Dragoner – Legenden der Ewigkeit

Dragoner – Legenden der Ewigkeit

Zäh, unerbittlich, genügsam, strebsam aber auch gesellig und kameradschaftlich. Diese Dragoner sind einfach unverwüstlich. Und wenn Sie jetzt nicht wissen, ob der Beschrieb die Pferde oder die Reiter meint, dann seien Sie versichert: beides.

Es gibt wohl wenig Anlässe, an denen die 70-jährigen als «die Jüngsten» bezeichnet werden. Doch an der Sammlung der Dragonerschwadron 7 im Restaurant 3 Eidgenossen in Bösingen war genau das der Fall. Zu den etwas älteren Herren gehören dann die über 90-Jährigen. Doch ein echter Dragoner lässt sich von ein paar Altersgebrechen nicht den Willen nehmen, seine Kameraden zu treffen. Das Dragonerschwadron 7 wird 50 Jahre nach der Abschaffung der Kavallerie in der Schweizerarmee definitiv als das legendärste vermerkt bleiben. Noch heute füllen die Kameraden einen ganzen Saal.

7ner Chörli

Der Ruf eilt ihnen voraus. Wo die Kavalleristen Platz nehmen, da begleiten den Weisswein alsbald eingängliche Gesänge über Kameradschaft und Pferde. Es waren jene Gesangskünste, die dafür gesorgt haben, dass auch ein ganzer Jodlerchor aus der Kavallerie erwachsen ist. Und es erstaunt in diesen Landen niemanden, dass auch dieser aus dem Schwadron 7 hervorging. Das 7ner Chörli stellt zwar heute die jüngsten Besucher der Tagung, doch die Lieder sind dieselben geblieben. Und wenn die Jodler «Dragoner, das sind lustige Leute» singen, stimmt ein ganzer Saal voller Kavalleristen mit ein.

«Weisch no…»

200 Kavalleristen zählt das Schwadron noch immer. Während die jüngeren Generationen kaum noch wissen, was ein Kavallerist ist, geschweige denn ein Dragoner, leben jene, die vor 50 Jahren auf dem Aarauer Schachen den Schluss der berittenen Einheit der Schweizer Armee bildeten, noch immer unter uns. Manche steigen heute noch in den Sattel, einige bestreiten ab und an sogar noch einen Springparcours. Man sollte mit dem Wort «Legende» behutsam umgehen, doch es trifft den Geist dieser Truppe trotz alledem passgenau. Die Anektoden, die um die Dragoner kreisen, sie werden noch heute erzählt… «Weisch no…». Sie sind ein Stück Schweizer Geschichte. «Wir sind heute noch stolz, auch wenn unsere Kavallerie schon seit 50 Jahren aufgehoben ist, dass wir mit unserem Einsatz in der Armee, ja mit unserem Wehrwillen, auch Seiten in das Buch Erfolgsgeschichte Schweiz geschrieben haben. Wenn wir davon nicht überzeugt wären, würden heute nicht so viele Kameraden hier an der Tagung anwesend sein.» Die Worte des Präsidenten Hubert Rudaz sind keine Übertreibung. Der lebendige Beweis tagte vor wenigen Wochen in Bösingen.

Ein Stück Geschichte

Und wer weder Kavallerie noch Armee zu seinen Steckenpferden zählt, selbst für den haben die Dragoner ein Stücklein Geschichte geschaffen. Wenn es um den korrekten, verantwortungsvollen und artgerechten Umgang mit Pferden geht, dann stammt viel des heutigen Wissens aus dem reichen Fundus dieser Männer. Nur, dass die heutigen Freizeitpferde – mit Verlaub – im Vergleich zu einem Dragoner kaum mehr die Kondition besitzen würden, um die damaligen Übungen zu bestreiten; und manch junger Reiter nicht das Sitzleder dieser älteren Herren. Dragoner sind eines der letzten Stücklein Schweizer Geschichte, welches noch immer mitten unter uns weilt. Dragoner sind Legenden der Ewigkeit.

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