Engagiert für die Bevölkerung

Engagiert für die Bevölkerung

Oft sind es scheinbar nebensächliche Dinge, die in einer Ortschaft für Begeisterung sorgen. So auch in Köniz: Dazu gehören der grosse Weihnachtsbaum auf dem Bläuackerkreisel, die Beflaggung im Stadtzentrum, bei besonderen Anlässen, oder die Bundesfeier am 1. August jeden Jahres.

So bekannt Weihnachtsbaum, Beflaggung oder Bundesfeier – so unbekannt die Organisation, die dahinter steckt: Namentlich der Ortsverein Köniz (OVK), der jahr-ein, jahraus viele verschiedene solcher Aktivitäten organisiert und finanziert. Immerhin: In den Sitzbänken, die in Köniz seit vierzig Jahren rege benutzt werden, sind die Lettern «Ortsverein Köniz» in der Lehne eingeschnitzt. Und auch die Bäckerinnen und Bäcker vom Ofenhaus Köniz an der Stapfenstrasse wissen, dass sie Teil des OVK sind. 

Der Ortsverein funktioniert darüber hinaus auch als Lückenbüsser. Etwa, wenn das in Köniz fehlende Verkehrs- oder Tourismusbüro bereits seit 1935 durch den OVK ersetzt wird. «Dass wir den Bewohnerinnen und Bewohnern mit unserem Engagement viel Freude bereiten wollen, ist nur ein Ziel von vielen», sagt OVK-Prässident Thomas Raaflaub. «Zu den Vereinsaufgaben gehört nebst einem aktiven Erhalten und Mitgestalten der Gemeinde auch die Wahrnehmung und entsprechende Vertretung der Bedürfnisse der Könizerinnen und Könizer.» So nehmen Vereinsmitglieder seit Jahren an Vernehmlassungen und Mitwirkungsverfahren teil. «Auch zählt es zu unseren Zielen, die Geschichte der Gemeinde Köniz zu bewahren und das Interesse an derselben zu fördern», so Raaflaub weiter.

Um all diese Ziele auch in die Tat umsetzen zu können, ist der Ortsverein Köniz auf den freiwilligen Einsatz seines Vorstands und seiner Aktivmitglieder angewiesen. «Eins ist klar: Ohne Freiwilligenarbeit könnten wir in dieser Form gar nicht existieren», weiss der Präsident. «Sowieso, auch viele andere Gemeinden und Kantone, ja der Bund insgesamt sind auf Freiwilligenarbeit angewiesen. Darum nutze ich die Gelegenheit, um an dieser Stelle für eine Mitgliedschaft und insofern für eine aktive, freiwillige Mitarbeit für den Könizer Ortsverein zu werben». Thomas Raaflaub weiss: Ein aktiver, breit abgestützter, gut vernetzter Ortsverein verbessert automatisch die Lebensbedingungen vor Ort. Hierzu nennt Raaflaub eine Fülle von Faktoren, die für eine Mitgliedschaft im OVK sprechen:

Erfahrungen sammeln: Wer sich freiwillig engagiert, sammelt dabei neue Fähigkeiten und Erfahrungen. Im OVK kann man in Bereichen mithelfen, die einem persönlich wichtig sind – und die einen auch beruflich voranbringen.

Persönliche Entwicklung: Freiwilligenarbeit stärkt auch das Selbstbewusstsein, fördert das Mitgefühl und die sozialen Fähigkeiten. Wer sich für den Ortsverein stark macht, verbessert nicht zuletzt seine Führungsqualitäten.

Gemeinschaftsbindung: In der Vereinsarbeit lernt man neue Menschen kennen und schliesst Freundschaften. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und fördert soziale Bindungen.

Sinn und Erfüllung: Menschen suchen in ihrem Leben nach Erfüllung und Sinnhaftigkeit. Freiwilligenarbeit macht es möglich, anderen Menschen auf sinnvolle Art und Weise zu helfen. 

Netzwerke: Darüber hinaus bietet Freiwilligenarbeit die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und neue Beziehungen aufzubauen. Das eröffnet viele neue Chancen.

Vorbild sein: Indem man sich freiwillig engagiert, wird man zum Vorbild für andere und motiviert sein Umfeld, sich ebenfalls für gemeinnützige Zwecke einzusetzen.

Dankbarkeit zeigen: Nicht zuletzt bietet Freiwilligenarbeit die Möglichkeit, seine Dankbarkeit auszudrücken, für all die Vorteile und Privilegien, die man im Leben geniesst.

Veränderung bewirken: Viele Probleme erfordern den Einsatz von Freiwilligen, um positive Veränderungen herbeizuführen. Freiwillige tragen dazu bei, Probleme anzugehen und Lösungen zu finden.

Spass und Freude: Freiwilligenarbeit macht zuallererst Spass und bereitet Freude. Der Ortsverein Köniz bietet verschiedene Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement, je nach Fähigkeiten und Interessen.

Was die alltägliche Arbeit beim Ortsverein betrifft, genügt der gute Wille und volle Einsatz manchmal eben nicht aus – gerade dann, wenn Petrus nicht mitspielt. «So geschehen am 1. August dieses Jahres», erzählt Thomas Raaflaub. «Nach vielen Sonnentagen herrschte am Nationalfeiertag über dem Schlosshof Köniz regnerische, kühle Witterung. Und das, obwohl wir für den Anlass so einiges auf die Beine gestellt haben: Beim Zeichnungswettbewerb im Schlossgarten beispielsweise haben wir viele hübsche Preise verlost.» Eine Teilnehmerin sei vom Ambiente im Schlossgarten derart fasziniert gewesen, dass sie sich hernach zur Gärtnerin ausbilden liess. «Rund ein Dutzend Wagemutige machten sich trotz Regenwetter auf eine Velotour durch die Gemeinde Köniz. Auch der Ofenhaus-Brotverkauf im Schlosshof war ein grosser Erfolg, die frischgebackenen Brote gingen im Nu weg.» Die Könizer Jugend-Job-Börse verhalf einigen Jugendlichen zur Mitarbeit am Essensstand, wo sie Bratwürste und Kartoffelsalat verkauften. Derweil sorgten die Gasel-Örgeler oben in der Schloss-Schüür für die passende Musik. Er erinnert sich: «In ihren Ansprachen äusserten sich Gemeindepräsidentin Tanja Bauer und Kirchenmusiker Elie Jolliet über ihr persönliches Verhältnis zur Schweiz.» Die Gemeindepräsidentin habe es sich auch nicht nehmen lassen, eigens eine Laterne zu basteln und damit dem abendlichen Lampionumzug beizuwohnen. «Zumindest abends hatte Petrus das Einsehen und stoppte die Regenschauer», schmunzelt Thomas Raaflaub rückblickend. Seine Ausführungen zeigen: Wer sich im Ortsverein Köniz engagiert, wird so einiges Abenteuer miterleben – und kommt mit der breiten Bevölkerung in Kontakt, von der künftigen Gärtnerin bis hin zur Gemeindepräsidentin.

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