Nach dem grossen Erfolg der
1. Biennale 2017 zum Thema Aquarelle entschlossen sich Doris und John Hess zur Durchführung einer weiteren Auflage im 2019. An der
2. Biennale werden interessante Werke von 11 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen sein. Rund die Hälfte stammen aus der Schweiz. Sie werden angeführt vom bedeutenden Aquarellisten Wilhelm Fikisz. Mit Anne Christophe aus Frankreich und Christine Weissenberger aus Luxemburg sind 2 Künstlerinnen mit internationalen Auszeichnungen vertreten. Die thailändische Aquarellistin Thanyaphorn Inthahom gehört als Chairman der «International Watercolor Society Schweiz/Thailand» an.
Herzensangelegenheit Aquarellmalerei
Für den 73-jährigen Galeristen John Hess, der seit seiner Pensionierung auch Aquarelle malt, ist die Aquarellmalerei eine Herzensangelegenheit: «Ich finde es eine ehrliche Art zu malen. Beim Malen von Aquarellen muss man authentisch sein. Es lässt sich alles darstellen, in erster Linie Landschaften, Portraits aber auch Abstraktes.» Seine mehrjährige Recherche im In- und Ausland zum Thema Aquarellmalerei, mit vielen Besuchen von Galerien, Ausstellungen und Kontakten zu Künstlern haben ihn motiviert, die Idee zu einer internationalen Ausstellung in Form der Biennale zu verwirklichen.
Mekka der Aquarellkunst
«Praktisch alle bekannten Künstler haben auch Aquarelle gemalt. Bern ist geradezu ein Mekka der Aquarellkunst. Paul Klee und Johannes Itten sind weltweit die bekanntesten Aquarellisten und haben in Bern ein Museum erhalten, da kann man nicht sagen, dass die Aquarellmalerei keinen Stellenwert hat», betont der Galerist. «In der Schweiz ist das Malen von Aquarellen von der Schulzeit her leider eher mit ‹Wasserfärbelen› stigmatisiert. Man erwartet nicht viel, was jedoch eine falsche Annahme ist. Grundsätzlich ist das Aquarell die schwierigste Ausdrucksform der Malerei», gibt Doris Hess zu bedenken. Durch die Teilnahme an Wettbewerben mit Auszeichnungen und Medaillen seien die Aquarelle auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zu Acrylbildern seien sie eher in kleineren Formaten ausgeführt, was sie für Kunstliebhaber finanziell erschwinglicher mache, so John Hess.
Grosses Engagement
Seit ihrer Kindheit sind John und Doris Hess in ihren Familien mit künstlerischen Ausdrucksformen wie Musizieren, Zeichnen und Malen in Kontakt gekommen. Doris Hess hat dabei auch viele Textilcollagen angefertigt. «Wir sind uneigennützig unterwegs, leben nicht vom Galeriebetrieb. Mit der Gründung der Galerie als Consulting GmbH und der Zusammenarbeit mit Künstlern wollen wir der Kunst und den Kunstschaffenden etwas zurückgeben. Es ist uns wichtig, dass wir dies in Wabern und der Gemeinde Köniz ausleben können. Dabei kümmere ich mich mehrheitlich um den administrativen Bereich, meine Frau um die Beziehungspflege. Die künstlerischen Belange bearbeiten wir gemeinsam», sagt der Galerist. Das Ehepaar investiert pro Jahr rund 600 Stunden in die Galerie. Seit der Eröffnung im Jahr 2013 haben sie insgesamt rund 50 Einzel-, Gruppen- und Sonderausstellungen durchgeführt. Dabei sind sie in Kontakt mit rund 1000 Künstlern, Kunstinteressierten und Kunden gekommen. «Die Kunst lebt von Begegnungen», sagt Hess. «Mit dem Betrieb der Galerie können wir auch unsere Passion für das Reisen verbinden. Wir überzeugen uns jeweils vor Ort bei den Künstlern im Atelier über ihr Schaffen», so die Galeristin.
Der helle, lichtdurchflutete Galerieraum bietet sich ebenso für andere Zwecke an. So hat Tochter Stefanie Hess, Lehrerin in Bildnerischem Gestalten am Gymnasium Lerbermatt, hier schon Zeichnungskurse durchgeführt. Laura Chaplin, die Enkelin von Charlie Chaplin, eine Buchlesung. Cellist und Autor Urs Frauchiger einen Leseabend. Denkbar sind aber auch Modenschauen oder Yoga-Kurse umgeben von inspirierender, zeitgenössischer Kunst, betont John Hess, der Führungen durch das geschichtsträchtige Gurtenbrauerei-Areal und durch seine Galerie anbietet.