Ein Traum, der in Erfüllung gehen würde

Ein Traum, der in Erfüllung gehen würde

Lenni Kozuh hat sich ganz dem Eishockey verschrieben. Nun soll für die 15jährige Spielerin ein Traum in Erfüllung gehen: die Teilnahme an den Olympischen Jugend-Winterspielen (YOG), die im Januar 2020 in Lausanne stattfinden werden.

Sport gehört zum Leben von Lenni Kozuh einfach dazu. Kein Wunder, bei einer solch sportbegeisterten Familie wie der ihren. Dass sie aber mal beim Eishockey landen würde, überraschte selbst ihren Vater. Ihnen sei es immer wichtig gewesen, dass sie polysportiv unterwegs sei, erklärt er. So kletterte Lenni lange, probierte Karate, war Einstkunstläuferin und ist auch als Schützin unterwegs. Für die Schützen Thörishaus trat sie schon an Berner und Schweizer Meisterschaften an. «Momentan konzentriere ich mich ganz aufs Hockeyspielen, daher werde ich erst wieder im Sommer schiessen gehen. Es macht mir ebenfalls viel Spass», sagt die junge Sportlerin. Zum Eishockey ist sie eher zufällig gekommen. «Während ich Eiskunstlauftraining hatte, trainierte die Hockey-Mannschaft nebenan. Dann hat es sich ergeben, dass ich da am Training teilnahm, mein Bruder ist auch mitgekommen. Eine Zeit lang habe ich dann beide Sportarten parallel betrieben», erzählt Lenni Kozuh. Schliesslich gab sie dem Schläger den Vorzug. Einer der Hauptgründe: ihr hohes Energielevel. «Ich hatte das Gefühl, dass ich mich beim Hockey mehr austoben kann, Dampf rauslassen kann. Wenn ich 1, 2 Tage nur zu Hause sitze, dann habe ich richtige Energieschübe, weil ich nicht ausgelastet bin», erzählt die Könizerin.

Rudolf Minder, ihr Trainer bei den Damen des SC Langenthal, weiss, dass er seinen Schützling auch mal bremsen muss: «Lenni wäre am liebsten 7 Tage die Woche auf dem Eis, aber wir Trainer nehmen Einfluss darauf, dass sie Pausen macht. Schliesslich muss sie Zeit zum Regenerieren haben und wir wollen Lenni nicht ‹verheizen›.» Von ihrem Talent ist Minder überzeugt, so hatte man sie «auf dem Radar» als der SC Langenthal auf der Suche nach jungen Spielerinnen war, um die Damenmannschaft zu unterstützen. Das Ziel der Langenthaler ist der Aufstieg in die A-Liga. «Wir luden sie zum Probetraining ein, wo sie uns überzeugt hat. Heute hat sie sich bestens integriert und ist ambitioniert, weiterzukommen.»

Neben der Langenthaler-Damenmannschaft spielt Lenni Kozuh auch noch für ihren Stammverein, den HC Wisle, in der U15/17 mit den Jungs sowie im Damenteam (Liga C). Das fordert die Trainer, die einen Plan erstellt haben, wann die U16-Nationalspielerin mit welcher Mannschaft trainiert oder Spiele bestreitet. Meistens beinhaltet die Woche 3 Trainings mit der U15/17 und 2 mit den verschiedenen Damenteams. So stehen an den Wochenenden meist 2 Meisterschaftsspiele an. Lenni Kozuh muss sich auf das jeweilige Team einstellen: «Ich rufe mir immer die verschiedenen Taktiken ins Gedächtnis. Manchmal habe ich schon ein kleines ‹Gstürm›, aber meistens klappt es sehr gut.» Was der Verteidigerin, die aber am liebsten als linker Flügel spielt, sehr geholfen hat, war die Aufnahme am Sportgymnasium: «Letzte Saison musste ich sehr genau planen, um Schule, Hausaufgaben, Lernen und Sport unter einen Hut zu bringen. Das war teilweise sehr stressig. Viel von diesem Druck ist nun weg. Ich kann auch mal zur Ruhe kommen und nichts tun. Nur 10 Stunden Training pro Woche sind vorgegeben. Die schulischen Leistungen müssen aber trotzdem stimmen, man hat ein halbes Jahr, um sich zu bewähren. Übersteht man die Probezeit, dann ist man endgültig aufgenommen.» Sie geniesst aber auch den Austausch mit ihren Klassenkameraden, die allesamt Sportler sind, man diskutiert, vergleicht und lernt voneinander.

Ihr Vater träumt davon, dass die bald 15-Jährige – sie feiert am 25. Dezember Geburtstag – den grossen Durchbruch schafft. Dafür haben alle viel investiert. Neben dem täglichen Fahrservice schickten die Eltern ihre Tochter nach Tschechien ins Trainingslager und im Sommer nach Burg­dorf ins Training, auch bis nach Grindelwald fuhr man, damit sie in den heissen Monaten aufs Eis konnte. «Wir wussten, dass wir in diesem Jahr richtig Gas geben müssen, um das Ziel – die Teilnahme an den YOG – zu erreichen. Sonst hätte es nicht gereicht», erklärt Lennis Vater. Dieser Traum entstand nach einem Gespräch im Auto, als er von den YOG erzählte. Die beiden beschäftigten sich danach ausgiebiger mit dem Thema und heute kann Lenni Kozuh es nicht fassen, so nah dran zu sein: «Vor 2 Jahren klang das noch wie ein Witz, aber wir haben darauf hingearbeitet und nun könnte es tatsächlich reichen. Das wäre einfach megacool.» Am 17. Januar könnte der Traum für Lenni Kozuh beim ersten Spiel in Lausanne wahr werden.

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