Bereits der Titel des Buches lässt aufhorchen. Eine Sekunde reicht doch gerade mal, um sich aufs Rad zu schwingen und höchstens für einige Meter Fahrt. Im vorliegenden Fall handelt es sich aber um eine Lichtsekunde, einer astronomischen Längeneinheit von immerhin knapp 300’000 Kilometern oder der siebeneinhalbfachen Erdumrundung. Dies entspricht ungefähr der Distanz, die der Autor seit seiner Jugendzeit auf dem Velo zurückgelegt hat. Im ersten Teil des Buches schildert Dietrich, wie für ihn das Velo vom blossen Fortbewegungsmittel allmählich zum Sport- und Freizeitgeräte mutierte. Dabei spricht er von einem Virus, dem Velovirus, mit dem er sich in seiner Jugendzeit infizierte, welches aber erst nach einer langen Inkubationszeit richtig ausbrach und mit dem er zunächst seine Ehefrau Käthi ansteckte. Vor allem die Toskana, die Riviera dei Fiori und Südfrankreich zogen die beiden stark in ihren Bann.
Willy Dietrichs Buch ist eine Mischung aus einer Hommage an den Radsport, Erzählungen von unzähligen Zweirad-Abenteuern, Höhenflügen und Pannen und nicht zuletzt der ganz persönlichen Reise zu sich selbst und wie der Radsport seine eigene Psyche und die Beziehungen zu seinen Mitmenschen positiv beeinflusst hat.