Einkaufsmöglichkeit mit handfesten Vorteilen

Einkaufsmöglichkeit mit handfesten Vorteilen

Im neuen Dorfladen ist die Produkteauswahl gross. Nebst dem täglichen Bedarf wird Saisonales und Frisches von regionalen Produzenten angeboten. Eine Bistro-Ecke soll den sozialen Austausch begünstigen. Möglich ist alles nur, weil viel freiwilliges Engagement und Herzblut dahinterstecken.

Fehlende Einkaufsmöglichkeiten riefen den Ortsverein und die Gemeindebehörde auf den Plan. «Es kann nicht sein, dass Frauenkappelen keine Einkaufsmöglichkeit mehr hat. Denn wir wollen kein Pendlerdorf sein. Einen Ort zu haben, wo man sich treffen und austauschen kann, das war im Zusammenhang mit einem Dorf­laden am ehesten zu vereinbaren», erklärt Anne Bernasconi. Sie ist Co-Präsidentin der Genossenschaft sowie Geschäftsführerin des Dorfladens. Vor allem der Ortsverein wurde rasch aktiv und suchte das Gespräch mit der Bevölkerung, um deren Meinung herauszufinden. Bald war klar, dass die Leute hinter diesem Projekt stehen. So entstand im letzten Sommer die Genossenschaft «Dorfladen Frauenkappelen». Diese erstellte ein Konzept und beschaffte durch Anteilscheine der Genossenschafterinnen und Genossenschafter Kapital. Mittlerweile beliefern über 50 mehrheitlich regionale Lieferanten den Dorfladen.

Corona gut gemeistert
Die Eröffnung fand am 18. Januar in der Überbauung «Q-Matte» statt. Die Geschäftsführerin gibt sich mit den Umsatzzahlen zufrieden. «Im ersten Quartal der Eröffnung haben wir mit einer schwarzen Null abgeschlossen. Im Dorfladen einkaufen, dieses Versprechen lösen die Leute mehrheitlich ein. Nur so kann er auch weiter bestehen», erläutert Bernasconi. Als Genossenschaft ist der Laden kein gewinnorientiertes Unternehmen. Sollte das Geschäft doch Gewinn abwerfen, wird laut Statuten ein Teil davon in die Ladeninfrastruktur investiert. Auch werden die Genossenschafter in Form von Einkaufsgutscheinen entschädigt. Ein Teil eines allfälligen Gewinns ginge an soziale oder ökologisch nachhaltige Projekte. Zu Beginn und noch mitten im Aufbau kam die Corona-Krise, welche die Genossenschaft und Angestellten vor grosse Herausforderungen stellte. So wurde kurzerhand ein Hauslieferdienst aufgezogen. «Da die Leute nicht die grossen Geschäfte bevorzugten, kamen sie vermehrt zu uns – auch von ausserhalb des Dorfes. So sind wir relativ gut durch die Krise gekommen», untermauert die umtriebige junge Frau.

Regale zum Vermieten
«Gäbig, gut, gemütlich» ist die Philosophie der Genossenschaft Dorfladen. «Gäbig», weil hier vom frischen Brot, Früchten und Gemüse oder einer zubereiteten Käseplatte bis zu Non-Food-Artikeln alles gekauft werden kann. «Gut», weil auf saisonale und frische Produkte, direkt vom Produzenten gesetzt wird und so der Zwischenhandel mit längeren Transportwegen ausgeschaltet wird. Schliesslich «gemütlich», weil sich die Leute in einer Bistro-Ecke zum Schwatzen, einem «Znünibrot» oder einem Feierabendbier treffen können. Neben diesen zahlreichen Angeboten werden Regale an Privatpersonen oder kleine Unternehmen aus der Region vermietet. So machen 14 Regalmieter/innen mit, die unter anderem italienische Spezialitäten, Naturprodukte einer Drogerie, Blumen oder Lampenkreationen, Kleider und Kaffeeprodukte anbieten, die dann vom Dorfladen verkauft werden.

Engagement und Herzblut
Beschäftigt werden 4 bis 6 Personen als Teilzeitangestellte, vor allem im Verkauf, aber auch in der Administration. Das Besondere ist, dass rund 15 freiwillige Mitarbeitende mit täglichen Einsätzen im Laden selbst oder als Springerinnen und Springer für diverse Ladendienste den Dorfladen unterstützen. Diese Freiwilligenarbeit spiegelt das Engagement und enorme Herzblut wider, das alle Beteiligten in dieses Projekt stecken. Darum und dank der treuen Kundschaft sollte die Existenz des Dorfladens gesichert sein.

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