Minus 12 Grad. Die Scheiben sind rundum gefroren und weit und breit kein Eisschaber im Testfahrzeug. Kein Problem. Das Auto kurz starten und die Scheibenheizung auf volle Touren laufen lassen. Schon nach zwei Minuten schmilzt die harte Eisschicht, die Sicht rundum wird frei. Die Sitzheizung wärmt derweil den Rücken und die Lenkrad-Heizung sorgt dafür, dass die Hände bei diesen Temperaturen nicht klamm werden.
Das noch bessere
«beste Auto der Welt»
«Das beste Auto der Welt ist jetzt noch besser geworden», verspricht Ford im neuen Hochglanz-Katalog über den neuen Focus. Eines stimmt: Der neue Focus bietet gegenüber seinem Vorgänger tatsächlich einige Innovationen. Das beginnt bereits bei der Hülle. Das neu gestaltete Äussere setzt mit einem markanten Kühlergrill und stylishen Scheinwerfern Akzente – vorne sieht er seinem grossen Bruder Mondeo (vgl. Januar-Ausgabe) sehr ähnlich. Im Interieur fallen die verbesserte Instrumententafel sowie das Lenkrad im neuen Design auf. Die Platzverhältnisse im neuen Ford Focus sind in Ordnung. Während sie vorne sehr gut sind, wird es hinten eher eng, sowohl im Bein- wie auch im Kopfbereich. Das betrifft aber vor allem grösser Gewachsene. Der Kofferraum, knapp 700 Liter, kann aber dank asymmetrisch abklappbaren Rückenlehnen um mehr als das Doppelte vergrössert werden.
Ausgeliefert wird der neue Focus mit verschiedenen Motorisierungen. Bei den Benzinern sind es zwei 1,0-Liter-EcoBoost-Motoren mit 100 sowie mit 125 PS, ein 1,6-Liter-Duratec-Antrieb mit 125 PS und Automatikgetriebe sowie zwei 1,5-Liter-EcoBoost-Varianten mit 150 PS beziehungsweise mit 180 PS. Auf Diesel fahren ein 1,5-Liter-Duratorq-Motor mit 120 PS sowie ein 2,0-Liter-Duratorq mit 150 PS (wahlweise mit Automatikgetriebe) ab.
Wie beim grossen Bruder Mondeo sorgen eine Menge moderne Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme dafür, dass das Auto auf grosser Fahrt bei jeder Witterung Spass macht und die Passagiere möglichst sicher ans Ziel bringt. Dazu gehören beispielsweise die Ein- und Ausparkassistenz-Hilfen oder das verbesserte Not-Bremssystem Active-City-Stop sowie das Pre-Collision-Assist-System, das vor allem bei höherem Tempo, zum Beispiel auf Autobahnen, zum Tragen kommt.
Stilikone für den Alltag
Der Focus ist eine kleine Stil-Ikone, der anerkennende Blicke auf sich zieht. Allerdings ist er keine Diva, der seine Aufgaben nur bei schönem Wetter und soliden Stras-
senverhältnissen verrichtet. Der uns für Testfahrten zur Verfügung gestellte Focus mit 1,0-Liter-EcoBoost-Motor mit 125 PS und 6-Gang-Getriebe zeigte sich von Eis und Schnee unbeeindruckt. Ohne zaudern quert er Eisflächen, pflügt sich durch Schnee und Matsch, und gerät nicht einmal kurz ins Schleudern. Das liegt sicher auch an der feinen und ebenso sparsamen Kraftentfaltung, die nach dem Druck aufs Gaspedal ohne Verzögerung spürbar ist. Hier findet man rasch die richtige Dosierung, sodass das Räderwerk nicht durchdreht, natürlich wohlwollend unterstützt von der Elektronik. Hier aber hat der Kleine seinem grossen Bruder Mondeo etwas voraus, der mit seinen über 150 PS in dieser Hinsicht bei gleichen Verhältnissen nicht ganz so gut zu überzeugen vermochte.
Die Beschleunigung des Focus ist übrigens ganz ordentlich, und der Motor beweist eine hohe Elastizität auch in hohen Gängen – so muss es sein! Im Stadtverkehr erfreuen vor allem seine Wendigkeit und seine Agilität. In der Stadt sind elektronische Hilfsmittel wie die Einpark-Hilfen natürlich sehr nützlich.
Der Ford Focus ist in der Basis-Version mit 1-Liter-EcoBoost-Motor (100 PS) ab 23’450 Franken erhältlich. Das von uns getestete Fahrzeug mit der 125-PS-Variante des 1-Liter-EcoBoost-Motors in der Ausführung Titanium sowie mit verschiedenen Optionen wie Navigationssystem ist für 32’615 Franken erhältlich.
Martin Hasler