Schon vor Jahrzehnten hat die Schaerer-Sternwarte auf der Uecht dank der guten Lage im Dunkel-Gebiet des Naturparks Gantrisch nach dem Willen des Stifters Dr.h.c. Willy Schaerer wertvolle Beiträge für die astronomische Forschung und die Universität Bern geleistet. Nun will die Stiftung Uecht die Sternwarte ausbauen und noch bedeutsamer machen.
Klimaforschung
Bedeutsam nicht nur für die Beobachtung und Erforschung des Weltraums, sondern auch für die Klimaforschung und für die Bildung. «Wir wollen ein zeitgemässes Observatorium bauen; der Weltraum ist zudem wichtig für die Beobachtung und Messung von klimatischen Veränderungen», erklärt Stiftungsratspräsident Andreas Blaser. Und damit die Sternwarte in Niedermuhlern nicht zum wissenschaftlichen Elfenbein-Turm verkommt, soll das neue Zentrum der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Breites Angebot
Die Besucherinnen und Besuchern dürften schon durch die Hinfahrt im Elektrobus fasziniert sein. Im Elektrobus werden Informationen über Astronomie, Weltraum und unseren Planeten auf die Scheiben projiziert. Auf einem Lehrpfad ab dem Tavel-Denkmal besucht man verschiedene Wissensstationen in der Natur. Die alte Schaerer-Sternwarte dient als Museum. Dort erfährt man vieles zur Geschichte der Astronomie und zum Wirken des Pioniers Dr.h.c. Willy Schaerer. Ein grosszügiger Park lädt ein, spielerisch mehr zu erfahren. Im Neubau, dem «Botta-Observatorium», erleben die Besucher die neusten Entwicklungen und Erkenntnisse aus der weltweiten Forschung. Multifunktionale Arbeitsflächen mit Touchscreens, Originalgegenstände aus der Raumfahrt oder etwa ein Foucaultsches Pendel, das die Erdrotation nachweist, sind nur ein paar Beispiele aus dem vielseitigen Innenleben. Mit dem Turmlift geht es 18 Meter nach oben auf die Beobachtungsplattform. Erklärungen zum Sonnensystem, Livebilder aus der Uecht und von anderswo bieten umfassende Einblicke in die Erforschung des Weltraums und unseres Planeten. «Der Blick nach oben führt zum Blick nach unten, zum globalen Schutz unseres Planeten, zu Themen der nachhaltigen Energieversorgung und der Elektromobilität», fasst Andreas Blaser zusammen.
Namhafte Unterstützer
Claude Nicollier ist Botschafter des Projektes «s3o». Und das ist nur ein Name, der verdeutlicht, welch wichtige Aufgaben diesem Arbeits- und Forschungsort zukommen. Der Ausbau durch den Tessiner Stararchitekten Mario Botta verdeutlicht, dass die Uecht zu einem ganz besonderen Ort wird. Weitere namhafte Personen aus der Forschung stehen für dieses Zentrum ein und die Region sowie Bund und Kanton ermöglichen zusammen mit Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen, dass in Niedermuhlern überhaupt dieser Begegnungs- und Forschungsort entstehen kann. Baubeginn ist Ende dieses Jahres.
Die Sterne wiesen früher den Seefahrern den Weg, die Astronomen konnten viel davon ableiten. Heute kann das Klima aus dem Weltall beobachtet werden und dieselben Sterne weisen allen Interessierten den Weg in eine faszinierende Wissenschaft, mahnen aber auch zur Rücksichtnahme gegenüber unserem Planeten.