«Die besten Spiele kommen hoffentlich später»

«Die besten Spiele kommen hoffentlich später»

Mission Titelverteidigung startet für Floorball Köniz am 11. September mit einem Auswärtsspiel gegen die Unihockey Tigers Lagnau. Auch wenn viele davon sprechen, dass der amtierende Meister in der kommenden Saison der Topfavorit sei, will Trainer Jyri Korsman davon nichts wissen.

«Es beginnt wieder eine neue Geschichte», sagt der Finne. Ein Drittel seiner Mannschaft habe sich geändert: Manuel Maurer – der Topscorer der vergangenen Saison – wechselte noch einmal nach Schweden, Simon Müller, Reto Baumann und Luca Sigrist traten zurück. Dafür spielen Jan Zaugg (zwei Saisons in Schweden) und Silvan Bolliger (ein Jahr in Finnland) wieder für den FBK. Ausserdem erhielten drei junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einen Vertrag für das NLA-Team (Leon Tringaniello, Samuel Poffet, Philemon Hammer).

Auch wenn seine Spieler den Titel holten, rundum zufrieden war Korsman nicht. «Wir hatten einen tollen Mannschaftszusammenhalt und die Arbeitsmoral war gut, aber am Ende gab es viele Spieler, die das Gefühl hatten, dass sie nicht ihr bestes Unihockey-Spiel abrufen konnten», erklärt er, zeigt sich aber überzeugt: «Wenn wir das Potential der Einzelspieler steigern und unser Spiel, vor allem in der Offensive, verbessern, dann werden wir eine gute Saison haben.» Man schaue nicht mehr zurück, sondern konzentriert sich auf die Zukunft. Schliesslich gehe alles wieder bei null los. «Wir müssen darauf vertrauen, dass wenn wir hart arbeiten und unseren Job machen, wir bekommen, was wir verdienen.»

Die Aussichten sind nicht so schlecht. Anfang August verteidigten die Könizer ihre Titel bei einem Vorbereitungsturnier. Vor allem Zaugg konnte überzeugen. Er war mit sechs Toren der beste Schütze über die drei Tage und wurde gemeinsam mit Bolliger sowie Jyrki Holopainen in das All-Star-Team berufen. Der Stürmer freute sich über den Sieg, sagte jedoch: «Unsere Leistung am Samstag war schlecht, das Spiel hat uns gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen.» Vom 13. bis 15. August trat Floorball Köniz bei einem weiteren Turnier an, diesmal in Zug. Hier besiegte man die tschechische Mannschaft Florbal Chodov deutlich mit 10:3 und gewann gegen den Gastgeber Zug United 5:3. Ende August soll dann der nächste Titel verteidigt werden: der Supercup. Im Halbfinale kommt es zu einer Neuauflage des Superfinals. Der FBK trifft auf den Kantonsrivalen SV Wiler-Ersigen.

Im Sommertraining habe man sich diesmal noch mehr auf das Athletiktraining konzentriert. «Wir sind geduldiger, was die Entwicklung und die Prozesse angeht. Das Ziel ist es, unsere besten Spiele später zu zeigen. Hoffentlich in den Playoffs und nicht schon zu Beginn der Saison. Damit ist die Vorbereitung anders als in den Vorjahren», erläutert der 38-Jährige. Man habe noch mehr Optionen als im Vorjahr und so wird die Vorbereitung dazu genutzt, Spieler auch einmal auf anderen Positionen spielen zu lassen. Schliesslich geht es um die langfristige Planung. Neu im Staff ist Niklaus Engel, der Vater von Nati-Stürmer Manuel. «Er bringt viel Erfahrung mit und ist eine gute Ergänzung. Gemeinsam mit Philipp Gasser testen wir auch im Trainerstab Verschiedenes aus, um dann die beste Rollenverteilung für uns zu finden», so Korsman. Kürzer treten wird dagegen David Denoth, der nur noch einmal pro Woche im Training dabei ist und den Fokus sonst auf die Entwicklung einzelner Spieler und die physische Vorbereitung legt.

Angesprochen auf den Titelgewinn äussert sich das finnische Naturell deutlich, überschwängliche Emotionen zeigt er nicht: «Ja, es war schön. Vor allem für das Team. Nach einer harten Saison, in der sie sich aufgrund von Covid-19 oft anpassen mussten und Engagement gezeigt haben, bekamen die Spieler ihre Belohnung.» Ihm selbst habe es Selbstvertrauen gegeben und bewiesen, dass man auf dem richtigen Weg ist und nicht in Panik verfallen muss, wenn etwas schiefläuft. «Für einen Trainer ist es fast egal, ob man gewinnt oder verliert, direkt nach dem Spiel muss man den Fokus schon wieder nach vorne richten.» So habe er sich am Montag nach dem Superfinal mit Sportchef Heinz Zaugg zusammengesetzt, um die neue Saison zu planen. Der Trainer des Jahres lächelt: «Neue Saison, neue Spiele.» Jyri Korsman sieht auch in diesem Jahr neben Köniz und Wiler-Ersigen die Mannschaften aus Zürich und Malans in den Top 4. Zug nähert sich der Spitze immer weiter an und Winterthur sei für eine Überraschung gut. Aber am meisten freut er sich darauf, zu sehen, was die Tigers aus Lagnau zeigen: «Sie waren letztes Jahr schon nahe an den Topteams dran.» Für die Fans bleibt die Playoff-Viertelfinal-Serie wohl unvergessen, als sich die beiden Berner Mannschaften ein ums andere Mal spannende Matches lieferten. Aber jetzt heisst es nach vorne schauen und auf eine ähnlich erfolgreiche Saison zu hoffen.

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