«Immer wieder hat die künftige Nutzung des Asta-Areals für hitzige und emotionale Diskussionen gesorgt», sagt Yves Bürdel, Verantwortlicher des Ressorts Bau- und Raumplanung der Gemeinde Tafers, in seiner Eröffnungsrede. Ein erster Workshop mit der Bevölkerung fand bereits im April 2017 statt. Die Erarbeitung der Arealstrategie sowie weitere Infoveranstaltungen folgten.
Die Fläche, die sich neben der Kirche und dem Oberstufenzentrum sowie unterhalb des Altersheims St. Martin befindet, bringt die ideale Voraussetzung mit sich, um Generationen zusammenzubringen, ist der Gemeinderat überzeugt. Er will den Dorfkern für die Bevölkerung aufwerten und durch alle Altersstufen neu beleben lassen. So sind etwa Alterswohnungen als auch Räumlichkeiten für die ausserschulische Kinderbetreuung sowie einer Bibliothek und unter anderem die Mütter und Väterberatung wichtige Eckpfeiler der Überbauung.
Nachdem das Stimmvolk vor etwas mehr als einem Jahr den Antrag der Gemeinde für den Studienauftrag gutgeheissen hat, erarbeiteten Architekturbüros vier unterschiedliche Varianten. Die Jury hat diese auf Herz und Nieren überprüft. Um eine hohe Qualität beim Auswahlverfahren zu garantieren, zog die Gemeinde diverse Fachexpertinnen und -experten hinzu.
Nach diesem kurzen Überblick über die verschiedenen Etappen des Projektes übergibt der Gemeinderat Yves Bürdel das Wort an Gabriela Mazza. Die Architektin und Mitglied der Fachjury gibt feierlich das Siegerteam bekannt. Dem Team der hb Architekten AG von Düdingen sei es gelungen, die Vorgaben der Gemeinde mit den Anliegen aus der Bevölkerung zu vereinen, innovativ umzusetzen und optimal in das bestehende Ortsbild zu integrieren. «Es war nicht einfach, alle Anliegen unter einen Hut zu bringen», sagt Architekt David Riedo auf Anfrage, welches denn die grösste Herausforderung bei der Planung war. Einerseits soll der Charakter erhalten und auf die historische Geschichte des Dorfkerns eingegangen werden. Andererseits sind innovative und nachhaltige Lösungen für die nachkommenden Generationen gefragt.
Gemäss der Fachjury ist dem Team der hb Architekten dieser Balanceakt erfolgreich gelungen. Die Pläne gelten nun als Grundlage für die Detailbebauungsplanung. Offen ist noch durch welches Architekturbüro die Arbeiten ausgeführt werden, denn das Siegerteam hat nicht automatisch einen Folgeauftrag. Ebenso muss die Diskussion zur Bauträgerschaft noch geführt werden. Doch bis es so weit ist und auf dem neu überbauten Areal Kinderfüsschen herumspringen und Rentner ihren wohlverdienten Ruhestand auf einem Spaziergang geniessen können, dürften wohl noch einige Jahre im Seisler Hauptort ins Lande ziehen.