Der Golf ist ein klassisches Generationen-Auto. Seit 1974 produziert, prägte das Modell von Volkswagen die Schweizer Strassen wie kein anderes. Mittlerweile rollt die siebte Generation des Wolfsburgers vom Fliessband. Volkswagen spricht von einem Meilenstein in der Entwicklung des Autos.
Auf den ersten Blick erscheint der neue Golf wie seine Vorgänger. Trotzdem hat es einige augenfällige Änderungen gegeben. Dazu gehören die Front- wie die Heckpartie, die neu gestaltet wurden, oder die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer, die im Golf die Xenonscheinwerfer ablösen. Auch die Rückleuchten sind mit Voll-LED ausgerüstet; diese gehören aber bereits zur Grundausstattung. Der Innenraum wirkt in guter deutscher Manier aufgeräumt und ist sehr solide verarbeitet – Wertarbeit halt. Die Platzverhältnisse sind «golflike» gewohnt grosszügig, vor allem für die vordere Reihe, wobei sich auch Passagiere auf der Rückbank nicht beklagen können. Gegenüber früheren Varianten gibt es überall ein wenig mehr Platz. Auch im Kofferraum. Dieser hat ein Volumen von 380 Litern, er kann allerdings auf über 1200 Liter erweitert werden. Er hat aber nicht nur mehr Platz, der Golf ist auch leichter geworden. Je nach Modellvariante pendelt sich die Waage bei 40 bis 80 Kilogramm weniger Gewicht ein.
Die Antriebspalette ist gewohnt vielfältig. Das Einsteigermodell rollt mit einem 1-Liter-Turbo-Benzinmotor vom Band. Er leistet bis zu 85 Pferdestärken. Beim Golf kommt aber jeder auf seine Kosten. Es stehen 15 Benzin- und Dieselaggregat-Varianten mit einer Leistung bis zu 310 (!) Pferdestärken zur Auswahl. Hinzu kommen noch mit Biogas oder elektrisch angetriebene Motorvarianten sowie das Plug-in-Hybrid-Modell.
Bei den technischen Assistenzsystemen lässt sich Volkswagen ebenfalls nicht lumpen. So gehören der Stauassistent (teilautomatisiertes Fahren bis 60 km/h) und die Fussgängererkennung des Notbremssystems Front Assist nun zur Ausstattung des Golfs. Neu konzipiert wurden zudem alle Infotainmentsysteme. Als Novum in der Kompaktklasse bezeichnet Volkswagen die Gestensteuerung des Infotainmentsystems «Discover Pro» (mit 9,2-Zoll-Touchscreen im tastenlosen Tablet-Stil). Bei den Anzeige- und Bedienelementen werden erstmals volldigitale Instrumente eingebaut.
Das uns von der Amag Bern zur Verfügung gestellte Modell ist ein Turbo-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum, der bis zu 150 Pferdestärken leistet. Das Automatikgetriebe zeigt sich zu Beginn noch ein wenig behäbig, jedenfalls für jene Fahrer, welche den Golf eher als sportliches Gefährt mit einer Menge Power unter der Motorhaube kennen und schätzen gelernt haben. Doch der erste Eindruck täuscht. Das Automatikgetriebe bringt das Auto schnell auf Touren, ohne dass der Motor dabei laut wird. Der Fahrkomfort ist unabhängig von der Strasse stets hoch.
Das Fahrverhalten ist typisch Golf. Der Wendekreis ist mit unter elf Metern gut und reicht völlig, um auch bei engen Strassenverhältnissen gut über die Runden zu kommen.
Das Fazit liegt auf der Hand: Mit dem Golf hat Volkswagen seinen Klassiker weiter veredelt. Bereits für unter 22’000 Franken gibt es den neuen Golf in der Ausführung Trendline. Der GTI oder GTD sind ab 38’150 Franken erhältlich, der Golf R ab 48’950 Franken und der e-Golf ab 39’700 Franken.