«…das darf man von mir erwarten»

«…das darf man von mir erwarten»

Am 1. November wird gar nicht soviel anders. Oder doch? Tanja Bauer gewinnt die Ersatzwahl ins Gemeindepräsidium mit 1869 Stimmen Vorsprung auf den amtierenden Gemeinderat Christian Burren (SVP). Sie verrät, wie sie ihre Aufbruchgedanken mit den Legislaturzielen in Einklang bringen will.

Vielleicht hat die SP-Grossrätin und Könizer Parlamentarierin noch vor dem ersten Arbeitstag als frischgewählte Präsidentin die ersten Falten bekommen. Sympathische allerdings. Mit einem breiten Lachen sagt sie: «Ich bekam so viele Gratulationen von vielen Seiten, das berührt mich noch immer und diesen Schwung nehme ich nun mit.» Verständlich. Die Wahlbeteiligung von 55,3% ist beachtlich und mit 56,4% war die Entscheidung klar.

Staatsfrauisch

«Ich danke Christian Burren für seine positive und wertschätzende Art. Für ihn ist die Gemeinde Köniz enorm wichtig und er setzt sich mit viel Kraft für Köniz ein», weiss Bauer. So respektvoll der Wahlkampf war, so respektvoll sind nun die gegenseitigen Bekundungen. Keine Lippenbekenntnisse, sondern in vielen sachlichen Diskussionen gereifte Ansichten. «Der Wahlkampf war für die Gemeinde wichtig und zeigt, in welche Richtung es gehen soll: Es geht um Köniz und nicht um persönliche Meinungen», ergänzt sie.

Aufbruchstimmung

Es will schon etwas heissen, wenn ein geschätzter Gemeinderat der SVP und eine starke SP-Frau bereits im Wahlkampf die Bereitschaft zeigen, gut zusammenzuarbeiten. Und das dürfte wichtig werden. Tanja Bauer tritt am 1. November mitten in eine laufende Legislatur ein und übernimmt als Vorsteherin der Direktion Präsidiales und Finanzen ihren Teil. Kürzlich gab der Gemeinderat seine Legislaturziele bekannt. Sie sind klar und trotzdem so gefasst, dass die neue Präsidentin nicht nur vor vollendete Tatsachen gesetzt wird. Ein umsichtiges Signal des Gemeinderats. «Es ist eine spezielle Situation, ich steige in einen laufenden Prozess ein. Das ist ein Rollenwechsel. Im Parlament habe ich pointiert meine Meinung vertreten. In der Exekutive ist das nun anders. Nun geht es um tragfähige Lösungen für alle Könizerinnen und Könizer. Meine Meinung tritt in den Hintergrund», klingt sie erneut staatsfrauisch.

Nachhaltig

Um diesen versöhnlichen Worten noch einen etwas konkreteren Anstrich zu geben, verdeutlicht Bauer, was sie mit tragfähigen Lösungen meint: «Nachhaltigkeit ist die Richtschnur für gute Lösungen. Das bedeutet, dass Soziales, Umwelt und Wirtschaft jeweils Hand in Hand gehen. Dass wir auf kommende Generationen achten und einen starken Wirtschaftsstandort haben, dazu können eigentlich alle Ja sagen.» Schon im Wahlkampf war offensichtlich, dass die SP-Frau viel von Wirtschaft spricht. Wie wichtig wird dieser Teil werden? «Für Köniz und seine Entwicklung ist es wichtig, dass wir einen starken Werkplatz und viele Arbeitsplätze haben. Zudem ist die Wirtschaftsförderung meiner Direktion zugeteilt, damit ist schon gesagt, dass ich ihr viel Raum geben möchte. Das ist letztendlich auch gut für die Finanzen», kommentiert sie.

Stabilität

Die Steuererhöhung ist durchgekommen, das Budget steht. Aber Tanja Bauer hat dazu eine klare Position: «Die Finanzen müssen wir weiter stabilisieren, das bleibt wichtig. Wir sind noch nicht am Ziel. Deshalb wird es weiterhin nicht möglich sein, grosse Sprünge zu machen, das wissen auch die Parteien. Es wird eine Weile dauern, bis wir wieder Spielraum haben. Aber es ist mein erklärtes Ziel, dass wir durch eine gute Finanzpolitik Spielraum erhalten.» Das wird nötig sein für anstehende Investitionen in die Infrastruktur, man denke nur an diejenigen in die Bildung und  Massnahmen in Bezug auf den Klimaschutz. Wobei die frischgewählte Präsidentin hier klar den Kanton in der Mitverantwortung sieht, solche Projekte mitzutragen. Für kantonale Gelder für den Klimaschutz will sie sich einsetzenDer Gemeinderat von Köniz ist wieder komplett. Nach Annemarie Berlinger (SP) folgt Tanja Bauer (SP) als Gemeindepräsidentin. Gewählt ist eine Frau, die verspricht, nachhaltige Lösungen im Dialog finden zu wollen, einen respektvollen Umgang zu pflegen und eine Aufbruchstimmung zu verbreiten, damit Köniz sich entwickeln kann. Oder wie sie es formuliert: «Ich bin Präsidentin von allen, auch von jenen, die mich nicht unterstützt haben. Das dürfen die Könizerinnen und Könizer von mir erwarten: Ich habe ein offenes Ohr für alle.»

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
««…das darf man von mir erwarten»»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2