichen bei Weitem nicht aus, um unseren Dank zu beschreiben. Vielen, vielen Dank, einfach für alles», steht auf dem handgeschriebenen Brief der Familie.

Rettende Feuerwehr
Die ersten Helfer vor Ort waren die Feuerwehrmänner. «Ein schreckliches Erwachen war das am 4. Oktober um 2.40 Uhr als wir ein unaufhörliches Geknalle vor dem Haus vernahmen. Noch grösser war der Schreck, als sichtbar wurde, was der Grund dieses Krachs war. Die Scheune brannte lichterloh. Einige wenige Tiere konnten wir selbst retten, die Mehrheit aber haben die ersten Feuerwehrmänner vor Ort mit unglaublichem Mut aus dem Inferno geholt. Einige Kühe haben starke Verbrennungen, zwei benötigten ärztliche Hilfe – insgesamt aber ist das für sie glimpflich ausgegangen. Dank des ausserordentlich raschen Eintreffens der Feuerwehr und dem glücklichen Umstand, dass es windstill war, konnten unsere anderen Gebäude erhalten bleiben», beschreiben Hinnis rückblickend jene ersten Minuten, die sich wie Stunden angefühlt haben.

Rettende Menschen
An Morgen danach war kein Stein mehr auf dem anderen. Den Überblick im Schockzustand zu behalten, eine schiere Überforderung. «Freiwillige sind uns daraufhin zur Seite gestanden, dachten ans morgendliche Melken, zäunten Wege und Weiden ein, übernahmen den Trieb zum Stall, haben bereits an unsere vorübergehende Zukunft und Organisation gedacht und noch so vieles mehr, an das wir in diesem Schock noch nicht gedacht hätten», betont die Familie. Diese Nachbarschaftshilfe nahm wenig später noch grössere Kreise an: «Ein riesengrosses Merci auch an alle, die uns mit feinen Menüs verpflegt haben, die Firmen, die sofort zur Stelle waren, um den noch vorhandenen Betrieb aufrecht zu erhalten oder zu gewährleisten, dass am neuen Standort alles rund läuft. An alle, die uns mit grosszügigen finanziellen Gesten und netten Worten zur Seite standen oder es noch immer tun, an alle, die uns mit Futter und Stroh beliefern.»

Es ist zu spüren, wie gross das Bedürfnis von Hinnis ist, mitzuteilen, wie berührt sie von dieser Anteilnahme sind. Sie ringen nach Worten und möchten doch so gerne ausdrücken, wie unendlich dankbar sie sind, dass eine ganze Gemeinde, ein ganzes Gebiet hilft. Das Leben kann weitergehen, irgendwie, aber vor allen Dingen dank einer Gemeinschaft, die nicht sensationssüchtig vor dem eigenen Herd über den Vorfall redet, sondern sich aufmacht, um zu helfen. Das ist es, was Hinnis Kraft gibt, diese Zeit zu überstehen, die Bereitschaft aufkeimen lässt, den Familienbetrieb wieder aufzubauen, und Hoffnung schenkt, um an eine Zukunft zu glauben. Der Dank braucht vielleicht gar keine Worte, die dann doch nicht zu beschreiben vermögen, was sie fühlen; viel eher ist es das, was dieser Familie ohnehin näher ist als das Reden: Taten. Ihre Kraft vorwärtszuschauen, ist der Dank an all jene Menschen, die geholfen haben.

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