Dreamteam Flückiger – Binggeli

Dreamteam Flückiger – Binggeli

Die Mitarbeitenden der Firma Thömus können sich nach zahlreichen Erfolgen ihrer Teamfahrer nun auch über eine Olympiamedaille freuen. Mathias Flückiger verpasste den Sieg zwar, kann sich aber über Silber freuen. Nach seiner Rückkehr feierte man ihn gebührend.

Der Mountainbiker fuhr als Topfavorit nach Tokio, hatte er doch die vier vorhergehenden Weltcuprennen für sich entscheiden können. Er selbst hatte erklärt, dass die Goldmedaille sein Ziel sei. Am Ende fehlte wenig auf den erst 21-jährigen Tom Pidcock. Der Brite gilt als Rad-Wunderkind, er holte U23-Titel in Strassenrennen, Radquer- und Mountainbike-Rennen. «Bis zum Schluss hatte ich keinen Zweifel daran, dass ich ihn noch einholen kann, wenn ich einen perfekten Job mache. Erst beim Überfahren der Ziellinie habe ich realisiert, es ist vorbei», erklärt Mathias Flückiger seine verhaltene Reaktion: «Es war im ersten Moment eine Enttäuschung.» Erst rund eine Viertelstunde später habe er realisiert, was er eigentlich geleistet habe: den Gewinn einer olympischen Medaille.
Das Rennen
Es waren zwei kleine Fehler, die den perfekten Triumph verhinderten. «Die ersten 1,5 Runden haben Nino Schurter und ich das Rennen bestimmt, wir hatten alles unter Kontrolle. Dann überholte Pidcock uns. Damit sind wir etwas in Bedrängnis geraten», erzählt der 32-Jährige. Die Strecke sei herausfordernd gewesen, ausser auf der Start- und Zielgerade war volle Konzentration gefragt. «Die Ressourcen, immer eine perfekte Reaktion zu zeigen, sind begrenzt. Einmal habe ich die Linie nicht ganz getroffen, dann war das Vorderrad weg und ich am Boden», erklärt Flückiger. Der kurze Moment reichte, damit er überholt wurde. In einer Spitzkehre hatte er dann Blickkontakt mit dem Führenden, daraufhin wusste der Emmentaler, dass sein Konkurrent im Vorteil ist. «Mir war klar, dass ich aufpassen muss. Daraufhin habe ich die anderen beiden vor mir überholt. Pidcock und ich konnten uns dann vom Feld absetzen», meint der Mountainbiker. Als er den Abstand auf vier Sekunden verringert hatte, kam ein Aufstieg. Dort passierte der zweite Fehler, nachdem er einen Stein erwischt hatte, musste er absteigen und neu anfahren. «Man hat nicht gesehen, wie steil das da war», meint der Sportler. Am Ende fehlten 20 Sekunden auf den Briten. Trotzdem ist er inzwischen stolz auf das erreichte: «Ich habe ja nicht nichts gewonnen. Meine Aussagen vorher, dass ich Gold holen möchte, wurden teilweise so interpretiert, als hätte ich es schon getan. Das hat ein wenig Druck ausgelöst, aber dem habe ich standgehalten.» So habe er gezeigt, dass er nicht nur redet, sondern auch macht.

Zusammenarbeit
Seit rund vier Jahren fährt Flückiger für das «Thömus RN Swiss Bike Team». Gemeinsam hat man viel erreicht, das kommt nicht von ungefähr: «Wenn alle am gleichen Strick ziehen und gleich denken sowie den Drang haben, besser zu werden, dann kann man zusammen wachsen und ist bei uns erfolgt.» So tüftelt man gemeinsam bis ins kleinste Detail. So hat das Rad, das der Silbermedaillengewinner in Tokio fuhr, keinen Lack drauf. Das machte es rund 250 Gramm leichter. «Man hat nirgends mehr eine Erleuchtung, die ein kompletter ‹Gamechanger› ist. Aber wenn man alle Kleinigkeiten zusammenzählt, dann ergibt das eine grosse Summe. Es macht den Unterschied, das ist auch im Training so», verdeutlicht er.

Firmengründer Thomas «Thömus» Binggeli sass mit Flückigers Familie, dessen Freundin Lisa und ein paar weiteren Gästen in Oberried zusammen, um das Rennen live zu verfolgen. Es war ein emotionaler Moment für ihn: «Wir sind seit 30 Jahren dran, tüfteln und entwickeln, um das beste Produkt zu haben, und dann gewinnt er mit unserem Velo Silber. Dazu noch ein Berner, der ein toller Typ ist. Das ist der Wahnsinn.» Für die Firma sei es ein wichtiger Schritt in der Geschichte. «Im Bereich Innovation und Entwicklung, aber auch, was die Kooperation mit unseren Partnern angeht. Es ist nicht nur ein Thömus-Projekt, sondern ein gemeinsames. Das macht es unglaublich wertvoll», sagt er nachdrücklich. Sein Verhältnis zu Flückiger lässt sich als Kombination zwischen Freundschaft und Professionalität beschreiben: «Mut, Vertrauen und Durchhaltewillen verbindet uns privat, aber auch geschäftlich.»

Die limitierte Tokio-Version des Velos ist schon ausverkauft. 100 Stück wurden zu einem Preis von 8888 Franken verkauft, jeweils 1000 Franken vom Verkaufspreis gehen an den Nachwuchs. «So haben wir 100’000 Franken für die Förderung des Sports eingenommen», erklärt Daniel Beyeler, Leiter Marketing Transformation und Digitalsierung. Wer weiss, vielleicht ist schon ein zukünftiger Olympiamedaillengewinner im «Swiss Bike Park» in Oberried unterwegs und kann davon profitieren.

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