Den Bedürfnissen gerecht werden

Den Bedürfnissen gerecht werden

Mit dem Neubau und der Instandsetzung fasst die Stiftung Bernaville ein grosses Projekt ins Auge. Ziel ist ein selbstbestimmteres Leben der Bewohnerinnen und Bewohner.

Draussen ist es kalt und feucht. Im Gemeinschaftsraum «müffelets». Auf einem Mauersims stehen Eimer, so sind sie schnell zur Hand, wenn sich bei Regen Wasserrinnsale den Weg durch das teilweise undichte Dach suchen. Die Aussenwand zur Küche ist nach heutigen Massstäben zu dünn, Kälte und Feuchtigkeit hinterlassen auf dem Holz aussen wie innen Spuren. Die Gebäude stammen von 1976 und benötigen dringend eine Gesamtsanierung. Direktor Vinzenz Miescher erklärt: «Wir planen einen Neubau und eine Instandsetzung, weil viele Gebäude Schäden aufweisen. Vor allem aber auch, weil sich die Bedürfnisse der Menschen mit Beeinträchtigung und auch die baulichen Vorschriften geändert haben.»

Selbstbestimmung und
mehr Raum
Der Neubau soll die Selbstbestimmung der Klienten fördern und mehr Rückzugsmöglichkeiten in grössere Zimmer bieten. Er wird im Stil eines «Wohnblocks» acht Wohnungen aufweisen. Drei bis vier Bewohnerinnen und/oder Bewohner werden sich nicht mehr im «Wohngruppenstil», sondern als «Wohngemeinschaft» (WG) eine 4,5- oder 5,5-Zimmer-Wohnung mit eigener Küche, Bad und WC teilen. «Auch Menschen mit Beeinträchtigung wünschen sich ein selbstständiges Leben», betont Vinzenz Miescher. Ein weiterer Neubau richtet sich in Zukunft nach dem «herkömmlichen Heimkonzept». Dort werden der Alters- und Intensivwohnbereich untergebracht, wo Pflege und sorgfältige Betreuung nach Mass im Zentrum stehen. Zudem gibt es bereits heute WGs ausserhalb der «Bernaville» im Dorf. «Wir wollen den Bedürfnissen gerecht werden!» Dafür wird das Wohnheim beim Hauptgebäude weichen.

Das Wohnheim im Nebengebäude wird saniert, die 17 Zimmer sind bereits heute grösser und haben alle ein eigenes Bad/WC. Zusammen mit zwei Küchen entspricht es den Anforderungen. «Auch hier war ein Neubau geplant», bestätigt Vinzenz Mie-
scher. Der Plan scheiterte aus Kostengründen. «Schliesslich muss auch die spätere, jährliche Finanzierung gesichert sein.» Daneben werden Aufenthaltsräume und Ateliers vergrössert.

Wie weiter?
Der Architekturwettbewerb läuft. «Eine Änderung des Zonenplans ist nötig», erklärt Vinzenz Mie-
scher. Der entsprechende Plan lag auf. An der Gemeindeversammlung im Dezember wird abgestimmt. «Unser erster wichtiger Meilenstein», betont der Direktor.

Hallen- und Therapiebad
müssen weichen
Die Testplanung hat gezeigt, dass die Sanierung von Hallen- und Therapiebad nicht tragbar ist. «Selbst Betrieb und Unterhalt würden unser Budget sprengen», so Vinzenz Miescher. Da die Gemeinde nicht in der Lage ist, den Unterhalt der Bäder zu subventionieren, werden sie auf Ende 2018 geschlossen. Der freie Platz schafft zusätzlichen Raum für die Beschäftigungsateliers. Ohne diese Lösung wäre ein neues Werkstattgebäude notwendig geworden.

«Der Entscheid ist dem Stiftungsrat nicht leichtgefallen», bedauert Vinzenz Miescher und zeigt Verständnis für den «Unmut» der Bevölkerung. Das Hallenbad wird von Schulen und Vereinen rege genutzt. Es trug wesentlich dazu bei, Bewohnerinnen und Bewohner am gesellschaftlichen Leben des Dorfes teilhaben zu lassen und eventuelle Vorbehalte abzubauen. Die Turnhalle bleibt bestehen und kann weiterhin von der Öffentlichkeit genutzt werden.

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