Denise Mumenthaler, Sie sagen, Sie seien soeben aus den Ferien retour. Wo waren Sie?
Erstmals auf den Kanarischen Inseln, auf Gran Canaria, um genauer zu sein. Und dort in Maspalomas, nahe der Sanddünen.
Weshalb die Kanaren?
Meinem Mann und mir ist es wichtig, unseren beiden Söhnen – Simon ist 16 – möglichst viel von der Welt zu zeigen, mal hier, mal da. Reisen bildet bekanntlich. Die Schweiz ist ja nicht der Nabel der Welt, umso wichtiger ist es, den Horizont zu erweitern. Persönliche Erlebnisse übertreffen Reiseberichte im Internet bei Weitem. Überhaupt ist uns die Familienzeit wichtig.
Waren Sie auch schon ausserhalb Europas?
Ja, das waren wir in der Vergangenheit, zum Beispiel in Kanada und an der Westküste der USA. In Toronto haben wir Bekannte mit Kindern, die wir erstmals «live» gesehen haben. Wir sind anschliessend nach Calgary geflogen und sind mit einem Auto nach Vancouver gefahren. Wir haben die Gegend kennengelernt, auch auf Vancouver Island.
Ich frage einmal Adrian, der das Oberstufenzentrum Köniz besucht. Was bleibt dir zum Beispiel von Vancouver Island in Erinnerung?
(Überlegt einen Moment) Ich habe dort einen Bären gesehen, der gerade dabei war, Beeren an einem Strauch abzureissen. Das ist etwas ganz Besonderes, Tiere ausserhalb von Gehegen zu beobachten, sozusagen in freier Wildbahn. Der Hafen im Haupt-ort Victoria hat mir gefallen und auch die Tatsache, dass man vier Stunden innerhalb der Landesgrenzen fliegen kann. Das ist etwa so, wie wenn man von Zürich zu den Kanarischen Inseln fliegt.
Denise Mumenthaler, Sie haben die Westküste der USA erwähnt. Das Übliche? Beginn in San Francisco, Schluss in San Diego, Nationalparks inklusive?
(Lacht) Jaja, in etwa so… Mein Mann und ich waren 20 Jahre zuvor an der Westküste, wir wollten Adrian und Simon diese Gegend auch zeigen.
Was hat sich in den 20 Jahren dazwischen geändert?
Die USA sind extrem teuer geworden, Preise wie in der Schweiz, wobei die Amerikaner nicht unser Lohnniveau haben. Das führt dazu, dass viele Obdachlose zu sehen sind. Schlimm, in einem der reichsten Länder der Welt.
Ihre Einschätzung zu Amerika 2025?
Seien Sie mir nicht böse, aber ich möchte keine politischen Statements abgeben.
Was zu akzeptieren ist. Themenwechsel: Sind Sie noch berufstätig?
Ja, als Medizinische Praxisassistentin in Köniz.
Wunderbar. Dann sagen Sie uns doch, wie wir die steigenden Kosten im Gesundheitswesen in den Griff bekommen können?
Ist das ernst gemeint? Wie soll Denise Mumenthaler das wissen, wenn es offenbar die Spezialisten nicht wissen? Da überfordern Sie mich.
Hängt es möglicherweise damit zusammen, dass wir immer älter werden und die Medizin gewaltige Fortschritte macht, mit finanziellen Konsequenzen?
Ja bestimmt. Ich denke aber, dass wir im Kleinen damit beginnen sollten, statt zu versuchen, uns am grossen Ganzen abzuarbeiten.
Wie meinen Sie das?
Es müsste doch möglich sein, Notfälle, die gar keine sind, einzudämmen. Es kann doch nicht sein, dass Leute den Notfall beanspruchen, nur weil sie erkältet sind. Oder sich in den Finger geschnitten haben. Ich denke, dass man derartige Auswüchse mit dem Angriff aufs Portemonnaie minimieren könnte. Wichtig wäre, dass die Krankenkassen konsequent mitziehen. Etwas möchte ich aber schon noch sagen.
Wir bitten darum.
Klar, haben wir ein teures Gesundheitswesen. Aber es funktioniert, das merkt man dann, wenn man es wirklich dringend beanspruchen muss, bei echten Notfällen. Sogar aus dem Ausland wird man heimgeflogen. Ich denke, dass das alles die Kosten mitbestimmt.